Trier Unterwegs im neuen Nissan Qashqai

Trier · 2007 bescherte Nissan der automobilen Welt mit dem Crossover nicht nur einen neuen Begriff in der Modellpolitik, sondern auch eine neue Fahrzeuggattung. Denn das Auto mit dem etwas sperrigen Namen Qashqai war eine Kreuzung verschiedener Formen eines Automobils.

 Der Nissan Qashqai geht in seine dritte Generation.

Der Nissan Qashqai geht in seine dritte Generation.

Foto: Jürgen C. Braun

Halb Limousine, halb SUV, traf es den Nerv und den Geschmack der Kundschaft. Bis zum heutigen Tag wurden drei Millionen des in England gefertigten Autos abgesetzt, das im C-Segment zwischen SUV und Limousine chan­giert.

Der neue Qashqai kommt jetzt in der dritten Generation erstmals mit einem Mild-Hybrid an Bord. Den Diesel hat Nissan aus seinem Angebot verdammt. Wir fuhren die 158 PS starke, allrad­angetriebene Variante in der Top-Ausstattung Tekna+. Der Neue hat in Länge, Breite, Höhe und Radstand zugelegt. Für die Passagiere hinten und vorn wie auch für deren Gepäck ist jede Menge Platz vorhanden. Der Inhalt des Kofferraums reicht von 436 bis 1422 Liter. Eine induktive Ladeschale sorgt für das Aufladen des Smartphones, das via AppleCarplay oder Android Auto mit dem Fahrzeug verbunden werden kann.

In der Optik lehnt sich die dritte Qashqai-Generation nur noch marginal an die etwas bieder wirkenden Vorgänger an. Das neue Blechkleid mit dem knackig-strammen Hinterteil wirkt kantiger, aggressiver, herausfordernder. Es hat mehr Pep, mehr jugendlichen Hang zum Wagnis in der Erscheinung. Dazu gehören die V-förmige doppelte Chromspange, die sich über den Kühler zieht, die Coupé-Anmutung und die schmal gehaltenen Frontscheinwerfer. Im Innenraum dominiert ein dem Zeitgeist angepasstes zentrales Display mit digitalem Tacho. Dennoch hat der Hersteller trotz teilautonomer Funktionen, die es jetzt im Qashqai gibt, nicht alle Knöpfe und Tastaturen „in die Tonne getreten“. Vieles bei Klima oder Audio (optional) lässt sich halt einfacher mit einer kleinen Drehbewegung justieren, als wenn man noch lange in irgendwelchen Untermenüs herum­fummeln müsste.

Der 1,3 Liter große Vierzylinder Benziner im Testwagen wird von einem 48-Volt-Mild-Hybrid, einer kleinen E-Maschine also, unterstützt. Diese Kraft wird in einer kleinen Batterie erzeugt, die sich beim Fahren auflädt. Wahlweise gibt es das System mit 140 oder wie im Testwagen mit 158 PS. Der Allrad-Qashqai, den wir, der Jahreszeit entsprechend, oft unter winterlichen Bedingungen bewegten, ist mit der intelligenten Automatik Xtronic ausgerüstet. Sie reguliert die Verteilung des Drehmoments zwischen den Achsen und reagiert auf die Fahrsituation, Ist die Straße schneebedeckt oder nass, wird die Stabilität von vorn gewährleistet. Ist dagegen eher Beschleunigung gefragt, kommt die Kraft von der Hinterachse ins Spiel.

Das Fahrwerk empfanden wir unter diesen Voraussetzungen als sehr agil. Der Qashqai zog präzise und stabil durch das Kurvengeschlängel und verriet dabei auch vollgepackt keine Wankneigungen. Von der Lenkung kommt früh Gegenmeldung, sie reagiert selbstständig und gelassen auf die Straßenführung. Kommt jedoch vom Fahrer keine Rückmeldung, setzt ein dezenter Alarmreiz ein. Die Top-Ausstattung Tekna+ lässt in puncto Sicherheit und Komfort keine Wünsche offen. Zur technischen Serienausstattung gehört auch das Nissan-Connect-Infotainment mit Farbdisplay. Unter den zahlreichen Assistenzsystemen finden sich ein intelligenter adaptiver Geschwindigkeits- und Abstandsassistent sowie ein autonomer Notbremsassistent. Der Pro-Pilot mit Navilink führte uns selbständig aus verzwickten Stau­situationen hinaus oder erst gar nicht hinein.

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