März 2017 - Gruppen
My Rock King Rico Udo Bohn ist Band-Leader von My Rock King Rico aus Wittlich. Er zitiert einen Konzertbesucher: "So was habe ich schon lange nicht mehr gesehen und gehört. Ihr seid eine ehrliche Rockband. Respekt." Und Respekt ist das Stichwort, denn die Band besteht teilweise aus Menschen mit Behinderung. Maria Grünewald ist eine Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung der St. Raphael Caritas Alten- und Behindertenhilfe GmbH, die dieses Projekt unterstützt. Dort ist Udo Bohn Heilerziehungspfleger. Und dort gründete er auch 2012 diese Wittlicher Band, die ihr Publikum mit Spaß und Energie komplett in den Bann zieht. "Es sind die Stimmen authentischer Menschen, die gemeinsam und leidenschaftlich rocken", sagt Bohn dem TV. Alle Songs sind selbst geschrieben. Sie treffen mitten ins Herz und führten die Musiker als erste westliche Band überhaupt zu einem Auftritt bis ins Pekinger Nationaltheater. "Dort durften wir unseren Titel ,Rockstar’ wegen der Textzeile ,Frei wie ein Vogel’ jedoch nicht spielen", bedauert Bohn. Seitdem wissen alle, wie frei man sich in Deutschland fühlen darf. Nach der ersten CD mit dem Titel "Frei" soll in diesem Jahr eine zweite Platte folgen. "Wir möchten mit unserer Musik Brücken bauen und Berührungsängste abbauen", begründet Bohn, warum diese Band so wichtig ist.
Refugee Law Clinic Wer als Flüchtling den oft harten Weg aus der Heimat nach Deutschland geschafft hat, sieht sich vielen rechtlichen Fragen und Erfordernissen gegenübergestellt. Hier hilft eine Initiative von Trierer Jura-Studenten weiter, die im Dezember 2014 die Refugee Law Clinic gegründet haben. Der zehnköpfige Vorstand kann inzwischen auf eine Mitgliederzahl von 160 Menschen stolz sein, die alle dabei helfen wollen, dass die Flüchtlinge rechtliche Fragen besser lösen können. "Inzwischen haben wir 45 Mandate angenommen", sagt der Sprecher der Gruppe, Simeon Ulrich. Das Problem: Es gibt nur wenige Fachanwälte, und die können sich Flüchtlinge nicht leisten. Die Studenten müssen sich aber auch selbst immer auf den neuesten rechtlichen Stand bringen. Dabei helfen Fachleute mit Vorlesungen. "Wir haben eine richtige Ausbildung mit Zertifikat entwickelt", erklärt Ulrich. Ein großes Problem sind die oft exotischen Sprachen und Dialekte. "Da gibt es für Fachbegriffe wie Verwaltungsakt gar kein Wort", beschreibt der Student. Konkurrenz zu Anwälten mit Kanzleien wird nicht aufgebaut, denn: "Die schiere Masse der Flüchtlinge schließt das schon aus." Es gelte doch, grundlegende Informationen zum Thema Asyl zu vermitteln, und zwar mit Dolmetschern, die nicht nur Arabisch, sondern auch weitere Sprachen beherrschen.
Weltladen Alasitas In dem 1996 gegründeten Weltladen Alasitas in Bitburg arbeiten bis zu 25 Frauen und Männer ehrenamtlich für den fairen Handel. Durch den Verkauf von Kaffee, Tee, Schokolade und Kunsthandwerk erhalten die Produzenten in Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas einen Lohn, der ihrer Arbeit gerecht wird und mit dem sie ihre Familien ernähren, ihren Kindern schulische Bildung ermöglichen und ihre Zukunft gestalten können. "Wir Ehrenamtlichen aus Bitburg hoffen, dass unsere Arbeit ein wenig zu Gerechtigkeit und Chancengleichheit in der Welt beiträgt", sagt die zweite Vorsitzende der Initiative Bitburg für eine solidarische Welt, Mariele Langenfeld. Die Waren werden bei zertifizierten Fair-Handelshäusern bestellt und nicht nur im Laden, sondern auch bei kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen angeboten. Besonders stolz sind die Bitburger auf ihren "Gäßestrepper"-Kaffee aus Nicaragua, der exklusiv in Alasitas verkauft und von den Kunden gern genommen wird. Seit 2013 befindet sich der Laden in der Trägerschaft des Vereins "Initiative Bitburg für eine solidarische Welt". Der initiiert und betreut mit seinen 55 Mitgliedern zahlreiche soziale Projekte im In- und Ausland. Über Fastnacht haben Teammitglieder den Laden in der Hauptstraße 43 in Bitburgers Fußgängerzone völlig neu ausgestattet.