März 2017 - Einzelkandidaten
Elisabeth Kretzschmar aus Trier-Filsch Trier-Filsch. Wenn andere mit Projektoren arbeiten, um ein Bühnenbild hinzubekommen, greift Elisabeth Kretzschmar aus Trier-Filsch zu Pinsel und Farbe. Ihr Karnevalsverein M’r wieweln noch ist ihr diese Arbeit wert. „Kulissenmaler war ja mal ein richtiger Handwerksberuf“, sagt die Pädagogin an einer Gehörlosenschule mit eigenem Atelier. Sie mal fast jeden Tag, auch auf Reisen. Dieses künstlerische Können trifft sich bei ihr mit dem Brauchtum des Karnevals. „Ich bin bemüht, bei meinen Bühnenbilder die witzige und bunte Seite des Karnevals darzustellen, um den vielen negativen Schlagzeilen entgegen zu wirken“, sagt sie. Ihr komme es darauf an, Lebensfreude zu vermitteln. Das Thema ist in jeder Session zwar mit dem Motto vorgegeben, aber Elisabeth Kretzschmar genießt bei der Motivwahl, wie sie sagt „Narrenfreiheit“. Die Wieweler Wetterkapriolen musste sie sich in der letzten Session thematisch annähern. Außerdem ist nicht nur das Bühnenbild ihr Werk, sie entwirft auch den jeweiligen Karnevalsorden. Ihr Stil ist realistisch, ohne fotorealistisch zu sein. Sie bevorzugt die Aquarelltechnik und die Eitemperamalerei, bei der die Farben mit Pigmenten und Bindemittel selbst hergestellt werden. „Das habe ich vom Trierer Künstler Werner Persy gelernt. Das gilt auch für die Holzschnitte“, freut sie sich. Immer gehe es darum, zum Ausdruck zu bringen, was sie denkt und fühlt- und das mit dem Karneval im Herzen. doth
Frank Arend aus Morbach-Hoxel Hoxel. „Der hat es verdient, mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet zu werden“, findet Erwin Schrenk, Ortsvorsteher von Morscheid-Riedenburg und schlägt Frank Arend aus Hoxel vor, der die Kultur in Person für den „Balkan“ ist. So werden die Dörfer Hoxel, Wolzburg und Morscheid-Riedenburg im Volksmund genannt. Arend ist musikalisch. Er leitet die Balkanlerchen, ein Sängerkreis mit 25 Mitgliedern. „Ich habe auch eine Ausbildung als Dirigent“, sagt der Musiker. Im letzten Jahr legte er sich mächtig ins Zeug, als er die Historie zur 800-Jahrfeier von Morscheid aufarbeitete. Die Organisation des Festes, die Chronik und das Festprogramm, alles trägt auch seine Handschrift. Sein Brauchtumsverein ist an Fastnacht Organisator des Hoxeler Nachtumzuges. Hier wird Arend zum Dichter, denn er stellt jede Gruppe und jeden Wagen in Reimform vor. Bei der DJK-Kappensitzung ist er Moderator und Büttenredner, schreibt aber auch lustige Reden für andere, denn, bescheiden wie er ist: „Manchmal kann jemand anders die beschriebene Figur noch besser darstellen.“ Frank Arend ist auch praktizierender Christ, hält als Lektor Lesungen, Fürbitten und Totengebete. Beim Sportverein war der Zivilbeamte bei der Bundeswehr Ehrenamtsbeauftragter. Für all das zusammen braucht er fast seine gesamte Freizeit. Arend sieht seinen „Balkan“ kulturell als eine Einheit: „Das ist einfach mehr als nur die Ortsbezirke.“ doth

Christoph Coura aus Trier-Kürenz Trier-Kürenz. 90 Prozent Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen in Tansania. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Sport kann helfen, den Alltagsfrust zu überwinden. Dabei hilft Basketball-Trainer Christoph Coura aus Trier-Kürenz. Seiner Heimatstadt kehrte er den Rücken um im 10126 Kilometer entfernten Mwanza am Ufer des Viktoriasees aktiv bei einem Sports-Charity-Projekt seine Fachkompetenz einzubringen. „Meine Aufgabe besteht darin, den lokalen Vereinen und Verantwortlichen Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten“, erklärt er dem TV. Den örtlichen Trainern wird in Trainingseinheiten zur Seite gestanden und in Workshops werden sie weitergebildet. Basketball hat es dem 29-Jährigen angetan: „Mit zehn Jahren habe ich damit angefangen.“ Vom Spieler ist er zum Trainer aufgestiegen. Auf der Suche nach einer beruflichen Herausforderdung stieß der Trierer auf eine Stellenanzeige, und beschloss spontan: „Da mache ich mit.“ Bis zu 100 Kinder und Jugendliche zwischen neun und 15 Jahren trainieren der und das örtliche Team. „Das bringt Abwechslung für die Kids und mehr Selbstbewusstsein“, da ist sich Coura sicher, weiß aber auch, ohne Jobs kann das auf Dauer auch nicht helfen. Sehr wohl wirke Sport gegen Drogen, Alkoholmissbrauch und Kriminalität, so sein Fazit. Basketball wird in Tansania immer populärer. Da kann Coura auch bei so manchem seiner Schützlinge den Traum von einer Profi-Karriere wecken. Inzwischen ist der Trainer wieder zurück in Deutschland und ist in eine Laufbahn als Marketingmanager für Basketball eingebogen. In dieser Eigenschaft wirbt er weitere Helfer für das Afrika-Projekt an und bittet um gebrauchte Sportschuhe, denn: „Die Kinder spielen da unten entweder barfuß oder in kaputten Flip-Flops.“ Wer Sportschuhe abgeben will, kann sich unter c.coura@gmx.de melden.

Sport Rollstuhl-Basketball: Dolphins Trier gegen BG Baskets Hamburg
