Tradition So macht schenken Spaß – Tipps fürs Weihnachtsfest

Trier/Bitburg/Wittlich  · Es geht nichts über das Strahlen im Gesicht eines Menschen, der gerade ein Geschenk erhalten hat, über das er sich freut. Diese Freude überträgt sich schlussendlich auch auf die Person, die das Geschenk überreicht hat.

 Weihnachtsgeschenke unter dem Tannenbaum.

Weihnachtsgeschenke unter dem Tannenbaum.

Foto: Pixabay

Um zu wissen, womit man Freunden und Familie eine Freude bereiten kann, ist Aufmerksamkeit und Kommunikation von großer Bedeutung. Wenn der Partner auf die Frage nach Wünschen für das Weihnachtsgeschenk keine Antwort auf Lager hat, ist es sinnvoll, die Ohren zu spitzen und feinfühlig beiläufig geäußerte Wünsche wahrzunehmen. Diese können als Weihnachtsgeschenkidee im Hinterkopf behalten werden.

Viele Menschen fragen sich, was sie schenken sollen. Manchmal hilft es, einfach mit demjenigen, dem man etwas schenken will, darüber zu sprechen, denn vielleicht stehen sie vor der gleichen Frage.

Ist es wirklich notwendig, allen Verwandten und Freunden etwas schenken zu müssen? Es ist eine schöne Vorstellung, allen Menschen, die man gern hat, eine Freude zu machen. Aber wenn das für sich selbst mit Stress, Hektik und wachsende Zeitnot verbunden ist, tut das niemandem gut. Schenken zu Weihnachten sollte kein Zwang sein, sondern von Herzen kommen.

Es gibt auch Alternativen zum klassischen Weihnachtsgeschenk. Wie wäre es zum Beispiel mit Wichteln innerhalb der Familie oder des Freundeskreises? So dürfen sich alle über ein Geschenk freuen, und niemand muss sich den Kopf über die verschiedensten Geschenkideen zerbrechen.

 Selbstgemachte Geschenke wie Eingemachtes oder Eierlikör liegen voll im Trend.

Selbstgemachte Geschenke wie Eingemachtes oder Eierlikör liegen voll im Trend.

Foto: Pixabay

Oder wie wäre es mit Gruppengeschenken? Angenommen, eine Freundin wünscht sich schon lange eine neue Musikanlage, die für einen Menschen alleine zu teuer ist. Anstelle von vielen kleinen Geschenken, die sich die Freundin gar nicht gewünscht hat, könnte man im Freundeskreis zusammenlegen und sie etwa mit einer Musikanlage überraschen oder einen Teil der Kosten decken.

Jedenfalls ist es sinnvoll, sich Gedanken zu machen, über was sich der Beschenkte wirklich freuen würde, anstatt einfach irgendetwas zu kaufen, nur um ein Geschenk zu haben. Hier spielt auch das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle: Schenke ich meinem Vater lieber die günstige Essensdose aus Plastik oder die etwas teurere, aber langlebige Alternative aus Edelstahl? Legt man das Geld mit Geschwistern oder der Mutter zusammen, ist es oft gar nicht mehr so viel für den Einzelnen.

Grundsätzlich geht es bei Geschenken nicht darum, dass sie möglichst teuer sind. Auch das teuerste Schmuckstück verliert den persönlichen Wert, wenn es nur in der Schmuckkiste verstaubt. Auch die Fixierung auf ein bestimmtes Budget kann schnell überholt sein. Nimmt sich jemand zum Beispiel vor, ein Geschenk für genau 20 Euro zu finden, kann es natürlich sein, dass derjenige etwas Schönes für „nur“ zehn Euro findet und vielleicht nicht zugreift, weil er denkt, das die Ausgabe zu gering sei.

Es muss auch nicht immer etwas Materielles sein: Auch Zeit kann verschenkt werden. Ein gemeinsamer Familienausflug auf die Weihnachtsmärkte in der Region, ein gemeinsamer Koch- oder Filmabend mit der Freundesgruppe oder eine Urlaubsreise mit dem Partner: Dabei geht es darum, sich Zeit füreinander zu nehmen und füreinander da zu sein.

 Wer selbst etwas näht oder bestickt verleiht seinem Geschenk eine persönlich Note.

