Unsere Vereine Plakette und Medaille zum 100. Geburtstag

Bausendorf · Kirchenchor Bausendorf vom Bundespräsidenten und dem Allgemeinen Cäcilien-Verband ausgezeichnet

 Der Kirchenchor Bausendorf bei seinem Auftritt in der historischen Heinzerather Kapelle am letzten Sonntag anlässlich des Totengedenkens.

Der Kirchenchor Bausendorf bei seinem Auftritt in der historischen Heinzerather Kapelle am letzten Sonntag anlässlich des Totengedenkens.

Foto: Kirchenchor Bausendorf

Mit 100 Jahren verdient sich ein Chor zwei ganz besondere Ehrungen: Die vom Bundespräsidenten verliehene Zelter-Plakette und die Palestrina-Medaille des Allgemeinen Cäcilien-Verbandes. Der Kirchenchor Cäcilia Bausendorf erhält beide Auszeichnungen. Die Zelter-Plakette wurde ihm bereits beim Landeschorfest Ende August in Mainz überreicht. Die Palestrina-Medaille wird ihm beim Cäcilienfest am Samstag, 30. November (siehe Extra), verliehen. Die Bausendorfer Sänger können stolz auf ihre Vereinstradition sein. Viel mehr noch aber darauf, dass man trotz hohen Alters jung geblieben ist.

Das Ehepaar Ulrike und Günter Föllenz hat in akribischer Kleinarbeit Archive durchforstet und die Vergangenheit des Chors nachgezeichnet. Die kurze Rückschau auf die Vergangenheit zeigt, dass schon vor 1900 die kirchlichen Feste und Feiern von einem Chor mitgestaltet wurden. Wie so oft in dieser Zeit waren es auch hier die Dorfschullehrer (Rodermund, Lehnert und Schiffels). Sie leiteten den Kirchenchor bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. 1938 übernahm Matthias Neuwinger das Amt des Dirigenten bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1978. Ihm folgte der pensionierte Rektor Karl Kronauer aus Wittlich. Als er sein Amt im August 1989 niederlegte, übernahm es Olaf Wurm. Am 12. November 1990 stellte sich Günter Reichert dem Kirchenchor vor und hielt sodann seine erste Probe ab. Ihm folgte vor drei Jahren Gemeindereferent Stefan Adams.

Mitgeprägt wird die Vergangenheit des Chors auch durch seine Übungslokale. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs war es die alte Schule, bis diese von den Nazis gesperrt wurde. Danach ging man in die Säle der Gaststätten Rickmeyer und Raskob. Als dann auch diese von den Soldaten beschlagnahmt wurden, wich man im Sommer in die Kirche und im Winter in die Küche des Dirigenten aus. Nach dem Krieg standen Jugendheim und Schule zur Verfügung. Nach dem Umbau von Pastors Scheune zum Pfarrheim traf man sich dort. Dann ging es in die Grundschule. Ab 2006 konnte dann nach der Einweihung des neuen Gemeinde- und Sportzentrums mit dem neuem Pfarrsaal eine neue Bleibe gefunden werden.

Cäcilia Bausendorf hat sich schon in der Vergangenheit nicht auf die Gestaltung der kirchlichen Jahresfeiern beschränkt. „Den Chor hat immer der Blick darüber hinaus und ein aktives Vereinsleben besonders ausgezeichnet“, sagt Schriftführerin Birgit Mattes. „Das hat ihm auch immer wieder Einladungen über die Orts- und Kreisgrenzen hinweg ermöglicht.“ Der Chor hat viele große Werke der Kirchenliteratur geprobt und aufgeführt; unter anderem den Chor „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ aus dem Oratorium „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn, das „Hallelujah“ aus dem Oratorium „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel, Messe von Peter Griesbacher und Ignaz Mitterer sowie die „Pastoralmesse“ von Anton Diabelli. Die ersten auswärtigen Auftritte waren nach 1950 unter anderem in Oberfell, Mettendorf, Maria Martental, Bombogen, Hilscheid, Rheidt und Hontheim.

Vor allem aber weist Birgit Mattes auf das sehr intensive Vereinsleben hin, dass nach ihrer Meinung zu dem Erfolg bis heute beigetragen hat. „An Weiberdonnerstag verkaufen wir Frauen Suppe mit Würstchen und Brötchen sowie Glühwein, mit toller Stimmung, viel Gaudi und fröhlichem Beisammensein. Auch an der Kirmes und dem Pfarrfest in Bausendorf wirken wir mit.“ Darüber hinaus finden jährlich Tages- oder Mehrtagesfahrten statt. „So waren wir 2008 in Schwetzingen und Heidelberg und ein Jahr später für zwei Tage als Gast beim Kirchenchor in Attenweiler.“ Besuche in Trier mit der Operette „Der Graf von Luxemburg“, der Bundesgartenschau in Koblenz und der Völklinger Hütte im Saarland schlossen sich an.

 Wenn das kein Grund zum Feiern war: Mitglieder des Chores und Gäste nach der Verleihung der Zelterplakette.

Wenn das kein Grund zum Feiern war: Mitglieder des Chores und Gäste nach der Verleihung der Zelterplakette.

Foto: Kirchenchor Bausendorf
 Die offizielle Ehrung in Mainz beim Landeschorfestival mit (von links): Karl Wolff (Präsident des Landeschorverbands), Ulrike Föllenz, dem ehemaligen Vorsitzenden Klaus Klasen, sowie Kulturminister Konrad Wolf.

Die offizielle Ehrung in Mainz beim Landeschorfestival mit (von links): Karl Wolff (Präsident des Landeschorverbands), Ulrike Föllenz, dem ehemaligen Vorsitzenden Klaus Klasen, sowie Kulturminister Konrad Wolf.

Foto: Kirchenchor Bausendorf
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Foto: TV/Schramm, Johannes

Das Fest seiner Patronin, der heiligen Cäcilia, feiert der Kirchenchor jährlich Ende November im Rahmen eines Gottesdienstes mit anschließendem gemeinsamen Abendessen in gemütlicher Runde. An diesem besonderen Abend werden zudem immer wieder Mitglieder des Kirchenchores vom Bistum für ihr langjähriges Mitsingen geehrt – für 25, 40, 50 und 65 Jahre aktive Chortätigkeit.

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