Experten prüfen Betriebssicherheit im AKW Cattenom

Cattenom/Saarbrücken (dpa/lrs) · Das französische Atomkraftwerk Cattenom nahe der deutschen Grenze wird Mitte November von der internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) überprüft. Nach Angaben des saarländischen Umweltministeriums wird ein Expertenteam den Atommeiler knapp drei Wochen lang begutachten.

Dabei gehe es weniger um die Technik, sondern um das Management im Kraftwerk, hieß es am Donnerstag beim Ministerium in Saarbrücken. Die Überprüfung erfolge auf Einladung Frankreichs und sei unabhängig von einem Stresstest.Die IAEA prüfe etwa einmal im Jahr eine Atomanlage in Frankreich, berichtete ein Sprecher der Atomenergiebehörde in Wien. Bei den sogenannten OSART-Missionen besuchten zehn bis zwölf Atomexperten einen Meiler, um die Betriebssicherheit zu prüfen. Einen Bericht mit den Ergebnissen bekäme das jeweilige Land etwa drei bis sechs Monate später. Laut Internetseite der IAEA fanden seit 1982 bereits rund 150 OSART-Überprüfungen in Kernkraftwerken statt.

Cattenom in Lothringen ist nur wenige Kilometer Luftlinie von den Grenzen zu Deutschland, Belgien und Luxemburg entfernt. Bei einer Inspektion hatte die französische Atomaufsicht Mängel entdeckt, darunter Rost an Teilen, Mängel bei der Notstromversorgung sowie Defizite im Kühlungssystem und bei der Erdbebensicherheit. Bis Jahresende ist ein „Stresstest“ des Meilers geplant. Saarlands Umweltministerin Simone Peter (Grüne) und die rheinland-pfälzische Energieministerin Eveline Lemke (Grüne) fordern das Aus für Cattenom.

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