Brauchtum Wenn Bäume ab dem 1. Mai zu Wahrzeichen werden

Region · Fährt man im Mai über die Dörfer, dann sieht man sie (fast) überall: Maibäume. Warum stellen wir diese auf? Und warum feiern wir überhaupt den 1. Mai?

  Geschmückt zieren die Kronen der Bäume bald die Orte, wie hier in Wederath.

Geschmückt zieren die Kronen der Bäume bald die Orte, wie hier in Wederath.

Foto: klaus kimmling

„Maibaumaufstellen“. Wenn man im Internet nach diesem Begriff sucht, dann findet man vor allem eine Menge Videos vom Abend der sogenannten „Hexen-“ oder „Walpurgisnacht“. Clips, die zeigen, wie starke Männer am 30. April eines jeden Jahres in Tracht oder Feuerwehruniform einen viele Meter langen Baum hochstemmen.

Stück für Stück, unter Kommandos wie „Hau“ und „Jetzt“. Ein Zeichen der Kraft der Männer, die danach voller Stolz den Baum begutachten, der daraufhin zumindest zeitweise ein Wahrzeichen der Gemeinde ist. Das Maibaumaufstellen ist eine dieser Traditionen, die Generationen verbinden, bei denen die älteren Mitaufsteller ihren Nachfolgern die wichtigen Tipps und Ratschläge geben.

Doch auch diese Tradition befindet sich im Wandel. Heute ist es nicht mehr zwingend notwendig, dass der Baum von Hand aufgestellt wird. Von Traktoren, über Kräne bis hin zu den ausgefeiltesten Ständer-Technologien helfen die ehrenamtlichen Aufsteller inzwischen nach. Warum auch nicht? An der Tradition an sich ändert das nichts.

Das Aufstellen der Bäume ist jedoch nur eine von wenigen Traditionen, die sich an diesem Abend und dem Folgetag abspielen. Denn der 1. Mai ist seit vielen Jahren in einigen europäischen Ländern, wie Deutschland, ein Feiertag mit besonderer Bedeutung.

Dabei hat sich dieser Tag von einem Kampf- und Demonstrationstag zu einem Feiertag entwickelt. Heute kennen wir ihn unter dem Namen „Tag der Arbeit“ – doch so hieß er nicht immer.

Wie bereits beschrieben geht dem 1. Mai die aus dem Mittelalter stammende Walpurgisnacht voraus. Dieses traditionelle nord- und mitteleuropäische Fest leitet sich vom Namen der heiligen Walburga ab.

Aus der Tatsache heraus, dass der 1. Mai ein Feiertag und damit ein freier Tag für die meisten Arbeitnehmer bedeutet, soll sich die Festigung des Tages als modernes Fest ergeben. „Tanz in den Mai“ heißen heute zahlreiche Veranstaltungen, die über das oben beschriebene Maibaumaufstellen hinausgehen.

An diesem Abend wird in weiten Teilen Deutschlands (und auch in der Region) das Maifeuer entfacht, mit dem die bösen Geister vertrieben werden sollen. Ist das Feuer etwas heruntergebrannt, findet in einigen Gegenden der Maisprung statt, ein Brauchtum, bei dem es üblich ist, dass Verliebte gemeinsam über das Maifeuer springen. Das sind nur zwei von vielen anderen Bräuchen und Traditionen, die an diesem Tag in verschiedenen Regionen Einhalt finden.

Warum wir eigentlich den 1. Mai als Feiertag feiern und welche anderen Bräuche es in der Region und in Deutschland gibt,

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