Wer selbst etwas näht oder bestickt verleiht seinem Geschenk eine persönlich Note.

Foto: Pixabay

Wer in einer Sache besonders gut ist, wie beispielsweise in Fotografie oder Knüpf-, Mal- oder Siebdrucktechniken, kann interessierten Freunden ein sogenanntes „Skillsharing“ schenken: Das heißt, er oder sie bringt den anderen etwas bei. So verbringen beide Seiten Zeit miteinander und lernen sogar etwas dabei. Aber Zeit lässt sich auch in Form eines Konzert-, Kino- oder Restaurantgutscheins verschenken. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Am besten, man macht den Termin für den gemeinsamen Kinobesuch direkt aus, damit er nicht in Vergessenheit gerät.

Von hohem persönlichen Wert ist ein Geschenk in Form eines handgeschriebenen Briefes. In 30 Jahren findet man schließlich keine alten WhatsApp-Nachrichten mehr in einer verstaubten Kiste auf dem Dachboden, sondern Briefe. „Was bedeutet mir diese Freundschaft? Was wollte ich meiner Partnerin schon immer sagen? Was finde ich an meiner besten Freundin am tollsten?“ Diese und weitere Fragen können beim Schreiben des Briefs beantwortet werden, natürlich je nachdem, wer der Adressat ist. Komplimente kommen im Alltag nicht selten zu kurz, obwohl sie Menschen gut tun. Oft findet man in der jeweiligen Situation nicht die richtigen Worte, um die Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen. Sich Zeit zu nehmen, um die richtigen Worte auf ein Papier zu bringen und den Liebsten zu schenken, ist ein unbezahlbares Weihnachtsgeschenk.

Eine andere Möglichkeit eines individuellen und persönlichen Geschenks ist, Dinge selber zu machen, statt sie fertig zu kaufen. Das mag zwar teilweise zeitaufwendiger sein, drückt aber die Wichtigkeit aus. Auch hier gibt es unendlich viele Optionen: Kekse backen, Apfelmus einkochen, einen exklusiven Fotokalender basteln oder ein Armband knüpfen.

Die Lieblingssuppe der besten Freundin lässt sich hervorragend in einem schönen Einmachglas verschenken. Aus abgebrochenen Stöcken, die im Wald herumliegen, lässt sich wunderbar etwas schnitzen. Schaut man nach, welche Dinge zu Hause nur rumliegen und unnötig Platz wegnehmen, findet man einiges an Material zum Basteln und Werkeln. Aus alten T-Shirts, die seit langer Zeit nur noch im Schrank liegen und nicht mehr angezogen werden, lässt sich ein Einkaufsnetz knüpfen, mit dem man plastikfrei auf dem Trierer Wochenmarkt oder in Supermärkten einkaufen gehen kann.

Do-it-yourself-Geschenke sind auch eine Art, Zeit zu schenken – Zeit, die bei der Vorbereitung aufgewandt wird. Der Schenkende drückt damit aus, wie viel jemand ihm bedeutet. So bekommen selbstgestrickte Socken von lieben Menschen einen ganz neuen Wert. Außerdem fällt der ganze Verpackungsmüll weg, der nicht zu unterschätzen ist.

Wer nichts selbst herstellen will, kann darüber nachdenken, Gebrauchtes weiter zu verschenken oder zu tauschen. Das ist mit die klimafreundlichste Möglichkeit. Muss es wirklich immer neu sein und Geld kosten, oder geht es primär um die Geste? Vielleicht besitzt man selbst etwas, was man nicht braucht, ein anderer Mensch würde sich aber sehr darüber freuen.

Ist man aufmerksam, für was sich Freunde und Familie interessieren, kommen schnell Geschenkideen auf. Liegt zum Beispiel im eigenen Zimmer seit Monaten eine alte Nachttischlampe in der Ecke rum, für die man selbst keinen Gebrauch findet, die Cousine aber bei jedem Besuch äußert, wie schön diese Lampe ist – da ist das Weihnachtsgeschenk!

