Erinnerungen an Buzz Aldrin

Vor 41 Jahren landeten Neil Armstrong und Buzz Aldrin auf dem Mond. Vor rund zwölf Jahren, im Frühjahr 1998, traf ich Buzz Aldrin auf der US Air Base in Spangdahlem. Es war eine außergewöhnliche Begegnung.

 Frühjahr 1998: Buzz Aldrin landet auf der Air Base Spangdahlem. Foto: TV-Archiv/Hans-Peter Linz

Frühjahr 1998: Buzz Aldrin landet auf der Air Base Spangdahlem. Foto: TV-Archiv/Hans-Peter Linz



Am frühen Samstagnachmittag checkte ich auf dem Stützpunkt der amerikanischen Luftwaffe ein. Das Auto musste ich natürlich vor der Kaserne stehen lassen. Ein Militärpolizist nahm meine Personalien auf, teilte mir einen Fahrer zu und stellte mich der Presse-Offizierin vor. Anschließend ging es im Jeep raus auf das Flugfeld. Schließlich war Buzz Aldrin zu Besuch bei seiner alten Staffel. Und da ließ er es sich nicht nehmen, in einem F 16-Kampfjet als Copilot eine Ehrenrunde über der Eifel zu drehen. Das war schon filmreif. Wir warteten am Hangar, plötzlich hörte man ein lautes Grollen in der Luft und die F 16 setzte zum Landeanflug an. Der Pilot steuerte sie zielsicher vor unsere Gruppe. Die Kanzel lüftete sich, Bodenpersonal schob eine Leiter an das Flugzeug. Und da stiegen der Pilot und der braungebrannte Aldrin aus, der gerade den Helm abzog, seine weißen Haare flattern in der Luft.

Für mich war das ein großer Moment, dem "zweiten Mann auf dem Mond" gegenüberzustehen und die Hand zu schütteln. Natürlich machten wir Erinnerungsfotos. Ich tauschte meine Kamera mit der Kamera der Armee-Fotografin. So schossen wir gegenseitig "meet-and-greet”-Fotos mit unserem Helden der Kindheit. Der ließ das gelassen über sich ergehen. Dann gingen wir in den Konferenzraum der Basis. Ich habe selten einen so entspannten Menschen kennen gelernt. Seine nette, höfliche Art und seine strahlenden Augen beeindruckten. Auch nach so langer Zeit wirken offensichtlich die Gefühle immer noch nach, die Aldrin hatte, als er vom Mond aus die Erde aufgehen sah. Er sagte, dass es schade sei, solch ein Gefühl nicht mit mehr Menschen teilen zu können. Es sei so überwältigend gewesen.

Und das ist vielleicht auch ein Grund, warum sich Buzz Aldrin nach wie vor für die bemannte Raumfahrt stark macht. Er erzählte von seinen Plänen, mit Raumfahrt-Tourismus Geld zu verdienen, um weitere Projekte, vielleicht einen Flug bis zum Mars, zu finanzieren. Er war sich sicher, dass man bald ein Raumschiff konstruieren könnte, das einen Flug in den Erd-Orbit ermöglicht. Von dort aus könne man die Erde betrachten und jenes einmalige Erlebnis mit den wenigen Menschen teilen, denen das bislang vergönnt war. Und natürlich müsse das nächste Ziel der rote Planet, der Mars, sein. Inzwischen hat ihn die Realität tatsächlich eingeholt. Schon ein paar Millionäre sind mit zur Internationalen Raumstation ISS geflogen, über eine Mars-Landung wird noch diskutiert... Hans-Peter Linz

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort