Unsere Vereine Ziegen für Lwala
Serrig/Lwala · Wenn Ingbert Dawen über die Zustände im Ugandischen Dorf Lwala spricht, verfinstert sich seine Miene. Der Serriger war selbst im Auftrag der Hilfsorganisation Cup Anamur dort als Entwicklungshelfer tätig.
„Wir haben ein altes Krankenhaus restauriert und selbst das Elend miterlebt“, sagt er. Dawen hat es jedoch nicht beim Beklagen der Situation belassen, sondern aktiv geholfen.
Was brauchen die Menschen am nötigsten? Ziegen! „Viele Frauen sind Witwen. Sie haben ihre Männer durch eine HIV-Infektion verloren und wissen jetzt nicht mehr, wie sie ihre zahlreichen Kinder durchbringen sollen“, beschreibt der Helfer das Dilemma, denn auf die Regenzeit und damit regelmäßige Ernten kann sich in Uganda niemand verlassen.
Eine Ziege kostet auf dem Ugandischen Markt umgerechnet 25 Euro. „Das Tier, das wir verschenken, ist für die neue Besitzerin wie ein Lottogewinn“, sagt Dawen. Die Jungen, die diese Ziegen bekommen, werden an andere Frauen weiterverteilt. Gut 500 Ziegen sind es seit 2015 mittlerweile geworden.
Noch schlimmer als die mangelnde Versorgung mit Nahrung ist die medizinische Situation. „Lwala hat zwar ein Krankenhaus mit Kinderstation, aber den kleinen Patienten zu helfen ist schwierig“, sagt Dawen. HIV, Malaria, Verbrennungen und Hepatitis sind die häufigsten Krankheiten. Gebraucht werden auch Kinderkleidung und Kinderschuhe.
Mit Vater Denis, einem Priester, haben die Serriger Helfer einen einflussreichen Verbündeten vor Ort. „Er ist dort eine Respektsperson, auf die alle hören“, freut sich Dawen. „Wir wollen den Menschen Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben“, lautet die Losung. Die Alternative wären Flüchtlingsströme, die ungleich größer sind als diejenigen, die wir heute erleben. Dawen sagt: „Wenn wir nur ein Menschenleben retten, hat sich unsere Arbeit doch schon gelohnt.“ Für dieses Projekt haben TV-Leser den Freundeskreis Ziegen für Lwala 2016 mit ihrem Votum den Ehrenamtspreis verliehen.
Bildung ist der Ausweg aus dem Teufelskreis des Elends. Deshalb stehen der Bau von Schulen und die Finanzierung von Lehrern ganz oben auf der Prioritätenliste, besonders für Mädchen.
Sauberes Trinkwasser wird während der Regenzeit in großen Tanks gesammelt, ebenfalls eine Spende der Freunde aus Serrig.