Gedenken Stadt Trier würdigt Fischers Maathes zum 200. Geburtstag

Trier · Lesung, Ausstellung und Konzert zu Ehren des Trierer Originals.

 Schon vor über 100 Jahren hatte Fischers Maathes – damals noch als Maahdes geschrieben – einen gewissen Promi-Status. Es wurden Postkarten mit ihm zugeschriebenen Anekdoten verbreitet. Diese Karte stammt aus dem Jahr 1902 und aus der Sammlung Laven und ist bei der Ausstellung im Stadtarchiv ab dem 10. April zu sehen.

Schon vor über 100 Jahren hatte Fischers Maathes – damals noch als Maahdes geschrieben – einen gewissen Promi-Status. Es wurden Postkarten mit ihm zugeschriebenen Anekdoten verbreitet. Diese Karte stammt aus dem Jahr 1902 und aus der Sammlung Laven und ist bei der Ausstellung im Stadtarchiv ab dem 10. April zu sehen.

Foto: Presseamt Trier

(red) Mathias Josef Fischer, geboren am 10. April 1822 in Trier, gestorben am 25. Februar 1879, gilt als besonderes Trierer Original. Bis in die heutige Zeit hinein werden sich Anekdoten über sein verschmitztes Wesen, seine Spitzbübigkeit und eine gewisse Aufsässigkeit gegenüber der zu seinen Lebzeiten preußischen Herrschaft Triers erzählt. Er sympathisierte mit der März-Revolution von 1848 und war in Trier mit dem Schwager von Karl Marx, Edgar von Westphalen, daran beteiligt, belastende Schriftstücke und Manifeste der Trierer Revolutionäre im Weißhauswald zu vergraben. Sprüche wie „Besser duth gelaacht als wie freckt geärjert“ werden ihm zugeschrieben, er ist als Figur auf dem Heuschreckbrunnen verewigt – und „feiert“ in diesem Jahr den 200. Geburtstag.

Kulturdezernent Markus Nöhl sagt: „Fischer Maathes ist ein echtes Trierer Original. Vielleicht nicht ganz so weltberühmt wie sein Zeitgenosse Karl Marx, aber durchaus auch ein Mensch, der bei den Triererinnen und Trierern in besonderer Erinnerung geblieben ist.“ Aus diesem Anlass hat die Stadt Trier eine kleine Reihe an Veranstaltungen aufgelegt, um Fischers Maathes zu würdigen.

Fischers Maathes Buchclub: In der Stadtbücherei wird zusammen mit dem Demenzzentrum e.V. der „Fischers Maathes-Buchclub“ gegündet speziell für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Im Buchclub wird gemeinsam gelesen: Einfach Texte, Mundart, Gedicht, Lustiges. Alte Bilder werden betrachtet und kleine Vorträge sind auch geplant. Die offizielle Gründung des Buchclubs ist am Sonntag, 10. April, um 17 Uhr.

Lesung, Ausstellung und Konzert: Am Sonntag, 10. April, um 18 Uhr, wird im Lesegarten der Wissenschaftlichen Bibliothek in der Weberbach eine Kabinettausstellung über Fischers Maathes eröffnet. Zu sehen sind dabei die historischen Fotografien, Postkarten und Veröffentlichungen. Die Ausstellung ist zu sehen während der Öffnungszeiten der Wissenschaftlichen Bibliothek bis zum 10. Mai. Zur Eröffnung gibt es die Lesung „200 Jaohr Fischers Maathes, heut wie friehjer, mitten in Trier“, bei der sich die beiden Trierer Mundart-Originale Helmut Leiendecker – bekannt durch seine Leiendecker Bloas – und Rainer Lubeck – bekannt aus der Bütt der Karnevalsgesellschaft Heuschreck – aus dem umfangreichen Anekdotenschatz rund um Fischers Maathes bedienen werden. Das Motto der Eröffnung „Ebbes fier zu laachen“ dürfte mit Sicherheit umgesetzt werden. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter veranstaltungenweba@trier.de

Fischers Maathes Nachtwächterführung: Die Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM) bietet am Sonntag, 10. April, um 20 Uhr eine kurzweilige Kostümführung mit dem Nachtwächter Jacobus Fischer dem Jüngeren an, der auf seinem abendlichen Weg durch die Stadt im Frühjahr 1863 kuriose Anekdoten über seinen Neffen Mathias (Fischers Maathes genannt) und dessen Schulkollegen Karl Marx zum Besten gibt. Die Führung dauert zwei Stunden. Tickets kosten 15 Euro und sind in der Tourist-Information an der Porta Nigra erhältlich.

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