Eine große sportliche Familie

TRIER. (ae) Mit einem feierlichen Festakt in der Katholischen Akademie beging der Verein Post-Sport-Telekom (PST) den 75. Jahrestag seiner Gründung.

130 Gäste, darunter Ehrengäste aus Politik, Sport und Wirtschaft sowie Freunde und Gönner des Vereins lauschten bewegenden Reden zum Auftakt des Jubiläumsjahres, das weitere Festveranstaltungen bieten wird. Vereinspräsident Berthold Welter betonte, dass der Verein über den Sport hinaus wichtige gesellschaftliche Aufgaben wie Jugend- und Seniorenarbeit erfülle. Mit dem Zuwachs an Aufgaben seien aber auch die Kosten gestiegen, deshalb sei man auf Zuwendungen der öffentlichen Hand und der Wirtschaft angewiesen.In diesem Zusammenhang bedankte er sich bei Innenminister Walter Zuber und der Stadt Trier, repräsentiert von OB Helmut Schröer, Sportdezernent Georg Bernarding und den Fraktionsvorsitzenden des Stadtrats, für ihre Unterstützung. Zum Ruf Triers als Sportstadt wolle der PST auch in Zukunft maßgeblich beitragen.Innenminister Walter Zuber hob in seinem Grußwort die zahlreichen Erfolge des PST hervor, die auf vorbildliches und meist ehrenamtliches Engagement zurückzuführen seien. In den 75 Jahren seiner Entwicklung, die eng mit der Geschichte des Landes verbunden sei, habe der Verein erhebliche Werte für den Sportbetrieb geschaffen. Ideen, Initiativen und Arbeitseinsätze der Ehrenamtlichen seien weder durch den Staat noch die Kommunen zu ersetzen.Mit über 30 Abteilungen biete der PST für jeden und jede in allen Altersgruppen eine passende sportliche Betätigung an. Damit sei der ursprünglich zur "Ertüchtigung des Postpersonals" gegründete Verein zu einem prägenden Großverein geworden. Nicht nur Breitensport, sondern auch Leistungssport mit Erfolgen auf nationaler und internationaler Ebene habe im PST eine lange Tradition.Die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft, so Zuber, sei außerordentlich groß. Deshalb müsse die Sportförderung von Einsparungen ausgenommen werden. "Die Landesregierung wird auch weiterhin erhebliche Anstrengungen unternehmen, um die wertvolle Arbeit der Sportvereine und der ehrenamtlich Tätigen offensiv zu fördern", schloss Zuber. Anschließend überreichte er Berthold Welter das Landeswappen von Rheinland Pfalz.Oberbürgermeister Helmut Schröer würdigte den PST als Teil der Sportgeschichte und Stück Qualität der Stadt. Gerade im Bereich der Jugendarbeit erfülle der Verein mit seinen sinnvollen Freizeitangeboten eine wichtige soziale Funktion. Er sei ein Paradebeispiel für vorbildliche gesellschaftsprägende Strukturen. Dem stimmte auch Rüdiger Sterzenbach, Präsident des Landessportbundes, zu: "Wo lernt man, was man im Leben braucht, sich im Wettkampf zu messen, Niederlagen einzustecken und uneigennützig zu sein?"Hermann Höfer, Präsident des Sportbundes Rheinland, hob die führende Bedeutung des PST als Großverein hervor, der Trends schneller aufnehmen und professioneller umsetzen könne als kleinere Vereine. Wichtig sei auch die Verzahnung des PST mit dem Dachverband Sportbund durch maßgebliche Personen.Hajo Laas, Ehrenpräsident des PST, beschrieb die geschichtliche Entwicklung des Postsportvereins, der 1929, einem Aufruf des Reichspostministers folgend, ins Leben gerufen wurde. In der NS-Zeit wurde die sportliche Zielsetzung politisch instrumentalisiert. Der Zusammenbruch folgte, das Vermögen wurde eingezogen, und erst 1948 erfolgte die Neugründung. Einen rasanten Aufstieg erlebte der Verein durch die seit Mitte der 60er Jahre aufkeimende Fitnessbewegung. Der drastischste Einschnitt jüngerer Zeit war der finanzielle und ideelle Rückzug der Postunternehmen. Dennoch formulierte Laas eine zuversichtliche Devise für die Zukunft: "Tradition bewahren, Neues aufgreifen und sich den Herausforderungen stellen!" Schwungvoll umrahmt wurden die Worte der Redner von perfekt gespielten Swing-Klassikern der FWG-Jazz-Band unter Leitung von Bernd Nink.

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