Ein Sack voller Probleme

Kaum ein Verein in der Fußball-Rheinlandliga hat so viele personelle Probleme wie der FSV Salmrohr. Hausgemachte, aber auch viele, die unter die Rubrik "höhere Gewalt" fallen.

 Daniel Schraps (links, hier gegen Oggersheim) fällt wegen eines Schien- und Wadenbeinbruchs beim FSV aus.TV-Foto: Archiv/funkbild

Daniel Schraps (links, hier gegen Oggersheim) fällt wegen eines Schien- und Wadenbeinbruchs beim FSV aus.TV-Foto: Archiv/funkbild

Salmrohr. Den vorläufigen Tiefpunkt einer erneut unbefriedigend verlaufenen Saison, in der der Aufstieg wieder verfehlt wird, erreichten die Salmtaler am vergangenen Spieltag. Abwehrspieler Daniel Schraps erlitt einen Schien- und Wadenbeinbruch; der beste Torschütze des FSV, Hans "Hanni" Schulz (13 Saisontreffer), flog wegen der Ohrfeige gegen seinen Teamkameraden Dibran Thaqui vom Platz; nach der 0:3-Niederlage gegen Eisbachtal war der Titeltraum ausgeträumt und Trainer Werner Platz trat zurück.

Um das Maß vollzumachen, ereilte den sportlichen Leiter Friedhelm Rach am Dienstag die Nachricht, dass Abwehrspieler Moritz Seiler einen Kreuzbandriss erlitten hat. Nach Alexander Adrian, Oliver Thul, Timo Toppmöller, Michael Mayer-Nosbüsch, Marc Görres und Schraps, ist er der siebte Akteur der langfristig ausfällt. Schraps wurde inzwischen erfolgreich operiert, beide Knochen mit Nägeln und Schrauben fixiert. "Es geht mir den Umständen entsprechend gut", sagt der 24-Jährige, "aber diese Saison ist natürlich für mich gelaufen und vermutlich auch ein Großteil der Vorbereitung auf die nächste." In wenigen Tagen soll der Student (Germanistik und Geschichte auf Lehramt) das Krankenhaus schon verlassen können. "Ich übe schon mit Krücken zu gehen." Als er vom Feld musste ("Schuld hat niemand"), stand es noch 0:1. "Das einzig Gute an meiner Verletzung war, dass ich den Rest des Dramas nicht mehr erlebt habe."

Bis zum Montagabend hoffte Schulz noch, dass die Suspendierung, die unmittelbar nach dem Spiel gegen ihn verhängt wurde, aufgehoben werden könnte. Am Dienstag aber machte Rach unmissverständlich klar: "Für Hans ist die Tür beim FSV Salmrohr zu. Er kann sich einen anderen Verein suchen. Bei uns wird er nicht mehr spielen." Dem mit Rot bestraften Torjäger nutzt weder seine Erklärung ("Dibran hat mir zuerst eine Ohrfeige verpasst, und ich habe dann reflexartig reagiert") noch seine offensichtliche Reue: "Was ich getan habe, tut mir sehr leid. Ich kann mich nur entschuldigen."

Das war bei Trainer Werner Platz nicht so. "Obwohl ich an diesem Verein hänge, bereue ich meinen Entschluss nicht. Meine Maxime lautet nämlich, jeden Morgen gut gelaunt und hoch motiviert meine Arbeit aufzunehmen. Und das wäre unter den jetzigen Umständen nicht mehr möglich gewesen."

Das Traineramt hat kommissarisch sein Assistent Heinrich "Heini" Irmisch übernommen. Rach: "Wir sind auf der Suche, denn Heini kann das Amt nicht auf Dauer ausüben."

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