Brauchtum Klein und schlicht statt opulent

„Die Gestecke werden tendenziell immer kleiner, was natürlich auch mit dem Trend zu Urnengräbern zusammenhängt“, sagt Dirk Sträßer, Gartenbauchtechniker und Leiter der Abteilung Verkauf beim Trierer Gartenzentrum Lambert.

 Die aufwändige Pflege spielt häufig eine Rolle bei der Grabgestaltung.  Foto: Archiv

Die aufwändige Pflege spielt häufig eine Rolle bei der Grabgestaltung. Foto: Archiv

Foto: tv/Archiv

Die 80 bis 90 Zentimeter großen Gestecke, die von Gärtnern liebevoll als „Schlachtschiffe“ bezeichnet werden, würden zu Allerheiligen immer weniger gekauft, sagt Sträßer. Stattdessen bevorzugten die Kunden kleineren, dafür aber hochwertigeren Grabschmuck. Besonders beliebt seien beispielsweise Gestecke mit Chrysanthemen.

Zu den Klassikern zähle natürlich auch das Heidekraut in all seinen Farbtönen. Nach den Stiefmütterchen im Frühjahr, den Geranien im Sommer sei das Heidekraut die Bepflanzung für die Wintermonate schlechthin. Was die Anordnung der einzelnen Pflanzen auf dem Grab betrifft, so gibt es auch dort Veränderungen. Während früher bei der Gestaltung der Beete viel Wert auf Symmetrie gelegt worden sei, gehe man jetzt bei der Bepflanzung etwas geschwungener vor, sagt Sträßer. Zudem werde das Beet immer häufiger mit Mulch und Split bedeckt und nur noch einer kleiner Teil des Grabs für die wechselnde Bepflanzung frei gehalten. „Das hat mit dem Pflegeaufwand zu tun“, erklärt der Mitarbeiter des Gartenzentrums. Wobei es letztlich auch vom Standort des Friedhofs abhänge. „Auf den Dörfern wird die Grabpflege in der Regel noch großgeschrieben“, sagt Sträßer. „Je weiter man die Städte kommt, desto weniger wird es.“

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