Sommerheckmeck Die Heimat der Zirkusartisten

Trier · Wo haben eigentlich Zirkusartisten ihr Zuhause? Ständig unterwegs, dauernd auf Reise von einem Spielort zum nächsten. Zirkusleute leben wie Nomaden und sind immer auf Wanderschaft.

 Gemeinsam mit Sponsoren und Mitwirkenden vor dem Zirkuszelt: die Projektleiterinnen Judith Kriebel (links) und Teneka Beckers (Mitte mit Zylinder).

Gemeinsam mit Sponsoren und Mitwirkenden vor dem Zirkuszelt: die Projektleiterinnen Judith Kriebel (links) und Teneka Beckers (Mitte mit Zylinder).

Foto: Julia Nemesheimer

Ist da Platz für so etwas wie Heimat? Oder können sie die in ihre Westentasche packen und verbinden damit keinen Ort, sondern Gefühle, Menschen und Erinnerungen? Passend zum Motto „Heimaten“ des Kultursommers Rheinland-Pfalz geht das Kinder- und Jugendkulturfestival Sommerheckmeck auf die Spur der Zirkusartisten. Artistik, Theater, Clownerie und vieles mehr steht dieses Jahr im Mittelpunkt.

Am Dienstag wurde von den beiden Projektleiterinnen Teneka Beckers und Judith Kriebel das Programm des Festivals vorgestellt. Stilecht hat die Präsentation in einem bunten Zirkuszelt stattgefunden, das mitten im Innenhof der Trierer Tuchfabrik aufgebaut war. Um direkt schon auf die kommenden Events einzustimmen, übernahm die Einführung der Artist Uli Morrissey. Er zeigte Jonglage-Tricks mit amüsanten Anmoderationen und gemeinsam mit seiner Tochter einige Akrobatik-Kunststücke. Durch diese kleine Einlage macht sich schon bemerkbar, dass die Faszination Zirkus alle Altersklassen umfasst und nicht mit dem Ende der Kindheit plötzlich aufhört.

Entsprechend sind die Veranstaltungen in erster Linie zwar für Kinder und Jugendliche konzipiert, lassen aber auch Erwachsenenaugen leuchten. Geboten wird so ein Festival-Sommer für die ganze Familie.

Dieser ist in diesem Jahr erstmals zweigeteilt. Die beiden großen Eigenproduktionen „Das Dschungelbuch“ und „Der kleine Prinz“ liegen in diesem Zeitraum. Beide werden in Trier aufgeführt. Neben einigen weiteren Veranstaltungen in Prüm, Neuerburg und mehreren in Trier bilden sie den ersten Block vom 9. Juni bis Mitte Juli. Die ersten drei Ferienwochen sind damit noch mit Programm versehen. „Wir haben uns dafür entschieden, weil einerseits viele Familien über die Sommerferien in Urlaub fahren. Andererseits ist es im August meist sehr heiß, das hält viele ab, Veranstaltungen zu besuchen – gerade mit kleinen Kindern“, begründet Teneka Beckers die Entscheidung, im August eine Pause einzulegen.

Der zweite Block beginnt nach den Sommerferien. Er ist geprägt von Gastspielen. Künstler aus Deutschland, aber auch Frankreich, Belgien, der Schweiz und Palästina treten beim Sommerheckmeck auf. Die Spielorte sind vielfältig und dezentral: In Bitburg, auf Schloss Hamm, in Wittlich, Trier, Weißenseifen, Dudeldorf, Ernzen, Echternach und einigen mehr. Das ist ein weiteres wichtiges Merkmal des Festivals. Schließlich lautet der Untertitel: „Junge Kuultur in Burgen, Schlössern, Schluchten und an anderen schönen Orten in der Eifel und in Trier“. Genau das schafft das Sommerheckmeck bereits im siebten Jahr. „ Wir schaffen eine deutschlandweit einzigartige Verbindung zwischen Kultur, historischen Spielstätten und Natur“, sagt Teneka Beckers. Dabei lege man auch großen Wert auf eine Kooperation mit den lokalen Schulen und Kindergärten. Für viele Veranstaltungen sind Schulvorstellungen vorgesehen.

Für das gesamte Festival steht ein Budget von 130 000 Euro zur Verfügung. Die Planungen beginnen schon lange im Voraus. „Wir greifen auf bewährte Künstler gerne zurück“, sagt Judith Kriebel. Dennoch wolle man auch frischen Wind mit ins Programm bringen. Dafür reisen die Projektleiterinnen zu anderen Veranstaltungen, etwa in Saarbrücken, Mainz oder anderen Städten. Damit schaffen sie ein vielfältiges Programm an ausgefallenen Orten. Das komplette Programm finden Sie auf Seite 2.

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