Region First Responder sind die Lebensretter von nebenan

Region · Wer überbrückt eigentlich die Zeit, bis der Krankenwagen eintrifft? First Responder sorgen dafür, dass die Erstversorgung gesichert ist.

 Michaela Riebschläger und Georg Schneider sind „First Responder“ im Kreis Vulkaneifel.    

Michaela Riebschläger und Georg Schneider sind „First Responder“ im Kreis Vulkaneifel.  

Foto: e_daun <e_daun@volksfreund.de>

Rumms – ein Auto kommt von der Landstraße ab und kracht gegen einen Baum. Für das Unfallopfer zählt jetzt jede Sekunde. Dann heißt es Doch wer im ländlichen Raum in der Region Trier lebt, und selbst – ob als Patient oder als Helfer – auf einen Rettungswagen gewartet hat, weiß, dass es oft quälend lange Minuten dauert, bis ein der Rettungsdienst eintrifft. In Nimshuscheid (Eifelkreis Bitburg-Prüm) dauerte es im Jahr 2017 nach SWR-Recherche rund 19:41 Minuten, bis der Rettungswagen am Einsatzort war – und das, obwohl die gesetzlich vorgeschriebene Zeit maximal 15 Minuten betragen darf. Aber auch in Neumagen-Dhron (Landkreis Bernkastel-Wittlich) warteten Helfer und Unfallopfer 19:02 Minuten, die den Betroffenen in oft lebensbedrohlichen Situationen wie eine Ewigkeit vorkommen können.

Umso wichtiger sind in den betroffenen Gebieten sogenannte „First Responder“, also ehrenamtliche Notfallhelfer, die die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes und des Rettungsdienstes überbrücken. „First Responder erhalten neben der Grundausbildung eine Notfallausbildung mit mindestens 90 Unterrichtseinheiten“, erläutert Klaus Hofmann vom Deutschen Roten Kreuz (DRK). Geht ein Notruf in der Leitstelle ein, und ein ehrenamtlicher Helfer kann schneller am Unfallort sein als ein Rettungswagen, wird der First Responder alarmiert. Mithilfe einer Notfallausrüstung versorgt er den Patienten und führt lebenserhaltende Sofortmaßnahmen wie Herz-Lungen-Wiederbelebung durch. In seinem Rucksack hat der Ersthelfer neben Verbandmaterial auch ein Blutdruck- sowie Blutzuckermessgerät sowie Güdeltuben (Hilfsmittel, das die oberen Atemwege offen hält). Außerdem ist er im Umgang mit einem Defibrillator geschult.

„First Responder“ arbeiten ehrenamtlich und freiwillig. „Wir haben das Prinzip der Zufallsbereitschaft“, sagt Hofmann. „Die Leitstelle informiert den Ersthelfer, doch wenn derjenige gerade auf der Arbeit oder im Urlaub ist, kann er nicht ausrücken.“

Nach Hofmanns Einschätzung gebe es in der Region Trier „eine gute Abdeckung“ mit ehrenamtlichen Ersthelfern. Dennoch könnten sich Interessierte weiterhin ausbilden lassen. „Wer selbst First Responder werden möchte, kann sich bei einer Hilfsorganisation in der Nähe melden.“

Wie Sie sich im Ernstfall verhalten sollten, erfahren Sie auf Seite 2.

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