Fotos Jahresrückblick 2021 in der Eifel – Politik und Wirtschaft
Keine Bewegung bei A-1-Lückenschluss
Daun (sts) Er ist der (unvollendete) Klassiker, was die großen Verkehrsprojekte angeht: der A-1-Lückenschluss zwischen den Autobahnenden in Dreis-Brück (Kreis Vulkaneifel) und Tondorf (Kreis Euskirchen). Gut 25 Kilometer fehlen nach wie vor für eine durchgängige Verbindung zwischen Saarbrücken und Lübeck, 2012 wurde das vorerst letzte Teilstück zwischen den Anschlussstellen (AS) Gerolstein und Kelberg eröffnet. Zuletzt stand die Frage im Mittelpunkt, ob es wirklich gelingen würde, 2021 Baurecht für den rheinland-pfälzischen Teil von der AS Kelberg bis zur AS Adenau zu erreichen. Das hatte der frühere Landes- und heutige Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) 2016 in Aussicht gestellt. Mittlerweile ist klar. kein Baurecht in diesem Jahr. Und wann es kommt, ist ungewisser denn je: Denn die Flutkatastrophe hat auch Auswirkungen auch die Planung: Das bisherige Entwässerungskonzept für den Neubau wird überprüft.
Julia Gieseking ist neue Landrätin
Daun (mh) Julia Gieseking tritt am 1. April ihr Amt als Landrätin des Kreises Vulkaneifel (ehemals Daun) an. Sie ist die erste Frau und auch die erste Sozialdemokratin, die das höchste Amt des Kreises bekleidet. Bei der Wahl Ende 2020 hatte sie sich gegen Amtsinhaber Heinz-Peter Thiel mit 66,4 Prozent der Stimmen durchgesetzt. Doch ihr Start ist nicht einfach: Drei Wochen später verhängt sie auf Druck der Landesregierung wegen Corona die erste Ausgangssperre für Menschen in der Vulkaneifel. Dann muss sie sich mit dem durch die Müllrebellen beantragten Austritt des Kreises aus dem ART befassen, der jedoch vom Kreistag abgewiesen wird. Und als neue Vorsitzende der Planungsgemeinschaft Region Trier will sie den ausufernden Gesteinsabbau in der Vulkaneifel verhindern.
Zwei Herren und eine Dame bewerben sich um das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Bitburger Land
Bitburg (aff) Der Wahlkampf ist eröffnet: Am 23. Januar werden die Bürger der Verbandsgemeinde (VG) Bitburger Land über die Besetzung des Bürgermeistersessels abstimmen. Gleich drei Bewerber gehen ins Rennen um die Leitung der VG.Für die CDU tritt der stellvertretende Leiter des Finanzamts Simmern-Zell, Thomas Barthel aus Mauel, an. Und auch die SPD hat ihren Wunschnachfolger für Josef Junk gefunden: Christian Gayoso bewirbt sich um das Amt. Der promovierte Politikwissenschaftler, lebt und arbeitet derzeit aber noch in Oslo als Leiter des Referats für Wirtschaft und Kultur der deutschen Botschaft.
Ob die beiden Volksparteien die Wahl unter sich ausmachen können ist noch uingewiss. Auf der Liste steht nämlich auch noch eine freie Bewerberin: Janine Fischer. Die amtierende Bürgermeisterin von Wolsfeld könnte den beiden Herren noch Konkurrenz machen.
