Tourismus Wanderspaß dank Wegepaten

Daun/Bitburg/Prüm · Die Wegepaten sind derzeit unterwegs, um die Wanderwege für die beginnende Saison vorzubereiten. Die Beschilderung sollte so sein, dass keine Karten oder Navis erforderlich sind.

 Weg mit dem Winterschmutz: Wegewart Achim Kugel reinigt die Hinweisschilder im Kurpark in Daun.

Weg mit dem Winterschmutz: Wegewart Achim Kugel reinigt die Hinweisschilder im Kurpark in Daun.

Foto: TV/Stephan Sartoris

Die Region Trier ist ein Wanderparadies. Gleich drei Premiumsteige führen in die Römerstadt: Eifelsteig, Moselsteig und Saar-Hunsrück-Steig. Premiumsteig – diese Auszeichnung des Deutschen Wanderinstituts ist kein Selbstläufer. Der hohe Qualitätsstandard muss immer wieder aufs Neue bestätigt werden, es gibt regelmäßige Neuzertifizierungen.

Beim Thema Qualität spielen die Wegepaten eine besondere Rolle. Wie zum Beispiel Achim Kugel von der Eifelvereins-Bezirksgruppe Vulkaneifel. Gerade jetzt, wenn die Wandersaison beginnt, haben er und andere ehrenamtliche Mitstreiter viel zu tun. Was den Eifelsteig angeht, ist Achim Kugel als Wegepate für einzelne Abschnitte verantwortlich. Aber nicht nur das: Der 69-Jährige ist auch Wegewart der Eifelvereins-Bezirksgruppe Vulkaneifel, und das bereits seit dem Jahr 2000. In dieser Funktion lädt er die Wegepaten (21 gibt es auf Bezirksebene), die für Teilabschnitte zuständig sein, regelmäßig zu Treffen ein, um beispielsweise Tipps fürs richtige Markieren zu geben.

Als Bezirkswegewart ist Kugel innerhalb des Vulkaneifelkreises für die Hauptwanderwege des Eifelvereins bis zu den Kreisgrenzen verantwortlich. Die Wege werden einmal im Jahr, im Frühling, abgegangen. Kugel: „Wir schauen, ob ein Weg begehbar ist und alle Markierungen vorhanden sind. Wenn Bäume beseitigt werden müssen, melden wir das den jeweiligen Touristinformationen im Kreis. Selber Hand anlegen dürfen wir aus Versicherungsgründen nicht.“ Auch das Überprüfen der Standfestigkeit von Brücken und Geländern gehört zu den Aufgaben der Wegepaten.

Laut Kugel werden auch immer mehr Eifelsteig-Markierungszeichen mitgenommen, „offenbar ein beliebtes Souvenir“, hat er festgestellt. Um die Bäume zu schonen, haben sich die Wegewarte davon verabschiedet, Hinweisschilder an die Bäume zu nageln, „nur noch an Totholz“, erklärt der 69-Jährige. Auch das Sprühen, eigentlich umweltschonend, wird nicht mehr so oft angewandt, auch weil die Farbe nicht lange hält. Um den Wanderern frühzeitig zu signalisieren, wo es langgeht, werden die Hinweisschilder seit einigen Jahren „auf Sicht” angebracht. Das heißt frontal und nicht mehr parallel zum Weg, wie es früher üblich war. Falls sich Wanderwege kreuzen und Schilder an einem Pfosten angebracht werden, gibt es eine Vorgabe: Je höherwertig ein Weg ist, desto höher sollen die Markierungen angebracht sein. Ganz oben die Embleme der Fernwanderwege wie Eifel- und Moselsteig, darunter die Hauptwanderwege und zum Schluss die regionalen Wege.

Zudem gibt es in regelmäßigen Abständen Erinnerungsschilder, „der Wanderer soll sich so sicher wie möglich fühlen“, sagt Kugel. Auch weil viele heute anders als früher keine Karten mehr dabei haben. Deshalb gilt das Motto für die, die die Wege betreuen: „Premiumwanderwege soll man ohne Karte und Navi bewältigen können.”

 Weg mit dem Winterschmutz: Wegewart Achim Kugel reinigt die Hinweisschilder im Kurpark in Daun. Foto: Stephan Sartoris

Weg mit dem Winterschmutz: Wegewart Achim Kugel reinigt die Hinweisschilder im Kurpark in Daun. Foto: Stephan Sartoris

Foto: TV/Stephan Sartoris
 Weg mit dem Winterschmutz: Wegewart Achim Kugel reinigt die Hinweisschilder im Kurpark in Daun. Foto: Stephan Sartoris

Weg mit dem Winterschmutz: Wegewart Achim Kugel reinigt die Hinweisschilder im Kurpark in Daun. Foto: Stephan Sartoris

Foto: TV/Stephan Sartoris
 Zur Ausrüstung der Wegewarte gehört neben Astschere und Säge ein Silikonkleber zum Anbringen der Schilder an Bäumen.

Zur Ausrüstung der Wegewarte gehört neben Astschere und Säge ein Silikonkleber zum Anbringen der Schilder an Bäumen.

Foto: TV/Albert Follmann
 Eine gut sichbare und eindeutge Beschilderung ist das A und O fürs Wandervergnügen.

Eine gut sichbare und eindeutge Beschilderung ist das A und O fürs Wandervergnügen.

Foto: TV/Albert Follmann
 Damit das Wandern auch ohne Führer (hier: Ausbilder Hans-Willi Schwartz) kinderleicht wird, braucht es eine gute Beschilderung.

Damit das Wandern auch ohne Führer (hier: Ausbilder Hans-Willi Schwartz) kinderleicht wird, braucht es eine gute Beschilderung.

Foto: TV/Nicolaj Meyer

Der Wandertourismus boomt, stellt auch Achim Kugel erfreut fest, auch seien zunehmend jüngere Leute auf den bekannten Wanderwegen anzutreffen. Den Wegewart selbst zieht es gern auch mal zu Wandertouren ins Ausland. „Auf gut 800 Kilometer komme ich durchschnittlich im Jahr“, erzählt der Dauner beim Treffen im Kurpark, wo er Schilder vom Winterschmutz befreit. Sein Wunsch: „Dass sich noch mehr Menschen finden, die Wegepaten werden wollen. Der Bedarf ist da, engagierte Leute können wir immer brauchen. Wer Interesse hat, kann sich gern bei mir melden.“ (Kontakt: Telefon 06592/2566, E-Mail wander-acku@t-online.de).

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