Motor Toyota greift an: Der erste Stromer ist da

Trier · Viele Autofahrer haben sich gefragt – und tun es wohl immer noch –, warum sich ausgerechnet Toyota so lange Zeit dafür ließ, ein BEV (Battery electric Vehicle) einzuführen. Setzt der japanische Autoriese doch schon seit mehr als zweieinhalb Dekaden auf Hybridtechnik in jeglicher Form, hat zudem den Dieselantrieb aus seinem Modellprogramm verbannt.

 Ein mächtiges Stück Auto: Toyotas erster reiner Stromer, der Mittelklasse-Crossover bZ4X.

Ein mächtiges Stück Auto: Toyotas erster reiner Stromer, der Mittelklasse-Crossover bZ4X.

Foto: Jürgen C. Braun

Mit dem Prius brachte Toyota vor mittlerweile 25 Jahren als Pionier das weltweit erste Auto mit Hybridantrieb in Großserie auf den Markt.

Der Anteil der mit einem Hybridsystem, ausgerüsteten Fahrzeuge bei Toyota beträgt inzwischen mehr als 70 Prozent. Tendenz steigend. Und auch den Wasserstoffantrieb (Fuel cell) favorisieren die Japaner und haben bereits die zweite Generation des Mirai mit deutlich zivileren Preisen in der Modellpalette. Jetzt, im Juli, ist der Marktstart für den elektrischen Mittelklasse-Crossover bZ4x. Er wird nur das erste von 30 emissionsfreien Toyota-Modellen bis zum Jahr 2030 sein. Der sperrige Name „bZ4X“ soll kein Hindernis für den Erfolg sein. Der Begriff „bZ“ steht für „beyond Zero“ und symbolisiert die lokale Emissionsfreiheit. Die Zahl „4“ steht für die Anzahl der Personen und das „X“ soll den Crossover bezeichnen.

Die erste Sitzprobe durften wir bereits vor ein paar Wochen auf der Polis Mobility, einer Messe in Köln mit dem Thema urbane Mobilität, vornehmen. In einem zweiten Beitrag (siehe rechts) nehmen wir auch die Fahreigenschaften des Autos unter die Lupe. Unser erster Eindruck: Das ist ein gewaltiges Stück Auto. Was bei batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen allerdings in der Regel durch die geschlossene Front mangels Kühlergrill der Fall ist. Zwar führt der Neue die kantige Designsprache der Toyota-SUV fort, die Heckscheibe ist jedoch etwas flacher ausgefallen als bei anderen Modellen.

Der Hersteller kündigt für den 4,70 Meter langen bZ4X eine Reichweite von etwa 450 Kilometern an. Dank der 150-kW-Schnellladetechniken soll er in einer halben Stunde auf 80 Prozent aufgeladen werden können. Im Frühsommer lagen bereits rund 2000 Bestellungen für den ersten Toyota-Stromer vor. Was uns im Innenraum auffiel: Ähnlich wie bei Peugeot gibt es eine Sonderoption mit über dem Lenkrad liegenden Instrumenten. Das ist persönliche Geschmackssache, verbessert unserer Meinung nach aber den Blick auf das Instru­menten­display. Ab 2023 soll es neben dem konventionellen runden Volant auch ein eckiges Lenkrad geben.

Dank des fehlenden Kardantunnels und einem großen Radstand von 2,85 Metern bietet der helle und futuristisch gestaltete Innenraum des Elektro-SUVs sehr viel Platz. Das Armaturenbrett des ersten Toyota-Stromers ist sehr flach. Das hinter einem zentralen zwölf Zoll großen Touchscreen liegende Infotainment-System wird per „Over-the-Air-Updates“ immer wieder aktualisiert. Über eine App kann das Fahrzeug auch über das Smartphone entriegelt und klimatisiert werden. Rüstet man das Dach zusätzlich mit Solarpanels aus, sollen pro Jahr bis zu 1800 Zusatz­kilometer durch Sonnenenergie hinzukommen.

 Ein mächtiges Stück Auto: Toyotas erster reiner Stromer, der Mittelklassen-Crossover bZ4X.

Ein mächtiges Stück Auto: Toyotas erster reiner Stromer, der Mittelklassen-Crossover bZ4X.

Foto: Jürgen C. Braun

Der Einstiegspreis liegt bei 47.490 Euro für den Fronttriebler. Als Allradler kommen 3000 weitere Euro hinzu.

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