Frankfurter Kapitalgesellschaft übernimmt Mehrheit bei Zahnen Technik
Arzfeld/Üttfeld (aff) Die Firma Zahnen Technik, Spezialist für Wasseraufbereitung mit zwei Standorten in Arzfeld und Üttfeld, hat einen neuen Gesellschafter. Die Frankfurter Kapitalgesellschaft HBL Investment Partners hat die Mehrheit der Gesellschaft übernommen. Alleiniger Geschäftsführer bleibt aber Herbert Zahnen. Er hat das väterliche Elektrounternehmen vor 30 Jahren übernommen und seitdem weiterentwickelte. Die beiden langjährigen Führungskräfte Peter Wirtz, Chef des Projektmanagements, und Benedikt Ney, technischer Leiter, wurden zu Gesellschaftern ernannt. Verschiedene Gründe hätten zu dieser neuen Struktur geführt sagte Zahnen im Gespräch mit dem TV: „Das wichtigste Ziel ist Wachstum, vor allen Dingen auch international.“
Er kam aus Echternach und zieht weiter nach Trier: Bitburgs Berater Ralf Britten
BITBURG (uhe) Im Juli wird der aus Bitburg stammende Jurist Ralf Britten zum Dezernenten für Ordnung, Feuerwehr und Innenstadtentwicklung der Stadt Trier gewählt, im September wird er vereidigt und am 1. Oktober wäre eigentlich sein Amtsantritt. Der aber muss um einen Monat verschoben werden, da der CDU-Mann und ehemalige Leiter des Echternacher Trifolions im Sommer 2020 einen Beratervertrag mit der Stadt Bitburg abgeschlossen hat, der fristgerecht gekündigt werden muss. Brittens Aufgabe in Bitburg besteht vor allem darin, ein langfristiges und strategisch erfolgreiches Konzept für die Bitburger Stadthalle zu erarbeiten. Und das liefert er dann auch, bevor er die Eifel in Richtung Trier verlässt. Wie langfristig und strategisch erfolgreich es am Ende ist, wird die Zukunft zeigen.
Bermes geht, Nickels kommt: Die Kreissparkasse bekommt einen neuen Chef
Bitburg (ct) Ein Rückblick, der zum Start ins Jahr 2022 gleichzeitig einen Neustart beinhaltet: Dann übernimmt Rainer Nickels den Posten des Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse (KSK) Bitburg-Prüm. War der Rückzug des bisherigen Chefs, Ingolf Bermes, für viele überraschend, ist es seine Nachfolge weniger: Der 47-jährige Nickels ist seit 2014 Vorstandsmitglied bei der KSK. „Ich freue mich über die Berufung zum Vorsitzenden des Vorstandes meiner Heimatsparkasse und werde meine ganze Energie und Erfahrung einsetzen, um unsere Kreissparkasse Bitburg-Prüm als innovativen und modernen Finanzdienstleister weiterzuentwickeln“, sagte Nickels.
Moritz Petry im Amt bestätigt
Irrel/Neuerburg (aff) Moritz Petry (CDU) hat es wieder geschafft. Bei der Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde (VG) Südeifel konnte der amtierende VG-Chef 83,25 Prozent der Wähler für sich gewinnen. Als einziger Kandidat war für Petry eine Wahlschlappe zwar kaum zu erwarten, dass die Zustimmung aber so gut ausfiel, erfreute den nun für weitere acht Jahre gewählten alten und neuen Bürgermeister. Laut endgültigem Ergebnis nahmen 5295 von 16.136 Wahlberechtigten an der Abstimmung teil. Die Wahlbeteiligung lag damit bei 32,81 Prozent. 4385 Stimmen gingen an Petry, 882 Wähler sprachen sich gegen ihn aus (16,75 Prozent). 28 Stimmen waren ungültig. Petry hat bereits 2014 die meisten Wähler (64,91 Prozent) für sich gewinnen können. Damals sah es aber zunächst so aus, als gebe es einen Gegenkandidaten. Der zog aber kurz vor Bewerbungsschluss seine Kandidatur zurück – zu spät für die anderen Parteien, um einen neuen Gegenkandidaten zu finden.
Andreas Kruppert ist der neue Landrat
Arzfeld/Bitburg (fpl) Am Ende war es eine ziemlich klare Angelegenheit: Andreas Kruppert (CDU, aber als unabhängiger Bewerber angetreten) setzt sich bei der Wahl zum Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm deutlich gegen Julia Köster durch, die von der FWG ins Rennen geschickt worden war. Sie bleibt damit Chefin des Bitburger Finanzamts, während Kruppert seinen Dienstsitz wechselt: von Arzfeld, wo er seit 2010 Bürgermeister der Verbandsgemeinde war und viele ihn gern weiter im Amt gesehen hätten, nach Bitburg ins Kreishaus. Aufgaben hat der neue Landrat genug: Die Pandemie hat im Herbst noch einmal eine dramatische Dimension angenommen, die Klimaentwicklung macht Sorge, außerdem ist die Eifel noch immer nicht so digital, wie sie es sein müsste, um konkurrenzfähig zu werden. Und vieles mehr – das werde nur gemeinsam zu schaffen sein, sagt er bei seiner Amtseinführung Mitte November in Schönecken, wo auch unser Bild entstand.
