Unsere Vereine  Ziegen  für Lwala

Serrig/Lwala · Wenn Ingbert Dawen über die Zustände im Ugandischen Dorf Lwala spricht, verfinstert sich seine Miene. Der Serriger war selbst im Auftrag der Hilfsorganisation Cup Anamur dort als Entwicklungshelfer tätig.

 Ziegen als stabile Landeswährung:  Ingbert Dawen  und  Annette Brück-Fink  werben für die Hilfe, die effektiv bei den Menschen in Uganda wirkt. Auch ein Buch über diese Arbeit ist bereits veröffentlicht.

Ziegen als stabile Landeswährung: Ingbert Dawen und Annette Brück-Fink werben für die Hilfe, die effektiv bei den Menschen in Uganda wirkt. Auch ein Buch über diese Arbeit ist bereits veröffentlicht.

Foto: Herbert Thormeyer

„Wir haben ein altes Krankenhaus restauriert und selbst das Elend miterlebt“, sagt er. Dawen hat es jedoch nicht beim Beklagen der Situation belassen, sondern aktiv geholfen.

Was brauchen die Menschen am nötigsten? Ziegen! „Viele Frauen sind Witwen. Sie haben ihre Männer durch eine HIV-Infektion verloren und wissen jetzt nicht mehr, wie sie ihre zahlreichen Kinder durchbringen sollen“, beschreibt der Helfer das Dilemma, denn auf die Regenzeit und damit regelmäßige Ernten kann sich in Uganda niemand verlassen.

Eine Ziege kostet auf dem Ugandischen Markt umgerechnet 25 Euro. „Das Tier, das wir verschenken, ist für die neue Besitzerin wie ein Lottogewinn“, sagt Dawen. Die Jungen, die diese Ziegen bekommen, werden an andere Frauen weiterverteilt. Gut 500 Ziegen sind es seit 2015 mittlerweile geworden.

 Auf dem Ziegenmarkt: Christiana Wies und Jane mit Marie und Hermann Boos.

Auf dem Ziegenmarkt: Christiana Wies und Jane mit Marie und Hermann Boos.

Foto: Freundeskreis Ziegen für Lwala

Noch schlimmer als die mangelnde Versorgung mit Nahrung ist die medizinische Situation. „Lwala hat zwar ein Krankenhaus mit Kinderstation, aber den kleinen Patienten zu helfen ist schwierig“, sagt Dawen. HIV, Malaria, Verbrennungen und Hepatitis sind die häufigsten Krankheiten. Gebraucht werden auch Kinderkleidung und Kinderschuhe.

 Auf dem Ziegenmarkt: Diese Tiere wurden durch Spenden aus Serrig finanziert. Sie sind in Uganda eine stabilere Währung als Geld.

Auf dem Ziegenmarkt: Diese Tiere wurden durch Spenden aus Serrig finanziert. Sie sind in Uganda eine stabilere Währung als Geld.

Foto: Freundeskreis Ziegen für Lwala

Mit Vater Denis, einem Priester, haben die Serriger Helfer einen einflussreichen Verbündeten vor Ort. „Er ist dort eine Respektsperson, auf die alle hören“, freut sich Dawen. „Wir wollen den Menschen Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben“, lautet die Losung. Die Alternative wären Flüchtlingsströme, die ungleich größer sind als diejenigen, die wir heute erleben. Dawen sagt: „Wenn wir nur ein Menschenleben retten, hat sich unsere Arbeit doch schon gelohnt.“ Für dieses Projekt haben TV-Leser den Freundeskreis Ziegen für Lwala 2016 mit ihrem Votum den Ehrenamtspreis verliehen.

Bildung ist der Ausweg aus dem Teufelskreis des Elends. Deshalb stehen der Bau von Schulen und die Finanzierung von Lehrern ganz oben auf der Prioritätenliste, besonders für Mädchen.

Sauberes Trinkwasser wird während der Regenzeit in großen Tanks gesammelt, ebenfalls eine Spende der Freunde aus Serrig.

  Dietrich Sieren  sagt: „Ingbert Dawen hat mir das Projekt vorgestellt, und ich war sofort begeistert.“ Seine Aufgabe: Eine ebenso gute wie preiswerte Präsentation dessen, wie der Freundeskreis hilft und um weitere Spenden für die Aktionen zu werben.  „Die gute Tat ist mir wichtig, gerade als ehemaliger Berufsschullehrer“, sagt Sieren, der auch Flüchtlinge hierzulande unterstützt, und er freue sich immer über die Erfolge für die Menschen in Lwala.

