Geschichte Wie die alten Römer segelten

Trier · Antiker Seehandel: Wissenschaftler der Uni Trier entwickeln digitalen Meeresatlas - Testfahrten mit Römerschiff-Nachbau.

 Die Bissula – Nachbau eines antiken Handelsschiffes – unternimmt eine Testfahrt auf der Mosel.

Die Bissula – Nachbau eines antiken Handelsschiffes – unternimmt eine Testfahrt auf der Mosel.

Foto: Universität Trier

(red) Die Universität Trier hat sich in den vergangenen Jahren als nationales und europäisches Zentrum für die Erforschung antiker Schifffahrt und des antiken Seehandels etabliert. Die führende Position wird durch ein neues, auf neun Jahre angelegtes Forschungsprojekt von Prof. Dr. Christoph Schäfer untermauert. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Langfristvorhaben in der ersten dreijährigen Phase mit etwa 1,65 Millionen Euro. Die Trierer Wissenschaftler wollen mithilfe nautischer Simulationen untersuchen, wie sich Seerouten und Seehandel wechselseitig beeinflusst haben. Als ein zentrales Instrument soll ein „Digitaler Interaktiver Maritimer Atlas zur Geschichte“ (DIMAG) konstruiert werden, der für die Fachwelt und für die Öffentlichkeit online zugänglich sein soll.

In Verbindung mit einer im September 2019 vereinbarten Kooperation mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) und dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz (RGZM) sowie der damit verbundenen Einrichtung einer zusätzlichen Professur für Maritime Antike ab 2022 tritt dieser Forschungszweig an der Universität Trier in eine neue Phase ein. Unter dem Dach des von Christoph Schäfer geleiteten Transmare-Instituts werden weitere Fächer der Universität Trier, die Kollegen und Kooperationspartner der Hochschule Trier (Michael Hoffmann, Karl Hofmann-von Kap-herr und Fritz Nikolai Rudolph), des RGZM (Ronald Bockius) und der Universität Barcelona (José Remesal Rodriguez) sowie der TU Hamburg Harburg (Alexander Christopher Wawrzyn) und des MIT in Massachusetts (Hans Moritz Günther) an dem nun genehmigten Vorhaben beteiligt sein.

Mit dem Projekt „Maritime Verbindungen und ihr Einfluss auf den antiken Seehandel“ führen Christoph Schäfer, sein Mitarbeiterteam und seine Kooperationspartner eine mehr als 15 Jahre währende wissenschaftliche Arbeit fort. Das spektakulärste Ergebnis war der Original-Nachbau eines römischen Handelsschiffs, mit dem seit dem vergangenen Jahr Test- und Messfahrten durchgeführt werden. Der Fokus dieser experimentell orientierten Forschung war darauf ausgerichtet, Daten über die Leistungsfähigkeit und Kapazitäten antiker Schiffe zu erheben. In den kommenden neun Jahren rücken die Routen der Handelsschiffe auf den Meeren in den Mittelpunkt.

• Mehr zum Projekt lesen Sie hier.

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