Erst linker Verteidiger, jetzt im "100-Marathon-Club"

Mit seinem 100. Marathonlauf und dem vierten Platz beim Europäischen Ultramarathon-Cup hat sich Bruno Witt einen Traum erfüllt. 2009 will der Extremläufer aus Zerf "nur" sechsmal 42 Kilometer und mehr laufen.

 Bruno Witt (Zweiter von rechts, hier beim Hospiz-Spendenlauf von Koblenz nach Trier) lief 100 Mal Marathon. TV-Foto: Holger Teusch

Bruno Witt (Zweiter von rechts, hier beim Hospiz-Spendenlauf von Koblenz nach Trier) lief 100 Mal Marathon. TV-Foto: Holger Teusch

Zerf. (teu) "Wenn man an eine Leistungsgrenze kommt, muss man diese mental überbrücken. Danach läuft es wieder fast wie von selbst", sagt Bruno Witt. Die Grenzen, die der 54-Jährige meint, das sind Distanzen, die für jeden Läufer Barrieren darstellen. 42 Kilometer zu laufen ist für Bruno Witt Routine. "Aber bei 50, 75 und 100 Kilometer sind verschiedene Punkte, an denen man an seine Grenzen kommt", erzählt er. Dann helfe keine Muskelkraft, sondern nur der Wille.

Bruno Witt spricht aus Erfahrung. 100 Läufe über die Marathondistanz und länger hat der Steuerberater aus Zerf in den vergangenen 13 Jahren absolviert und sich damit einen Platz im "100-Marathon-Club" erlaufen. Bis zu 15 Mal im Jahr lief er dafür die klassische Distanz und darüber hinaus. Die Krönung war 2008 der vierte Platz im Europäischen Ultramarathon-Cup bei den 50- bis 54-Jährigen (M50). Dabei ist der Vater von drei Kindern ein Späteinsteiger. "Ich war bis zu meinem 42. Lebensjahr Fußballer, immer linker Verteidiger mit Offensivdrang. Als das Gewicht immer mehr nach oben ging, habe ich mich entschieden, wieder mal zu joggen", erzählt Witt. Dabei lief er beim damaligen Lauftreff Lampaden, aus dem sein jetziger Verein Spiridon Hochwald hervorgegangen ist, im wahrsten Sinne des Wortes Menschen über dem Weg, die ihm mit dem Laufvirus infizierten. Das Resultat: Bei seinem ersten Wettkampf überhaupt stand er beim New York Marathon an der Startlinie. "Es sollte direkt ein richtig guter Lauf sein", erklärt Witt. 42 Kilometer waren ihm schnell nicht genug. 1998 wurde er Deutscher M45-Vizemeister im 100-Kilometer-Lauf. Ein Jahr später stellte er mit 8:15:51 Stunden seine Bestzeit auf der längsten Meisterschaftsdistanz auf.

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