Oder wie wäre es, familiäre Erbstücke an Kinder oder Enkel zu verschenken? Auch Kleidung, CD’s oder Platten lassen sich gebraucht verschenken. Eine schöne Möglichkeit ist, eine Kleider- oder Plattentauschparty mit Freunden zu organisieren. Jeder bringt fünf Sachen mit, und dann wird getauscht. So hat jeder ein schönes Weihnachtsgeschenk und ist gleichzeitig Dinge losgeworden, die nicht mehr gebraucht werden.

Bei dem ganzen Vorweihnachtsstress sollte einer auf keinen Fall vergessen werden: Warum nicht auch einfach sich selbst etwas schenken und sich etwas Gutes tun? Ganz gleich ob ein gutes Buch, ein erfrischendes und entspannendes Bad, ein ausgiebiger Waldspaziergang oder eine professionelle Massage – sich selbst eine Freude zu bereiten, löst Glücksgefühle aus. Zum Ende des Jahres eine Auszeit vom stressigen Alltag zu schenken, kann für viele sehr hilfreich sein, um runterzukommen und die eigenen Gedanken zu sortieren.

Nicht nur das Geschenk kann klimafreundlich ausgesucht werden, auch die Verpackung spielt eine Rolle. Es lohnt sich zu hinterfragen, ob wirklich alle Präsente in Geschenkpapier verpackt werden müssen. Schließlich wird dieses sehr oft sofort weggeworfen. Stellt man sich den Berg an Geschenkpapier vor, der jedes Jahr allein zu Weihnachten auf der Welt zusammen kommt, ist es sinnvoll, nach Alternativen zu suchen. Altes Zeitungspapier eignet sich hervorragend dafür, oder noch besser die Seiten einer alten Ausgabe des Lieblingsmagazins. So haben die Beschenkten zusätzlich eine gratis Leseprobe.

Manche Geschenke lassen sich sozusagen in Geschenken verpacken. Schenkt man zum Beispiel ein Kochbuch, kann man dieses in eine Kochschürze einpacken. Auch im Glas lassen sich viele Dinge schön anrichten. Zuhause lassen sich oft viele Materialen zum Verpacken finden, wenn man gezielt auf die Suche geht.

Neben den aufgezählten Ideen besteht natürlich immer noch die Möglichkeit, dass Freunde und Familie genau wissen, was sie sich wünschen und sich somit die Frage nach einer Geschenkidee erübrigt. Aber was, wenn sich die Kinder ein Haustier wünschen? Das sollte gut überlegt sein. Eine Mitarbeiterin des Eifeltierheims Altrich bei Wittlich warnt im Gespräch mit der WOCH: „Kindern Tiere zu schenken, ist problematisch. Wenn die Kinder noch zu klein sind, können sie keine Verantwortung für das Tier übernehmen. Wenn sie im Teenageralter sind, macht es keinen Sinn, weil sie in den nächsten Jahren voraussichtlich ausziehen werden.“

Außerdem müssten Tiere in Ruhe im neuen Zuhause angekommen, was gerade zum Ende des Jahres mit den Weihnachtsfeiertagen und Silvester nicht gegeben sei. Wenn der wohlüberlegte Wunsch nach einem Haustier vorhanden ist, sei es klug, zunächst Zubehör wie eine Transportbox oder Spielzeuge für das Tier zu verschenken. „Wir müssen schauen, dass Tier und Besitzer zusammen passen. Das Tier bestimmt mit“, erklärt die Mitarbeiterin des Tierheims. „Menschen können zusammen zum Tierheim kommen und vor Ort alles klären, was sie wissen müssen, um dem Tier ein gutes neues Zuhause bieten zu können.“

  Tiere müssen in Ruhe im neuen Zuhause ankommen – das ist schwierig im Feiertagstrubel.

Tiere müssen in Ruhe im neuen Zuhause ankommen – das ist schwierig im Feiertagstrubel.

Foto: Pixabay

Ob nun ein neues Handy, ein selbstgestalteter Kalender oder ein Brief. Weihnachtsgeschenke für das komplette Umfeld zu besorgen, ist keine Pflicht, sondern soll in erster Linie Menschen Freude und keinen Stress bereiten. Letztendlich ist es egal, wann man Freunde und Familie beschenkt. Das Jahr hat 365 Tage, und an jedem einzelnen besteht die Möglichkeit, einem Menschen eine große Freude zu machen. Ganz ohne Weihnachtsstress, einfach dann, wann es passt.

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