Ein Hotel für Bienen

Bitburg · Ein Insektenhotel für Wildbienen? Lucky ist sofort Feuer und Flamme, als er erfährt, dass Viertklässler der Hildegardis-Ganztagsschule genau so etwas errichtet haben. Einmal in der Woche treffen sich die Schüler im grünen Klassenzimmer - einem stillgelegten Friedhof in der Nähe der Schule. Lucky hat sie dort besucht.

 Die Bauarbeiten am Insektenhotel sind in vollem Gange. TV-Foto: Bettina Bartzen

Die Bauarbeiten am Insektenhotel sind in vollem Gange. TV-Foto: Bettina Bartzen

Im Wald bei Mettendorf geht es zu wie auf einer Großbaustelle. Da klopft und hämmert es, Kinder laufen herum und rufen aufgeregt einander zu. Die Klassen 4a und 4b der Hildegardis-Ganztagsschule in Mettendorf bauen ein Insektenhotel für Wildbienen. In ihrem grünen Klassenzimmer: Hier sind die Viertklässler einmal in der Woche und lernen unter freiem Himmel.

Schüler bringen Werkzeuge mit



Ihr Klassenzimmer - das ist ein alter stillgelegter Friedhof mit vielen Bäumen und Büschen, zehn Minuten von der Schule entfernt. "Wir sind in der frischen Luft und lernen viel über Tiere und den Wald. Letztens haben wir sogar ein Lagerfeuer gemacht", erzählt die elfjährige Lorena Wenzel unserer Leseratte. Zurzeit arbeiten die Schüler an einem Insektenhotel für Wildbienen. Die Bauarbeiten sind in vollem Gange. Bohrer, Säge, Holz, Nägel und eine Schutzfolie für das Dach haben die Schüler in ihr grünes Klassenzimmer gebracht. Das Gerüst des Insektenhotels steht schon. Nur noch das Dach und die Hinterwand fehlen. Einige Schüler bohren Löcher in dicke Baumstämme, andere sammeln Nistmaterial. Holunderstäbe, Ranunkelsträucher oder Bambus eignen sich gut, weil die Äste innen hohl sind. Das ist ein perfekter Platz zum Nisten. Die Baumstämme, Äste und Heu werden auf die Regale gelegt, damit die Wildbienen sich ihren Nistplatz aussuchen können.

Warum die Schüler sich überhaupt die viele Mühe machen und ein solches Hotel errichten, will unsere neugierige Leseratte von den Viertklässlern wissen. Von Lehrer Andreas Groß erfährt Lucky, dass es für die Wildbienen immer weniger Nistmöglichkeiten gibt, weil in Gärten und Wäldern kein altes, morsches Holz herumliegt. Dabei sind Wildbienen und Honigbienen wichtig zum Bestäuben der Blüten und Pflanzen. Bei der Bestäubung übertragen die Bienen den Blütenstaub auf weibliche Blütenteile. Dadurch wird die Pflanze befruchtet. Wenn beispielsweise Obstbäume nicht bestäubt werden, gibt es keine Äpfel, Birnen oder Pflaumen. "Honigbienen sind sehr anfällig für Krankheiten. Wenn es dann auch noch keine Wildbienen gibt, ist die Obsternte in Gefahr", berichtet Groß, warum das Insektenhotel, das die Schüler bauen, so wichtig ist. Sogar einen Namen haben sich die Schüler bereits ausgedacht: Wildbienenhotel "Zur Hildegard" soll das Gebäude heißen, wenn es fertig ist. Ein Schüler fragt besorgt, ob die Bienen sich im Hotel denn auch vertragen werden. "Das werden wir dann sehen", antwortet sein Lehrer, "wenn es Streit gibt, müssen sie woanders nisten." Extra Tag der offenen Tür: Die Ganztagsschule Grund- und Hauptschule Hildegardis stellt sich vor am Samstag, 12. Juni, von 10 bis 16 Uhr. Schwerpunkte der Einrichtung sind: Schule in Bewegung, Schule und Natur. Ab 13.45 Uhr informiert die Schulleitung über: Rhythm & Fun, Fremdsprachenarbeit, Kochen und Backen, Töpfern, Waveboard, Schulsanitätsdienst, Schulwald, Robonauten AG, Führungen durch die Ganztagsschule. Um 17 Uhr gibt es ein Musical. (beba)

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