Weihnachten Warum ich noch Weihnachten feiere

klausen  · Hier ein Fest und da ein Fest! Der Terminplaner, der vielen Feste, wird niemals leer. Im Gegenteil – immer wieder komme neue Feste hinzu! In der Fülle der vielen Events und Festivitäten wirkt das Weihnachtsfest oftmals altmodisch, überfrachtet von Erwartungen und hoffnungslos verkitscht!

 Foto: Franz-Peter Wasser

Foto: Franz-Peter Wasser

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Von der Wissenschaft hören wir, dass vieles von dem, was wir rund um die Geburt Christi feiern, oftmals historisch oder theologisch nicht mehr haltbar ist. Der „holde Knabe in lockigem Haar“ sagt vielen nichts mehr. Also fort mit Weihnachten? Auf gar keinen Fall!

Weihnachten mit all dem was dieses Fest umgibt, die Geschichte der Geburt Jesu, Tannenbaum und Lichterglanz rührt vieles in mir an, was tief in mir schlummert. Wenn ich aufmerksam die Welt um mich herum betrachte, dann scheint das nicht nur bei mir so zu sein. Auch im fernen China etwa stellen die Menschen Weihnachtsbäume auf oder hören den alten und modernen Weihnachtsliedern zu. Weihnachtsmärkte ziehen Menschenmassen an, und das mittlerweile auch an vielen Orten bis über Silvester hinaus. Jedes Jahr aufs Neue sammeln sich Familien rund um unseren Erdball, um am Fest der Feste „daheim“ bei ihren Lieben zu sein. Weihnachten weckt in uns eine Sehnsucht, die an unsere tiefsten Schichten rührt und uns mit Gott in Verbindung bringt.

Gott zeigt sich uns im kleinen Kind und er ruft in uns die Bereitschaft hervor, dem Frieden zu dienen und sich für die Menschen zu öffnen. Die ersten, die in Bethlehem Jesus begegneten, waren die Hirten. Sie waren Außenseiter und Ausgestoßene der damaligen Gesellschaft. Auch die „Könige“ waren in Wahrheit so etwas wie ausländische Wissenschaftler, die nach der Wahrheit hinter dem Stern suchten. Maria, Joseph und der kleine Jesus bilden die „Heilige Familie“, die eher einer modernen Patchwork-Familie glich und welche kurz nach der Geburt des Kindes nach Ägypten fliehen musste.

Wer Weihnachten feiert, der öffnet sich für die Menschen am Rande und dem ist jedes völkische und nationalistische Denken fremd. Weihnachten ist ein zutiefst abendländisches Fest. „Abendland“ – das steht für mich für eine offene und integrative Gesellschaft, so wie das europäische Abendland immer schon die vielen Völker und Kulturen zu einem Ganzen vereinigt hat.

Ich feiere gerne Weihnachten! An diesem Fest wird mir bewusst, wie wertvoll jeder Mensch ist, wenn Gott selbst Mensch wird. Das Weihnachtsfest lädt uns ein, innezuhalten und bewusst diese Tage zu begehen. Diese Tage schenken mir eine Auszeit, die mich einlädt, mein Herz für Gott und für die Menschen, um mich herum zu öffnen. Weihnachten, das ist die Sehnsucht, im Kind Gott zu begegnen. Ich feiere gerne Weihnachten, Sie auch?

Ihnen alle frohe und gesegnete Festtage!

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