Streif ist jetzt eine bayerische Firma
Weinsheim (fpl) Private Gründe und die Regelung seiner Nachfolge: Das, sagt Jörg-Achim Vette, langjähriger Chef der Fertighausbauer von Streif in Weinsheim, seien die Gründe dafür gewesen, dass er das Unternehmen verkauft habe. Der 61-Jährige, der vor mehr als 20 Jahren in die Eifel kam, um das Unternehmen zu sanieren, stieg bald selbst ein und kaufte die Mehrheitsanteile. Das funktionierte: Streif stabilisierte sich, wuchs wieder und übernahm in den Folgejahren auch Schwabenhaus (Sitz im hessischen Heringen) und Danhaus (Hauptsitz in Flensburg). Längst zählt man zu den Marktführern in Deutschland. Neuer Eigentümer des Weinsheimer Unternehmens ist die Münchener Industrieholdinggruppe Adcuram.
Rinder-Auktion wieder vor Ort
Fließem (aff) Noch im vorigen Jahr musste der German Masters Sale, laut Veranstalter eine der größten Rinder-Auktionen Europas, wegen Corona ins Internet umziehen und konnte nur virtuell ausgerichtet werden. Im Oktober 2021 kehrte aber endlich wieder das Leben zurück in die Auktionshalle der Rinder-Union-West. Insgesamt 145 Einträge zählte der Hochglanz-Auktionskatalog, und einige von ihnen erzielten sogar fünfstellige Preise – 28 000 Euro war der höchste, und das für eine Kuh, die als eine der wenigen gar nicht live auf der Auktion vor Ort war. Die Veranstalter Nici Nosbisch und Gerd Grebener von der Rinder-Union West zeigten sich erfreut. Wir hatten 98 Prozent Verkaufsquote“, berichtet Nosbisch. Seine Bilanz des achten German Masters Sale ist positiv: „Wir sind sehr, sehr zufrieden!“
Auch nach zehn Jahren bleibt das Jugendparlament der Verbandsgemeinde Arzfeld ein Erfolgsprojekt
Arzfeld (aff) Wie schnell doch die Zeit vergeht: 2012 kam in Arzfeld das erste und bisher einzige richtige Jugendparlament (Jupa) des Eifelkreises Bitburg-Prüm zusammen. Fast zehn Jahre nach der Premiere haben sich nun wieder junge Leute zur konstituierenden Sitzung des Jugendparlaments der Verbandsgemeinde Arzfeld getroffen. Das 16-köpfige Team wird sowohl eigene Projekte auf die Beine stellen als auch den Gemeinderäten und dem VG-Rat bei Themen, die junge Leute betreffen, beratend zur Seite stehen. Damit bleibt die VG Arzfeld vorerst weiter die erste und bisher letzte VG, die ein solches kommunales Gremium anbieten kann. Die Gründung des ersten Jupas geht auf eine Intitiative des heutigen Landrats des Eifelkreises, Andreas Kruppert, zurück. Schon als er sich erstmals als VG-Bürgermeister bewarb, gehörte die Gründung des Projekts zu seinen Wahlversprechen (der TV berichtete).
Der Neue im Chefsessel: Thomas Scheppe hat Amt als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun angetreten
Daun (sts) Ein neues Kapitel wird aufgeschlagen: Ein halbes Jahr, nachdem Werner Klöckner nach 26 Jahren an der Spitze der Verbandsgemeinde Daun aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand gegangen ist, ist sein Nachfolger am 1. Februar ins Amt eingeführt worden: Thomas Scheppe – der wie sein Vorgänger mit CDU-Parteibuch ausgestattet ist– hat den Chefsessel im Rathaus in der Kreisstadt übernommen. Er hatte sich in einer Stichwahl ums Bürgermeisteramt gegen den SPD-Kreisvorsitzenden Jens Jenssen durchgesetzt. Einen großen Bahnhof zur Amtseinführung erlauben die Corona-Bestimmungen Anfang des Jahres nicht, so fällt die Zeremonie, was die Zahl der Beteiligten angeht, überschaubar aus. Weit laufen muss der neue Bürgermeister an diesem für ihn besonderen Tag nicht, findet die Amtseinführung doch in der Lehwaldhalle in seinem Wohnort Darscheid statt.