Unsere Vereine Kleine Oasen, kostengünstig und ideal für Kinder
Trier · Die Lage der Kleingartensiedlung ist ideal: Ruhig und etwas versteckt unterhalb des geschäftigen Treibens auf dem Petrisberg, leichte Hanglage aber nicht zu steil. Der Blick von hier reicht ins Aveler Tal und hinüber zur ehemaligen Staatsdomäne.
Was merkwürdig klingt: Der Kleingärtnerverein Aveler Berg in Kürenz ist gewissermaßen ein Kind des Mangels. Wieso, das erklärt Gründungsmitglied und heutiger Vorsitzender Manfred König (68): „Anfang der 80er Jahre waren die Wartelisten bei den damals elf bestehenden Vereinen voll. Neuinteressenten hatten es schwer, eine freie Parzelle zu finden.“ So sei 1984 als zusätzliches Angebot der Kleingärtnerverein Aveler Berg gegründet worden.
Er ist heute noch der jüngste von den zwölf Trierer Vereinen. Es begann 1984 mit der Erschließung von 46 Gartenparzellen auf dem Wiesengelände unterhalb der damaligen französischen Kaserne. Jede Parzelle misst rund 300 Quadratmeter und ist mit einer soliden, gemauerten Laube bebaut. Das Gelände ist Eigentum der Stadt Trier und wird über den Stadtverband Trier der Kleingärtner e.V. an die Mitglieder verpachtet. Das von den Mitgliedern erbaute, geräumige Vereinshaus verfügt über eine komplette Gastronomieeinrichtung.
Großzügig sind die Freiflächen vor dem Haus. Sie bieten ausreichend Platz für Feste und Veranstaltungen. Ein exaktes Baujahr können Vorsitzender König und Schriftführer Christian Klein nicht nennen und sagen: „Das wurde alles nach und nach über die Jahre errichtet– immer, wenn etwas Geld zusammen war, ging der Bau weiter.“
Derzeit zählt der Verein rund 60 Mitglieder. Die Nachfrage nach Parzellen sei unterschiedlich, sagt König - „mal gehst du Leute Leute suchen, mal hast du gleich mehrere Anfragen. Im Schnitt haben wir zwei bis vier Wechsel pro Jahr“. Zurzeit sei alles belegt.
Besonders Familien mit kleinen Kindern empfiehlt der Vorsitzende die Anpachtung eines Kleingartens. König: „Es ist immer wieder erstaunlich zu beobachten, wie sehr sich kleine Kinder für die Gärten interessieren und wie begeistert sie bei der Gartenarbeit mithelfen. Hier lernen sie, dass Erdbeeren & Co. nicht auf Supermarktregalen wachsen.“
Während der Vorsitzende noch über die Kinderfreundlichkeit von Kleingärten sinniert, erklimmt Magdalena, fünfjährige Tochter von Schriftführer Klein, gerade einen Jungbaum in dessen Garten. Einige Äste biegen sich. Klein: „Das ist ihr Lieblingsplatz – aber das Gewächs hält es zum Glück aus.“ Die kleine Mathilda (3) bevorzugt dagegen noch den neben der Laube angelegten Sandkasten mit Rutsche.
„Früher dachte ich, so eine Kleingartenanlage sei eine ziemlich teure Angelegenheit. Bis ich dann bei einem Straßenfest auf dem Petrisberg mit dem Manfred ins Gespräch kam und er mich über die tatsächlichen Kosten (siehe Info) aufklärte. Das ist wirklich unglaublich – hätte nie gedacht, dass das so günstig ist“, sagt Klein. „Schon am nächsten Tag stand er hier unten und fragte nach einer freien Parzelle“, ergänzt König. Familien, die mit kleinen Kindern auf einer Etagenwohnung leben, könne er den Schritt zum Kleingärtnerverein nur wärmstens empfehlen. Friedhelm Knopp