Festtage unterm Zuckerhut

Kaiserslautern · Die Fußball-Bundesliga ist eine Multi-Kulti-Gesellschaft. In der ersten Liga sind derzeit 249 ausländische Profis aktiv. So unterschiedlich wie ihre Herkunft ist auch die Art und Weise, das Weihnachtsfest zu feiern. Der TV hat bei einem Brasilianer nachgefragt.

Kaiserslautern. Wie verbringen die Fußball-Profis die Feiertage? TV-Mitarbeiter Jürgen C. Braun hat sich mit Rodnei, der in Diensten des Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern steht, über Weihnachten, aber auch über seine Einstellung zu Religiosität und sozialen Werten unterhalten.

"Rodnei, nach dem Pokalspiel in Berlin tritt die Mannschaft des
1. FC Kaiserslautern den Weihnachtsurlaub an. Wie werden Sie die freien Tage verbringen?"
Rodnei: "Ich werde nach Hause, nach Brasilien reisen, um in meiner Heimat mit meiner Familie das Weihnachtsfest zu verbringen. Dort werde ich die neue Energie schöpfen können, die ich brauche."

"Sie sind in Dortmund wieder in die Mannschaft zurückgekehrt, nachdem Sie selbst beim Trainer um eine schöpferische Pause gebeten hatten. Das ist sehr ungewöhnlich für einen Profi. Was hatte Sie dazu bewogen?"
Rodnei: "Ich hatte vor ein paar Wochen ein Gespräch mit dem Trainer. Ich habe mich selbst zu diesem Zeitpunkt nicht in bester Verfassung gesehen und wollte mit ihm darüber sprechen. Ich war damit einverstanden, dass er mich einmal aus dem Spielbetrieb rausnimmt, um mich dann mit guten Leistungen und Fleiß im Training wieder zurückzukämpfen. Ich glaube, das ist mir gelungen."

"Sie selbst haben sich einmal als einen tief gläubigen Menschen bezeichnet. Wie werden Sie das Weihnachtsfest zu Hause feiern?"
Rodnei: "Weihnachten hat in Brasilien eine sehr große Bedeutung. Gerade auch in meiner Familie. Ich bin zu Hause von meinen Eltern katholisch erzogen worden und bin ein gläubiger Mensch. Wir feiern auch den Heiligen Abend ganz speziell. Mit der gesamten Familie werden wir in die Kirche gehen. Um Mitternacht gibt es dann traditionell ein großes Festessen. Aber Weihnachten ist auch ein fröhliches Fest für uns zu Hause. An den Weihnachtsfeiertagen kommen meine Freunde und Verwandten, oder ich besuche sie. Dann wird viel gesungen und getanzt. Wir lieben das an Weihnachten."

"Was bedeutet Ihnen persönlich der Aufenthalt um diese Zeit zu Hause?"
Rodnei: "Meine Familie, mein Heimatland, aber auch die Werte wie Glaube und Religion, mit denen ich aufgewachsen bin, bedeuten mir sehr viel. Ich richte auch hier mein Leben nach ihnen aus. Ich kann in dieser kurzen Zeit dort mit Sicherheit wieder neue Kraft schöpfen, die mir dann im nächsten Jahr bei den sportlichen Aufgaben wieder helfen wird."

"Wir lange werden Sie zu Hause sein können?"
Rodnei: "Ich bin noch bis zum neuen Jahr dort, werde aber am 1. Januar bereits wieder zurückreisen und am 2. Januar wieder in Kaiserslautern sein."

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