Religion in Zeiten von Corona Kirchen zeigen Kreativität

Trier · (red) Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, fallen Gottesdienste und Veranstaltungen in der gewohnten Form aus. Dr. Jörg Weber, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Trier, sagt: „Das ist anders als sonst.

Gottesdienste fallen aus - Kirchen in Zeiten von Corona
Foto: tv/Ulrike Löhnertz

Aber es geht nicht anders. Wir alle helfen so mit, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.“ Zugleich betont er, dass dennoch Gottesdienste stattfinden, nur in anderer Form: „Es können keine Gottesdienste in kirchlichen Gebäuden stattfinden, an denen wir leiblich zusammenkommen. Es gibt aber ein großes Angebot an Gottesdienstformen wie Radio-, Fernseh- und Internetgottesdienst, sodass niemand auf einen Gottesdienst verzichten muss.“

Anders als sonst – das ist der entscheidende Punkt. Denn auch wenn zur Zeit kein Zusammentreffen vor Ort möglich ist, gibt es Angebote, auch im Evangelischen Kirchenkreis Trier: „Da ist in einer Woche eine Menge entstanden. Viele tolle und kreative Ideen, nicht nur im Internet“, sagt Weber. Da gebe es zum Beispiel die ausgedruckte Andacht beim Bäcker, den Konferenzgottesdienst, die Sprachnachricht auf dem Smartphone, Mitmachaktionen für Kinder auf Instagram, viele gute Ideen auf Facebook, Poetry Slam auf WhatsApp und Videos von Andachten und Gottesdiensten aus den Gemeinden, ebenso wie das gemeinsame Beten zu einer bestimmten Uhrzeit. „Und was diese Woche noch nicht geschafft ist, können wir nächste Woche erleben“, so Weber.

Eine Übersicht aller Angebote gibt es auf www.ekkt.de

Auch im Bistum Trier versuchen Gemeinden und Gruppen den Gläubigen Halt zu geben. Dabei werden Gebetskreise, Seelsorgegespräche, Gottesdienste und andere Angebote der aktuellen Lage angepasst.

Wenngleich die öffentlichen Gottesdienste im Bistum Trier ausgesetzt sind, sind viele Kirchen weiterhin zum persönlichen Gebet geöffnet. Nicht nur in der Kirche Herz-Jesu in Trier bietet die „sredna“-Gemeinde etwa Gespräche mit einer Seelsorgerin oder einem Seelsorger an. Zudem versendet die Gemeinde geistliche Impulse per E-Mail. Das bieten auch weitere Gemeinden an.

Zu einem gemeinschaftlichen Gebet von zu Hause aus ruft der Frauenbund KDFB des Diözesanverbands Trier auf. Dabei seien die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trotz der verschiedenen Orte im Gebet verbunden, könnten sich selbst und die Gemeinschaft stärken, als auch solidarisch mit den Betroffenen sein, so der KDFB.

Die Wallfahrtskirche Klausen veröffentlicht täglich um 17 Uhr einen kurzen Impuls auf YouTube, Instagram und Facebook.

Michael Kinnen, Redakteur von bistum-trier.de, sagt: „Es ist ermutigend zu sehen, wie schnell und kreativ Menschen in den Pfarreien, Verbänden und Gruppen auf diese Weise auf die schwierige Situation reagieren und den Kontakt miteinander auch mit den medialen Möglichkeiten halten. So entsteht auch eine große Gemeinschaft im Gebet.“ Die Beispiele sind auf der Themenseite des Bistums  www.t1p.de/medial-mitbeten zu finden.

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