Fördermittel für Photovoltaik sollen schon ab März stark sinken - Solarindustrie sauer

Die Solarindustrie ist sauer, viele Handwerksbetriebe und Hausbesitzer auch: Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) haben am Donnerstag bekannt gegeben, dass die Förderung für Solaranlagen bereits im März drastisch sinken soll.

 Für den Bau von mehr Solaranlagen und Windparks in Deutschland würden die Verbraucher einer Umfrage zufolge höhere Strompreise in Kauf nehmen. Foto: Martin Schutt

Für den Bau von mehr Solaranlagen und Windparks in Deutschland würden die Verbraucher einer Umfrage zufolge höhere Strompreise in Kauf nehmen. Foto: Martin Schutt

Ursprünglich war diese Kürzung für den 1. Juli geplant. Mitte der Woche kursierte plötzlich die Neuigkeit, Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) wollten sich darauf einigen, die Förderung bereits Anfang April zu kappen. Und Donnerstagmittag platzte dann die Bombe: Die Kürzungen sollen bereits zum 9. März in Kraft treten. Der Grund: Es soll keine "Schlussverkäufe" zu alten, höheren Fördersätzen geben, sagte Röttgen. Das neue Solarkonzept, das auch in der Region Trier auf Kritik stößt, soll in der nächsten Woche im Kabinett beschlossen werden. Letztlich muss aber der Bundestag festlegen, ab wann die Kürzungen gelten. Große Solarparks sollen mit knapp 30 Prozent weniger Geld auskommen, Anlagen auf dem Hausdach mit 20 Prozent weniger. Demnach soll es für große Solarparks nur noch 13,5 Cent je Kilowattstunde geben, für Anlagen bis 1000 Kilowatt 16,5 Cent und für Dachanlagen 19,5 Cent. Zudem ist ab Mai eine weitere monatliche Absenkungen von 0,15 Cent je Kilowattstunde geplant - pro Jahr also 1,8 Cent weniger. Um die Solarenergie stärker an den Markt heranzuführen, ist geplant, bei Dachanlagen nur noch 85 Prozent des erzeugten Stroms zu vergüten, bei Solarparks 90 Prozent. Angesichts von Strompreisen um 26 Cent je Kilowattstunde könnte es daher lukrativer werden, Solaranlagen für den Eigenverbrauch aufs Dach zu schrauben. Die deutsche Solarindustrie sieht dies als Angriff gegen die Energiewende. "Was hier geplant ist, ist ein Solar-Ausstiegsgesetz", sagt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft, Carsten Körnig. Die Existenz von vielen Zehntausend Arbeitsplätzen in einer der wichtigsten Zukunftsbranchen stehe auf dem Spiel. In der deutschen Solarwirtschaft sind rund 150.000 Menschen tätig.

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