Kultur Eine Reise in die Vergangenheit

Meerfeld/Region · In Meerfeld öffnet am Tag des offenen Denkmals die alte Schmiede ihre Türen. Aber nicht nur das Wohnhaus kann an diesem Tag besichtigt werden.

 Aktionen wie hier in der alten Schmiede in Meerfeld gibt es in zahlreichen historischen Objekten in der Region am Tag des offenen Denkmals.

Aktionen wie hier in der alten Schmiede in Meerfeld gibt es in zahlreichen historischen Objekten in der Region am Tag des offenen Denkmals.

Foto: Raimund Roden

Schon die Vorfahren von Raimund Roden waren Schmiede.  Mehr als fünf Generationen lang war das 1789 erbaute und derzeit wohl älteste erhaltene Wohnhaus in Meerfeld das Haus der Schmiede im Dorf.

Nicht nur deshalb hat der Meerfelder eine Sammelleidenschaft für altes Schmiedewerkzeug entwickelt und es in der alten Schmiede ausgestellt. „Zum Teil stammt das Werkzeug aus der Familie, zum Teil wurde es mir geschenkt“, erzählt Roden. Bei ihm seien die Sachen gut aufgehoben, haben viele ihm gesagt. So sei einiges im Laufe der Jahre zusammengekommen, nicht nur Werkzeug, sondern auch altes Mobiliar aus dem Wohnhaus.

All das befindet sich noch im alten Schmiedehaus in Meerfeld, die Einrichtung gibt einen Einblick in die Wohnverhältnisse der Vorfahren von Raimund Roden und seiner Familie. Aber auch Werkzeug anderer Berufe hat Roden gesammelt. All diese Dinge können sich Interessierte am Sonntag,  9. September, dem Tag des offenen Denkmals, in Meerfeld ansehen. Zum achten Mal macht Roden bei der Veranstaltung mit. „Den Erlös aus dem Verkauf von Kaffee und Kuchen und frischen Waffeln vom Holzofen sowie dem Getränkeverkauf spenden wir komplett an das Kinderhospiz Nestwärme in Trier“, sagt Roden.

Neben der Besichtigung des Hauses gibt es auf der gegenüberliegenden Straßenseite Schmiedevorführungen. Ab 15 Uhr spielt der Musikverein ein Konzert. Die Meerfelder Schlepperfreunde zeigen, wie Getreide von Hand gedroschen wird, alte Traktoren und Maschinen werden ausgestellt. Und: Das Haus von Konrad Thiel in der Mittelstraße ist geöffnet. Kinder können an diesem Tag selbst schmieden, und es gibt Führungen auf Anfrage.

Wie Familie Roden  öffnen viele Menschen als Privatinitiative ihre Häuser oder Höfe, wie das alte Backhaus auf dem Ferienhof Weires in  Nasingen. Mit viel Liebe zum Detail und dem Fokus auf den Erhalt der alten Bausubstanz wurden die Gebäude renoviert.

In diesem Jahr bieten Referenten der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) erstmals im Rahmen des Denkmaltags gemeinsam mit Eigentümern und ehrenamtlich  Aktiven Führungen durch ausgewählte Kulturdenkmale mit einem besonderen Bezug zum Jahresthema und zu aktuellen Maßnahmen an.

Unter anderem werden diese Führungen auf der Burg Lissingen in Gerolstein angeboten. Die ehemalige Wasserburg blieb im Laufe ihrer Geschichte weitgehend unzerstört. Somit kann man bis heute Elemente des Mittelalters, der Renaissance, des Barock sowie weiterer Bauphasen ablesen. Mit fachlicher Unterstützung der GDKE, Landesdenkmalpflege hat der neue Eigentümer der Unterburg damit begonnen, diese zu sanieren. Die sogenannte Kulturscheune ist fertig, am Herrenhaus laufen derzeit die Arbeiten.

Dr. Christian Schüler-Beigang wird am Tag des offenen Denkmals durch die Unterburg führen. Die Führungen sind kostenfrei. In der Regel ist keine Anmeldung  nötig.

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