Motor Seat Ibiza: Flotter Dieselflitzer

TRIER · Der Polo-Konkurrent der spanischen VW-Tochter im Fahrbericht der WOCH

 Mit etwas mehr als vier Metern  Länge und einem komfortablen, gut zu beladenden Kofferraum bietet der Seat Ibiza Vorzüge im Kleinwagensegment.        

Mit etwas mehr als vier Metern  Länge und einem komfortablen, gut zu beladenden Kofferraum bietet der Seat Ibiza Vorzüge im Kleinwagensegment.        

Foto: Jürgen C. Braun

(jüb) Im Kleinwagen-Segment, dort, wo sich Polo, Corsa, Fiesta & Co. tummeln, hat der Seat Ibiza in den vergangenen Jahren immer mehr Freunde gefunden. Vor allem unter jüngeren Menschen, auf die die „hippe“ Marke im Volkswagen-Konzern ganz bewusst ausgerichtet ist, sieht man viele Ibiza-Freunde.

Mit flotten und trendigen Autos, die mit ansprechenden Fahrleistungen im Landstraßen-Geschlängel, aber auch in der Großstadt mit schicker Optik auf sich aufmerksam machen, hat der Ibiza zum Erfolg der spanischen Volkswagen-Tochter beigetragen.

Wir fuhren den 1.6 TDI mit 95 PS als Fünfgang-Schalter in der Ausstattung Xcellence. Diese beinhaltet unter anderem Navigationssystem, Full-Link (also Android Auto, Mirror Link und Apple Car), Parksensoren und Rückfahrkamera. Für einen sogenannten Kleinwagen ist das also schon eine ganze Menge an „Mitbringseln“ für den Alltag.

Zwar gibt es Leute, die behaupten, in der Verarbeitung werde am Ibiza bewusst etwas weniger akribisch gearbeitet, um den konzerneigenen Polo nicht in Bedrängnis zu bringen, doch derlei Mängel wie etwa Klappern oder Scheppern im Innenraum an den Armaturen oder kritikwürdige Spaltmaße konnten wir bei unserem Testwagen nicht feststellen.

Der Ibiza macht auch mit dem 95-PS-Dieselmotor einen flinken und munteren Eindruck. Von unten heraus kommt zwar dieseltypisch nicht direkt ordentlich Dampf. Aber einmal auf Drehzahl gekommen, ist man mit dem Selbstzünder auch auf der Autobahn entsprechend zügig unterwegs, ohne dabei in Verdacht zu geraten, irgendwelche Rekorde aufstellen zu wollen. Aber das steht ja auch nicht im Lastenheft. Auf der Landstraße offeriert das Fahrwerk einen gelungen Kompromiss zwischen straff und komfortabel.

Im hohen Drehzahlbereich nervt er nicht durch übermäßige ­Lärmentwicklung, ist aber natürlich auch keine gedämpfte Reiselimousine. Dem Segment ­angepasst würden wir das Geräusch eher als „kernig“ definieren, was bei jungen Kaufinteressenten sicherlich nicht als Kritikpunkt angesehen wird. Das manuelle Getriebe wechselt die fünf Gänge flott und ohne ­Hakeln, die Sitze haben ausreichend Beinlänge und Seitenführung.

Auch bei längeren Strecken hat man nicht das Gefühl, vom Gestühl den Rücken malträtiert zu bekommen. Für ein Auto mit etwas mehr als vier Metern Länge hat er ausreichend Bein- und Kopffreiheit, ohne dabei jetzt deutlich mehr zu glänzen als vergleichbare Fahrzeuge.

Beim Kofferraum, den wir mit 355 bis 1165 Metern als ausgesprochen üppig empfanden, gefiel uns die tiefe Ladekante, die ein bequemes Be-- und Entladen ermöglicht. Die Vordersitze sind nach hinten zwar verschiebbar, aber da wären ein paar Zentimeter mehr schon angebracht. Die Sitzbank hinten mit drei Plätzen ist asymmetrisch umlegbar.

Für Menschen mit Gardemaß ist der Ibiza eher nicht geeignet. Aber das ist bei der Konkurrenz wie vergleichbaren Modellen deutscher Hersteller oder Importeure auch nicht anders. ­Insgesamt ist der Seat Ibiza in dieser umfangreichen Ausstattung und mit einem 95 PS starken Diesel mit Start&Stopp-Funktion ein Fahrzeug, das zeigt, warum der Wagen es in den vergangenen Jahren geschafft hat, in dieser Klasse so durchzustarten.

   Schicke Heckansicht mit  Zugang zu viel Platz: der Seat Ibiza.

Schicke Heckansicht mit Zugang zu viel Platz: der Seat Ibiza.

Foto: Jürgen C. Braun

Er kombiniert ein frisches, jugendliches Outfit mit Alltags-­Qualitäten und einem spritzigen Diesel unter der Haube, der weder übermäßigen Durst hat noch mit den CO2-Emissionen anstößig ist.

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