Natur Von A wie Alpenbraunelle bis Z wie Zwergtaucher 

Mainz · Wer wird Vogel des Jahres? Zum 50. Jubiläum ruft der Naturschutzbund erstmals zur öffentlichen Abstimmung auf – 307 Kandidaten stehen zur Wahl.

 Zwergtaucher

Zwergtaucher

Foto: pixabay

(red) Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) rufen erstmals die Bevölkerung in Deutschland dazu auf, den „Vogel des Jahres 2021“ selbst zu wählen.

Ab sofort kann jeder und jede unter www.vogeldesjahres.de seinen oder ihren Lieblingsvogel nominieren. Die erste öffentliche Wahl zum 50. Jubiläum der Aktion „Vogel des Jahres“ verläuft in zwei Phasen. Bis zum 15. Dezember werden aus insgesamt 307 Vogelarten die Top-Ten-­Kandidaten ermittelt. Dabei stehen alle in Deutschland brütenden sowie die wichtigsten Gastvogelarten des Landes zur Auswahl. Die zehn von der Bevölkerung am häufigsten nominierten Vogelarten gehen dann ab dem 18. Januar ins finale Rennen um den Titel. Am 19. März 2021 verkünden Nabu und LBV den ersten öffentlich gewählten Vogel des Jahres.

„Zum Jubiläum möchten wir etwas Besonderes schaffen und den Vogel des Jahres nicht einfach festlegen, sondern gemeinsam mit allen Interessierten küren“, erklärt Olaf Strub, Geschäftsführer des Nabu Rheinland-Pfalz. Deshalb kann jeder seinen Lieblingsvogel nominieren. „Die Bürgerinnen und Bürger können erstmals die Wahl zum Vogel des Jahres selbst in die Hand nehmen. Ob Turteltaube, Weißstorch oder Eisvogel – viele Menschen in Deutschland haben einen Lieblingsvogel oder möchten etwas für den Schutz einer bestimmten Art tun. Wir rufen alle dazu auf, sich an dieser Wahl zu beteiligen, denn unsere bedrohte Vogelwelt braucht dringend mehr Aufmerksamkeit.“, so Strub weiter.

Rund 45 Prozent der heimischen Brutvogelarten stehen auf der „Roten Liste gefährdeter Arten“, sieben weitere Prozent auf der entsprechenden Vorwarnliste. Besorgniserregend ist vor allem die Situation von Kiebitz, Rebhuhn und Feldlerche sowie vieler anderer Vogelarten in der Agrarlandschaft. Deutschland verzeichnet seit 1980 bei den Feldvögeln eine Bestandsabnahme von 34 Prozent. Mehr als zehn Millionen Vogelbrutpaare sind damit bereits von den Wiesen und Feldern Deutschlands verschwunden.

Lars Lachmann, Nabu-Vogelschutzexperte, zu den Gründen: „Die Intensivierung der Landwirtschaft schreitet ungebremst voran. Immer mächtigere Maschinen auf immer größeren Feldern lassen den Vögeln immer weniger Lebensraum. In den riesigen leergeräumten Monokultur-Landschaften finden sie keine Nahrung mehr, selbst Feld- und Wegränder werden immer kleiner. Wir brauchen dringend eine andere Form der Landwirtschaft, um die Feldvögel zu retten.“ Auch viele weitere Vogelarten kämpfen mit Problemen. So verlieren Mauersegler und Schwalben zum Bespiel bei der unbedachten Renovierung von Gebäuden ihre Brutplätze und die Klimaerwärmung lässt den Lebensraum des Alpenschneehuhns schrumpfen.

  Alpenbraunelle

Alpenbraunelle

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 Turteltaube

Turteltaube

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Auf der Aktionsseite www.vogeldesjahres.de stehen 307 Vogelarten zur Wahl. Zudem gibt es dort ein Live-Ranking zur Wahl. Wer seinen Vogelkandidaten noch mehr unterstützen möchte, kann mithilfe der Aktionsplattform online oder offline Wahlkampf betreiben. Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 und seitdem immer aus einem Gremium aus Fachleuten von Nabu und seinem bayrischen Partnerverband LBV gekürt.

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