Kochen Rezepte für ein Genießer-Ostern

Region · Eier färben und bemalen, am Ostersonntag im Garten oder auf der Wiese suchen, was der Osterhase gebracht hat, und Leckeres auf den Tisch zaubern. So sieht für viele Menschen das Osterfest aus. „Es gibt genügend Veränderungen, die Angst und Schrecken verbreiten, deshalb ist es mir wichtig, das Leben so normal wie möglich weiterlaufen zu lassen“, sagt beispielsweise Heidi Ertz von den Landfrauen Trier.

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Foto: TV

Bei ihr freuen sich die Kinder schon das ganze Jahr auf den „Rübli Kuchen“, indem unter anderem feingeriebene Möhren und Marzipan verarbeitet sind (siehe Rezept Seite 2). Was in vielen Orten und Städten von der Mosel über die Eifel bis an die Saar und den Hunsrück, Hochwald eine Kindheitserinnerung ist, ist das Kleppern oder Rappeln. Die Kirchenglocken schweigen von Karfreitag bis Ostersonntag und Kinder und Jugendliche rufen mit ihren Rappeln, die oft von Generation zu Generation vererbt werden, zum Beten oder Gottesdienst. Als Lohn gibt es Eier und Süßigkeiten. In Piesport an der Mosel gehen neben den Kindern auch erwachsene Männer zwischen 40 und 80 Jahren mit Rappeln. Ewald Esseln ist einer von ihnen und erklärt, wie die Tradition genau aussieht: „Die Erwachsenen und Kinder teilen sich die Rappeldienste. Die Männer, meist sind es zwischen zehn und vierzehn, gehen morgens um 6.30 Uhr und die Kinder übernehmen die anderen Dienste. Wenn es eine Samstagabendmesse gibt, gehen die Männer wieder, in Frack und Zylinder rappeln.“ Die Eier und Süßigkeiten überlassen die Männer selbstverständlich den Kindern, dafür nehmen die Herren einen Frühschoppen. Ob sie sich dabei einen Eierlikör gönnen, ist nicht bekannt. Ein Rezept dafür haben wir aber von den Landfrauen bekommen.

Am Palmsonntag, wenn des Einzugs Jesu nach Jerusalem gedacht wird, ziehen viele Kommunionkinder mit bunten Palmzweigen in die Kirche ein. So ist es auch in Rommersheim. Dort kümmert sich Anke Kauth aus Giesdorf seit acht bis zehn Jahren um das Basteln der Zweige. Etwa 20 Kinder zwischen vier und zwölf Jahren kommen dann zusammen und binden Palmbüsche mit Draht an Stöcke. Anke Kauth erklärt: „Einige Kinder kommen mit ihren Eltern und dann basteln wir gemeinsam. Die Palmbüsche werden, nachdem sie befestigt sind, mit bunten Kreppbändern verziert. Sehr wichtig ist es, den Draht am Anfang richtig fest zu machen, damit er nicht runterrutscht.“

Die Messe beginnt, wenn es die Witterung erlaubt, draußen. Die Palmwedel, auch die nichtgeschmückten der Erwachsenen, werden dann gesegnet. „Einzelne Palmstöcke schaffen es aber nicht unbeschadet in die Kirche, denn bis dahin ist schon mancher einer Rangelei zum Opfer gefallen“, weiß Anke Kauth aus langjähriger Erfahrung. Nach der Messe werden die gesegneten Palmzweige in den Häusern und im Stall aufgehängt und in Feldern in die Erde gesteckt. Sie sollen Schutz, Heil und Segen bringen.

Am Festtag Ostersonntag gibt es in vielen Haushalten Lamm. Welche Gewürze unbedingt dazu gehören, weiß Diethard Fuchs, der mit Gewürzen auf den Märkten der Region unterwegs ist. In seiner Mischung sind beispielsweise Pfeffer, Knoblauch, Oregano, Zwiebeln, Salz, Basilikum, Estragon und Muskat. Das ganze Rezept und einige andere der Landfrauen finden Sie im Innenteil.

• Wir wünschen unseren Lesern viel Spaß beim Ausprobieren und bedanken uns bei den Landfrauen und Diethard Fuchs für die Rezepte. Die Landfrauen Prüm haben ihre besten Rezepte in zwei Rezeptbüchern veröffentlicht.

Die Oster- und Frühlingsrezepte
zum Nachkochen finden Sie auf Seite 2.

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