„Emotional angeschlagen“: DVV-Frauen verpassen Olympia

Ankara (dpa) · 2004 waren die deutschen Volleyballerinnen letztmals bei Olympia dabei. Der Traum von Rio ist nun ebenfalls geplatzt. Schon nach der Qualifikations-Vorrunde in Ankara ist Schluss.

Ankara (dpa) - Die deutschen Volleyballerinnen haben die Olympischen Spiele in Rio verpasst. Nach dem 3:0 (25:19, 25:17, 25:23) der Niederlande gegen Leichtgewicht Kroatien am Donnerstag ist das Vorrunden-Aus des EM-Fünften in der Qualifikation von Ankara besiegelt.

Machtlos mussten die deutschen Spielerinnen ihr Olympia-Aus in Ankara miterleben. Die Niederlande um den früheren Bundestrainer Giovanni Guidetti zerstörte im Ba?kent Voleybol Salonu mit dem deutlichen Sieg wie erwartet die Hoffnungen des EM-Fünften auf das Halbfinale.

Die Mannschaft von Bundestrainer Felix Koslowski bezwang zwar in ihrem letzten Vorrundenspiel am Vortag ebenfalls Kroatien locker mit 3:0 und holte damit in ihren zweiten Erfolg. Die Niederlande düpierte dann aber vor den Augen des deutschen Teams den zuvor ungeschlagenen Gastgeber Türkei mit 3:0.

Bundestrainer Koslowski verfolgte mit seinem Stab am Donnerstag die schmerzhafte Entscheidung in der Halle von Ankara, seine Mannschaft blieb lieber im Hotel. „Wir sind alle emotional sehr angeschlagen“, erklärte Spielführerin Margareta Kozuch. „Wir haben uns mehr erhofft und eine gute Vorrunde gespielt. Dass das nun so ausgeht und man gewisse Dinge nicht kontrollieren kann, den Spielmodus nicht ändern kann, ist ein harter Brocken. Es ist schwierig, das zu verkraften.“

Libero Lisa Thomsen verschaffte sich ebenfalls Luft. „Wir hätten den Einzug ins Halbfinale absolut verdient gehabt. Darauf bin ich sehr stolz. Und gerade deshalb fühlen wir uns jetzt ja auch um eine große Chance betrogen“, sagte Thomsen. „Wir haben zum Auftakt dank einer starken Leistung die Niederländerinnen mit 3:2 geschlagen und dann gegen die Türkinnen mit 1:3 verloren. Bis dahin lief alles noch normal. Dann aber hat die Türkei unfassbar deutlich mit 0:3 gegen die Niederlande verloren und dabei nicht immer mit ihren besten Leuten gespielt. Das hatte einen richtig bitteren Beigeschmack.“

Thomsen will „zwar auch weiterhin an einen fairen Volleyball-Sport glauben, doch offensichtlich war, dass die Türkinnen sicher nicht alles getan haben, um dieses Spiel zu gewinnen“.

Dabei konnten sich die Deutschen trotz des bitteren Aus nach der Vorrunde im Grunde keine Vorwürfe machen. Schon der 3:2-Auftaktsieg gegen die Niederlande war keine Selbstverständlichkeit. Auch die keineswegs überraschende 1:3-Niederlage gegen die Türkinnen gab keinen großen Anlass, mit der eigenen Leistung zu hadern. Die mit Rückkehrerin Christiane Fürst verstärkte deutsche Mannschaft spielte am oberen Limit und bot so eine durchaus überzeugende Gruppenphase.

Umso bitterer, dass der Traum von Olympia schon vor den Halbfinals geplatzt ist. Denn nur der Turniersieger holt sicher einen Platz für Brasilien im Sommer. Den deutschen Volleyballerinnen blieb nur noch das Ticket für die Heimreise am Freitag.

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