Mainz Upup, Upup, Hurra! Der Wiedehopf ist Vogel des Jahres

Mainz · (red) Der Sieger der zweiten öffentlichen Wahl zum Vogel des Jahres vom Naturschutzbund (Nabu) und seinem bayerischen Partner Landesbund für Vogelschutz, kurz LBV, steht fest: Der Wiedehopf (Upupa epops) hat mit 45.523 Stimmen (31,9 Prozent) den ersten Platz erreicht.

  Der Wiedehopf ist in R  heinland-Pfalz nur selten anzutreffen.

Der Wiedehopf ist in R heinland-Pfalz nur selten anzutreffen.

Foto: NABU/Paul Gläser/Paul Gläser

Damit ist er nach dem Rotkehlchen der zweite Jahresvogel, der von allen Menschen in Deutschland gewählt werden konnte.

„Der Wiedehopf ist mit seinem orangeroten Gefieder und seiner markanten Federhaube auch wegen seiner spektakulären Erscheinung gewählt worden – er ist einer der auffälligsten heimischen Vögel“, sagt Olaf Strub, Geschäftsführer des Nabu Rheinland-Pfalz. „Viele Wähler konnten sich aber sicher auch mit seinem Wahlslogan: ,Gift ist keine Lösung‘ identifizieren.“ Der Wiedehopf benötigt halboffene bis offene insektenreiche Landschaften – und viele Insekten gibt es nur ohne Pestizid­einsatz.

Auf Platz zwei landete die Mehlschwalbe mit 34.773 Stimmen (24,4 Prozent). Auf Platz drei flatterte der Bluthänfling mit 28.442 Stimmen (19,9 Prozent) vor dem Feldsperling mit 23.259 Stimmen (16,3 Prozent). Der letzte Platz ging an den Steinschmätzer (10.801 Stimmen, 7,6 Prozent).

Die wenigsten, die den Wiedehopf zum Jahresvogel gewählt haben, dürften ihn selbst einmal in der Natur gesehen haben. Denn der wärmeliebende Vogel kommt nur in einigen Regionen Deutschlands vor. In Rheinland-Pfalz ist er noch am häufigsten in Rheinhessen und der Pfalz zu beobachten. Der Wiedehopf gilt mit unter 100 Brutpaaren in Rheinland-Pfalz als stark gefährdet. Er lebt von größeren Insekten und ihren Larven, frisst gerne Käfer, Grillen, Heuschrecken und Schmetterlingsraupen. Es darf auch mal eine Spinne oder sogar eine kleine Eid­echse sein. Als Zugvogel verbringt er den Winter in Afrika. Der wissenschaftliche Gattungsname „Upupa“ ist eine Nach­ahmung des Klangs seines dreisilbigen „upupup“-Balzrufes. Viele Menschen dürften den neuen Jahresvogel aus der „Vogelhochzeit“ von Hoffmann von Fallersleben kennen. In dem Kinderlied bringt der Wiedehopf „der Braut den Blumentopf“. Mancher kennt vielleicht auch die Redewendung „Du stinkst wie ein Wiedehopf“. Sie kommt daher, dass Weibchen und Jungvögel mit einem stark riechenden Sekret Feinde vom Nest vertreiben. 

Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.

Weitere Informationen gibt es auf www.vogeldesjahres.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort