Flotter tippen auf dem Smartphone

Bis zu 37 Wörter in der Minute tippen anstatt der durchschnittlich 20: Informatiker haben die Buchstaben auf der Smartphone-Tastatur neu angeordnet. So konnten Nutzer in Tests um ein Drittel schneller schreiben.

 Die Vokale „a“, „o“, „e“, „i“ und „u“ liegen in der Reichweite des rechten Daumens: So können Nutzer auf Tablets bis zu 37 Wörter in der Minute eingeben. Foto: Max-Planck-Institut für Informatik Saarbrücken

Die Vokale „a“, „o“, „e“, „i“ und „u“ liegen in der Reichweite des rechten Daumens: So können Nutzer auf Tablets bis zu 37 Wörter in der Minute eingeben. Foto: Max-Planck-Institut für Informatik Saarbrücken

Ein internationales Forscherteam am Saarbrücker Max-Planck-Institut für Informatik hat ein neues Tastaturlayout für Tablet-Computer entworfen. Dabei liegen die Buchstaben KALQ in der unteren Reihe und die Vokale "a", "o", "e", "i" und "u" im Bereich des rechten Daumens. So werden dem linken Daumen mehr Buchstaben zugewiesen.
Auf den berührungsempfindlichen Bildschirmen können Nutzer dadurch mit zwei Daumen wesentlich schneller tippen als bisher, meldeten die Wissenschaftler um Antti Oulasvirta gestern.
Die Informatiker am Max-Planck-Institut hatten ein Modell der Daumenbewegungen mit ihren Forscherkollegen der Universitäten St. Andrews (Schottland) und Montana Tech (USA) entworfen.
Kurze Gewöhnungsphase


Nach kurzer Gewöhnungsphase hätten normale Nutzer mit zwei Daumen um ein Drittel schneller schreiben können als mit der bisher üblichen Tastatur, so das Institut.
"Der Schlüssel für eine Daumen-optimierte Tastatur liegt darin, längere Eingaben mit nur einem Daumen zu vermeiden. Zudem müssen häufig genutzte Buchstaben zentral und nahe beieinander angeordnet sein", sagt Oulasvirta.
Bei geschulten Nutzern bewegte sich ein Daumen bereits zum nächsten Buchstaben, während der andere Daumen noch tippte. "Dank der Verbesserungen konnten sie bis zu 37 Wörter je Minute eingeben", erklärt Oulasvirta. Dies sei mehr als die ungefähr 20 Wörter, die ein normaler Nutzer auf einer geteilten Tastatur, bei der im Deutschen die Buchstaben QWERTZU in der ersten Reihe stehen, erreichen könne.
Die Texteingabe auf Smartphones und Tablet-Computern werde durch diese klassische Schreibmaschinen-Anordnung der Tasten beschränkt, erläutert Oulasvirta. Sie sei für Geräte mit berührungsempfindlichen Bildschirmen und Daumentippen nicht angepasst.
Die Forscher haben ihre Arbeiten auf der "Conference on Human Factors in Computing Systems" in Paris vorgestellt. Die Konferenz gilt als das zentrale internationale Forum für Forschung auf dem Gebiet der Mensch-Computer-Interaktion.red

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