Entgleiste Lok behindert Pendlerverkehr
Ein Unfall mit weitreichenden Folgen: Eine französische Lok ist am Freitagmorgen in Konz entgleist. Wegen der vermutlich bis Sonntagvormittag andauernden Sperrung der Bahnstrecke von Karthaus bis Igel müssen Reisende zwischen Trier und Luxemburg sowie Koblenz mit Behinderungen rechnen.
Konz/Trier. (api) Etliche Schaulustige und Bahnfreunde haben sich am gestrigen Freitag an der Konzer Moselbrücke versammelt. Die französische Lok eines Güterzugs war am Vormittag gegen 9 Uhr am Ende der Moselbrücke auf Konzer Seite entgleist. Der viele Meter lange Zug mit einigen Waggons stand bis in den späten Nachmittag, von weitem sichtbar auf der Brücke. Er war auf dem Weg nach Frankreich.
Schienenstück auf den Gleisen
Nach ersten Ermittlungen der Bundespolizeiinspektion Trier hatte 300 Meter vor der Entgleisung ein etwa 50 Zentimeter langes Schienenstück auf den Gleisen gelegen. Als der Güterzug die betroffene Weiche an der Moselbrücke erreichte, verkeilte sich vermutlich das Schienenstück, die Lok entgleiste. Verletzt wurde laut Polizei niemand.
Der Zug war nach den ersten Erkenntnissen nur mit zirka 25 Stundenkilometern in diesem Bereich unterwegs. Die Bundespolizei in Trier hat die Ermittlungen wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr gegen unbekannt aufgenommen.
Die Bahn rechnet nach Aussagen ihres Sprechers Hartmut Lange bis Sonntagvormittag mit einer Sperrung der Strecke zwischen Konz-Karthaus und Igel. Am Freitagnachmittag rückten französische Bahnarbeiter mit Geräten an, um die 89 Tonnen schwere Lok wieder aufs Gleis zu setzen. Durch den Unfall sind nach Bahnangaben auch die Oberbauschwellen und die Weiche beschädigt worden. Bis diese wieder repariert seien, könnte es bis Sonntagvormittag dauern. Der Sachschaden wird sich nach ersten Schätzungen der Deutschen Bahn AG auf mindestens 50 000 Euro belaufen.
Die Bahn hat folgenden Ersatzverkehr eingerichtet:
Für die IC-Züge von Köln/Koblenz nach Trier und weiter nach Luxemburg: Die Halte der IC-Züge im Trierer Hauptbahnhof entfallen wegen der Umleitungsstrecke zwischen Wittlich und Wasserbillig über Trier-West. Die Züge halten zusätzlich im Bahnhof Schweich. Von dort aus können dann Regionalbahnen nach Trier genutzt werden. Wer bis Freitagnachmittag von Trier aus nach Luxemburg oder Wasserbillig fahren wollte, hatte noch die Möglichkeit, einen Fernbus zu nutzen. Da sich diese Lösung im Laufe des Tages wegen des dichten Verkehrs im Nachbarland als nicht gut umsetzbar erwies, wurde die Buslösung reduziert. Trierer, die nach Luxemburg reisen wollen, sollen nun den Ersatzbus bis Wasserbillig und dann die Regionalzüge nach Luxemburg nutzen.
Regelung für die Reisenden von Trier nach Koblenz, die einen IC nutzen, der aus Luxemburg kommt: Der Intercity rollt aufgrund der Störung nun auf der Umleitungsstrecke über Trier-West. Dabei umfährt er den Trierer Hauptbahnhof. Das heißt: Die Reisenden müssen vom Trierer Hauptbahnhof aus mit einer Regionalbahn nach Schweich fahren. Dort wartet dann der IC für die Weiterfahrt. Dadurch verspätet er sich ab Schweich etwa 15 bis 20 Minuten an den folgenden Zielen.
Wer mit dem IC aus dem Großherzogtum nach Trier fahren will, sollte bis Schweich weiterfahren und von dort aus die Regionalbahn nach Trier nutzen.
Im Nahverkehr rät die Bahn den Kunden, zwischen Trier und Igel/Wasserbillig (und Gegenrichtung) die Ersatzbusse zu nutzen, die zwischen Trier Hauptbahnhof und Igel verkehren.
Von der Störung nicht betroffen sind die Verbindungen von Trier nach Koblenz, die in Trier starten, sowie zwischen Trier und Saarbrücken.
