Kommentar Eine Hand wäscht die andere

Angela Merkel ist geschmeidiger geworden. Das muss die Kanzlerin auch sein. Denn der Druck, den die CSU jetzt in der Migrationsfrage auf sie ausübt, ist immens. Kommt die Regierungschefin nach dem EU-Gipfel Ende des Monats nicht mit greifbaren Erfolgen nach Hause, droht der Schlussakt in der gegen sie initiierten Revolte.

Deswegen braucht sie den französischen Präsidenten Macron mehr denn je.

Ohne ein funktionierendes deutsch-französisches Tandem bewegt sich in Europa wenig. Hat die Kanzlerin bis jetzt bei den EU-Reformplänen Macrons auf die Bremse getreten, so hat sie in Meseberg Zugeständnisse gemacht – vor allem hinsichtlich des milliardenschweren Eurozonen-Budgets. Im Gegenzug wird Macron Merkel nun stärker darin unterstützen, dass auf dem EU-Gipfel für eine vereinheitlichte Asylpolitik Pflöcke eingeschlagen werden. Eine Hand wäscht die andere.

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