Preischeid. Glücklicherweise hatten die Möhnen ihren Ausflug verlegt. "Sonst wären ja keine Frauen auf dem Foto gewesen", sagen Karin Gnaesner und Nadine Schäler. Schließlich wären mehr als 20 Frauen dann auf Fahrt gewesen. Sind sie aber nicht.

So bot Preischeid alles: tolles Wetter, nette Menschen, leckere Würstchen, Geschnetzeltes und eine riesige Auswahl an selbst gebackenen Kuchen und Torten.

In Preischeid leben knapp 190 Menschen, davon sind 35 Kinder. Das Vereinsleben beschränkt sich auf die Freiwillige Feuerwehr. Preischeid hat auch eine Pfarrkirche, in der einmal die Woche der Pastor von Daleiden die Messe hält.

Luxemburger entdecken die Gemeinde

In jüngster Zeit sei ziemlich viel gebaut worden, sagt Ortsbürgermeister Martin Klaesges. Vor allem Luxemburger entdecken die kleine Gemeinde nahe der luxemburgischen Grenze. Und zwei Drittel der Berufstätigen aus Preischeid pendeln zur Arbeit nach Luxemburg. Nur noch zwei Vollerwerbslandwirte gibt es in dem früheren Bauerndorf.

Neuer Treffpunkt im Dorf ist der Brunnenplatz neben dem Spielplatz. Dort stand früher ein alter Stall. Den haben die Männer des Ortsgemeinderats abgerissen und für rund 6000 Euro den Brunnen in Eigenleistung gebaut. Das RWE hat die Aktion mit 2000 Euro unterstützt.

Als nächstes Projekt soll die Dorfstraße saniert werden. Die sei in ziemlich schlechtem Zustand, sagt Klaesges, der nun seit fast 15 Jahren schon die Geschicke des Orts leitet. Vergangene Woche sei ein Mitarbeiter des Landesbetriebs Mobilität Gerolstein da gewesen und habe den Ausbau der Kreisstraße mit Bürgersteig für das Jahr 2011 in Aussicht gestellt.

Während der TV-Fotograf seine Kamera verpackt, stehen die Preischeider noch zusammen und feiern. "Das geht hier noch bis Mitternacht", ist sich Klaesges sicher. "Wie ist denn so der Zusammenhalt im Dorf?", wollen wir von ihm wissen. "Man kann nicht klagen", sagt er bescheiden.

Doch die vielen Menschen vor und im Dorfgemeinschaftshaus beweisen, dass in Preischeid Gemeinschaft noch von Bedeutung ist.