Dietrich Sieren sagt: „Ingbert Dawen hat mir das Projekt vorgestellt, und ich war sofort begeistert.“ Seine Aufgabe: Eine ebenso gute wie preiswerte Präsentation dessen, wie der Freundeskreis hilft und um weitere Spenden für die Aktionen zu werben. „Die gute Tat ist mir wichtig, gerade als ehemaliger Berufsschullehrer“, sagt Sieren, der auch Flüchtlinge hierzulande unterstützt, und er freue sich immer über die Erfolge für die Menschen in Lwala.

Foto: Herbert Thormeyer
  Marlene Michels  ist für die Buchhaltung und Kassenführung zuständig. „Der Aufwand ist mir die Sache wert“, sagt sie, denn das habe sie schließlich mal gelernt.  Mehrfach war sie schon privat vor Ort, auf eigene Kosten versteht sich, und hat die Armut gesehen. „Diese Armut zu lindern, das ist ein gutes Gefühl“, beschreibt sie ihre Motivation.  Hier könne man was tun, und nicht nur alles schlimm finden: „Die Leute sind so dankbar dafür.“

Marlene Michels ist für die Buchhaltung und Kassenführung zuständig. „Der Aufwand ist mir die Sache wert“, sagt sie, denn das habe sie schließlich mal gelernt. Mehrfach war sie schon privat vor Ort, auf eigene Kosten versteht sich, und hat die Armut gesehen. „Diese Armut zu lindern, das ist ein gutes Gefühl“, beschreibt sie ihre Motivation. Hier könne man was tun, und nicht nur alles schlimm finden: „Die Leute sind so dankbar dafür.“

Foto: Herbert Thormeyer
   Roland Kammer    kümmert sich um die Pakete, mit denen Kleiderspenden und Schuhe nach Lwala geschickt werden.     „Das Gefühl, jemanden geholfen zu haben, der es wirklich nötig hat, das ist mir wichtig“, sagt der ehemalige Offizier der Bundeswehr.     Er wisse hundertprozentig, dass die Hilfe vor Ort ankommt und sinnvoll verwendet wird. „Wir können die Welt nicht retten, aber tun, was wir können“, ist seine Maxime.     Und sein Vorschlag: „Wenn es in jeder Gemeinde eine solchen Freundeskreis gäbe, der in Afrika einem Dorf hilft, wäre viel gewonnen.“

Roland Kammer kümmert sich um die Pakete, mit denen Kleiderspenden und Schuhe nach Lwala geschickt werden. „Das Gefühl, jemanden geholfen zu haben, der es wirklich nötig hat, das ist mir wichtig“, sagt der ehemalige Offizier der Bundeswehr. Er wisse hundertprozentig, dass die Hilfe vor Ort ankommt und sinnvoll verwendet wird. „Wir können die Welt nicht retten, aber tun, was wir können“, ist seine Maxime. Und sein Vorschlag: „Wenn es in jeder Gemeinde eine solchen Freundeskreis gäbe, der in Afrika einem Dorf hilft, wäre viel gewonnen.“

Foto: Herbert Thormeyer
   Die Kita-Kinder in Serrig haben begriffen: Ihre Altersgenossen in Uganda brauchen die Plüschtiere viel dringender als sie selbst, denn es wird ihr einziges Spielzeug sein. Aber Bildung und gesunde Nahrung sind wichtiger. Deshalb ist es bei dieser einmaligen Aktion geblieben.

Die Kita-Kinder in Serrig haben begriffen: Ihre Altersgenossen in Uganda brauchen die Plüschtiere viel dringender als sie selbst, denn es wird ihr einziges Spielzeug sein. Aber Bildung und gesunde Nahrung sind wichtiger. Deshalb ist es bei dieser einmaligen Aktion geblieben.

Foto: Herbert Thormeyer
 Logo Unsere Vereine

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Foto: TV/Schramm, Johannes
  Sie sind die Ärmsten der Armen: Empfang der Witwen für die deutschen Helfer in Lwala.

Sie sind die Ärmsten der Armen: Empfang der Witwen für die deutschen Helfer in Lwala.

Foto: Freundeskreis Ziegen für Lwala
 Die neue Mädchenschule

Die neue Mädchenschule

Foto: Freundeskreis Ziegen für Lwala
 Wasser wird aus Sümpfen geholt mit all den daraus folgenden Gesundheitsrisiken. Deshalb ist das Sammeln von Regenwasser so wichtig.

Wasser wird aus Sümpfen geholt mit all den daraus folgenden Gesundheitsrisiken. Deshalb ist das Sammeln von Regenwasser so wichtig.

Foto: Freundeskreis Ziegen für Lwala
   Die Klassenräume der Schule sind so überfüllt, dass der Lehrer von außen durchs Fenster unterrichten muss.

Die Klassenräume der Schule sind so überfüllt, dass der Lehrer von außen durchs Fenster unterrichten muss.

Foto: Freundeskreis Ziegen für Lwala

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