Erweiterung der Umwelt zuliebe

SCHILLINGEN. (hm) Den Betrieb direkt in der eigenen Nachbarschaft – Schreinermeister Andreas Adams hat seine Produktionsstätte von Waldweiler nach Schillingen verlegt und damit vergrößert. Grund genug, um auf die bisherige Geschäftsentwicklung zurückzublicken.

Es kamen Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Freunde und treue Kunden. Staatssekretärin Jaqueline Kraege, Hans-Josef Jaenschke, Ehrenpräsident der Handwerkskammer, und Vertreter der kommunalpolitischen Gremien feierten mit Andreas Adams die Einweihung seines neuen Schreinereibetriebes in Schillingen. Zuvor hatte er seine Produktionsstätte von Waldweiler komplett nach Schillingen verlegt. Denn unmittelbar neben seinem Eigenheim "Büdelterhof" konnte er den im Jahr 1850 gegründeten Familienbetrieb vergrößern. Neben Holzlagerplätzen wurde eine Arbeitshalle mit umweltfreundlichem Holz errichtet, 31 mal 20 Meter groß. Sechs Fachkräfte haben nun mehr Platz bei der Arbeit. Zudem helfen sein Vater und der Schwiegervater tatkräftig mit.Preisgekrönter Betrieb

Eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Gelände betreibt durch Sonnenenergie das Rührwerk, das die Dickstoffe verflüssigt. Ein weiteres Glanzlicht des Betriebs ist die Holzspäne-Heizung, die Werkstätte und Wohnhaus versorgt. So werden Holzreste wie Späne, Sägemehl oder zermahlene Abfälle in dieser Anlage verbrannt. Adams: "Wichtig für die Gesundheit meiner Mitarbeiter war auch eine neue vollautomatische Absauganlage für Holzstaub und Späne." Die Feierlichkeiten rund um die Einweihung des neuen Betriebes nutzte Adams auch, um auf die bisherige Geschäftsentwicklung zu blicken. Der Umweltschutz hatte in seinem Betrieb stets Vorrang. "Bereits 1996, lange bevor das Öko-Audit, eine Art freiwilliger Umwelt-Tüv für Betriebe, populär wurde, haben wir in unserem Betrieb das Umweltschutzsystem nach der EG-Öko-Audit-Verordnung aufgebaut", erklärt Adams. "Wir verwenden nur Holz aus der Region und tragen damit erheblich zur Vermeidung von Transportwegen und damit zur Kohlendioxid-Entlastung bei."Mit eigener Pflanzenkläranlage

Im Jahre 2000 wurde die Schreinerei Andreas Adams "als zweiter Handwerksbetrieb in Rheinland-Pfalz erfolgreich revalidiert", erzählt Adams stolz. "Das bedeutet, dass wir uns zum zweiten Mal einer externen Prüfung des Umwelt-Management-Systems unterzogen haben." Ein Jahr später, 2001, erhielt Adams den rheinland-pfälzischen Umweltpreis für die Herstellung umweltfreundlicher Produkte. "Werkstätten, wie auch meine Schreinerei, müssen ihren Teil zum Umweltschutz beitragen. Umweltfreundliche Produkte und aktives Marketing sind die Bereiche, für die ich mich mit meinen Betriebsangehörigen engagiere." Der Verzicht auf Schadstoffe, beispielsweise Formaldehyd, sei für ihn selbstverständlich. Doch damit umweltfreundliche Produkte auch Absatz finden, müsse ein Markt vorhanden sein. "Hieran arbeiten wir mit. So sensibilisieren wir unsere Kunden im Beratungsgespräch, aber auch unsere Kollegen immer wieder für den Umweltschutz." Mit einer Pflanzenkläranlage und einer Holzabfall-Verbrennungsanlage weist Adams den Weg für umweltfreundliches Verhalten. "Das riesige Anwesen bedarf einer gut durchdachten Abwasserentsorgung", sagt er. "Die Pflanzenkläranlage war eine ökologisch sinnvolle und dem ländlichen Bereich angepasste Lösung."

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