Fotostrecke Jahresrückblick 2021 Mosel: Politik und Wirtschaft
Schwieriges Jahr für Bauern und Winzer
Bernkastel-Wittlich (vk) Das Jahr 2021 bringt viele Winzer und Landwirte an ihre Grenzen. Es ist ein Jahr mit zu viel Regen und unbeständigem Wetter. Pilzkrankheiten breiten sich daher rasant aus. Winzer müssen öfter als sonst in ihren Weinbergen spritzen. Besonders betroffen: Ökowinzer. Sie nehmen in diesem Jahr besonders herbe Ernteverluste hin. Überhaupt erfordert der Jahrgang viel Geduld sowie einen hohen Selektionsaufwand. Viele Weingüter starten erst in der zweiten Oktoberhälfte in die Ernte der spät reifenden Rieslingtrauben. Die Erntemengen fallen örtlich sehr unterschiedlich aus. Mit den verheerenden Folgen der Flut im Juli kämpfen die Landwirte im Kreis Bernkastel-Wittlich. Der Kreisverband schätzt, dass im Landkreis rund 80 Hektar Grünland und Ackerland von den Unwettern beschädigt werden, ebenso werden Zäune we ggespült. Dabei ist die Eifel mehr betroffen als der Hunsrückraum. Vielerorts haben die Fluten das ausgewachsene Getreide plattgewalzt. Es ist nicht mehr zu verwerten. Hunderte Rapsfelder in der Region sind ebenso zerstört. Der Bauernverband rechnet mit Schäden von insgesamt mehr als 80.000 Euro.
Wittlicherin macht steile Karriere
Wittlich/Berlin (cmo) Dank des bundesweit starken Ergebnisses der SPD ging es für die 26-jährige Sozialdemokratin Lena Werner aus Wittlich über den Listenplatz in den Bundestag. Damit hatte die Wittlicherin überraschend den Sprung nach Berlin geschafft. Die 26-jährige Sachbearbeiterin bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit verfehlte im Wahlkreis Bitburg zwar das Direktmandat, kam aber dank des guten Abschneidens der SPD über die Landesliste in den Bundestag. Werner kündigte vor der Wahl an, sie wolle den Bundestag weiblicher und jünger machen, sich für die Region einsetzen und jungen Menschen eine stärkere Stimme verleihen.
Cusanushochschule verlässt die Mosel
Bernkastel-Kues (hpl) Nach einem programmatischen Wechsel hin zur Gemeinwohl-Ökomonie und einem Professorenstreit über diesen Wechsel verlässt die Cusanus-Hochschule den Ort ihrer Gründung und zieht nach Koblenz. Dort bezieht sie ein Gebäude der Martin-Görlitz-Stiftung.
Neue Eigentümer bei Unilux
Salmtal (will) Sieben Jahre nach der Übernahme durch die baden-württembergische Weru-Gruppe hat das in Salmtal ansässige Unternehmen Unilux neue Eigentümer: Wie es vonseiten des Unternehmens Aurelius heißt, hat das Unternehmen mit Sitz in Grünwald bei München den Fensterbauer übernommen. Unilux wurde 1970 vom Tischler Nikolaus Meeth gegründet, 2014 von der Weru GmbH und im September 2021 vom kurzzeitigen Eigentümer Dovista übernommen. Unilux beschäftigt rund 300 Mitarbeiter.
Zweites Standbein für Humos
Morbach (cweb) Der Zuwachs für den interkommunalen Gewerbepark Hunsrück-Mosel, kurz Humos, ist im September endgültig beschlossene Sache. Die Mitglieder des Zweckverbands – die Einheitsgemeinde Morbach sowie die Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues und Thalfang am Erbeskopf – stimmen einer Erweiterung des Verbandsgebiets an einem zweiten Standort zu. Weil in dem 100 Hektar großen Gewerbepark zwischen Morbach und Gutenthal kein Grundstück mehr frei ist, sollen bei Gonzerath etwa elf Hektar Gewerbefläche neu erschlossen werden. Das bedeutet eine Investition in Höhe von etwa sieben Millionen Euro. Baubeginn könnte Ende 2022/Anfang 2023 sein.
Vitelliusbad: BI scheitert mit Klage
Wittlich (will) Das Trierer Verwaltungsgericht lehnt eine Klage der Bürgerinitiative zum Erhalt des Wittlicher Vitelliusbads im Oktober ab und erklärt das entsprechende Bürgerbegehren für unzulässig. Die BI kündigt jedoch an, Berufung gegen das Urteil einzulegen. Der Wittlicher Stadtrat beschließt in seiner Sitzung am 2. Juli 2020 den Neubau des Hallenbades als sogenanntes Kombibad mit in der Fläche reduziertem Freibadbecken. Das im Oktober 2020 eingereichte Bürgerbegehren hat den vollständigen Erhalt der Freibadbecken zum Ziel. Der Wittlicher Stadtrat beschließt im April 2021, dass das Bürgerbegehren unzulässig sei, da unter anderem die vorgelegte Begründung nicht die rechtlichen Anforderungen erfülle.
Wenig Bewegung bei der Reform
Die Hängepartie rund um die vom Land geforderte Auflösung der Verbandsgemeinde (VG) Thalfang dauert an. Im September bietet das Innenministerium den beteiligten Kommunen allerdings nach langer Funkstille wieder ein Gespräch an. Und es bestätigt erstmals öffentlich die 15 Millionen Euro „Entschuldungshilfen“, mit denen Mainz eine freiwillige Lösung unterstützen will. Denn die hohen Schulden, die die EG Morbach sowie die VG Schweich und die VG Hermeskeil bei Aufnahme von Thalfanger Gemeindenmittragen müssten, sind schon länger als größter Knackpunkt der Gebietsreform bekannt. Aus Morbach und Hermeskeil werden Zweifel geäußert, dass die genannte Summe ausreichen wird. Die Hermeskeiler beschließen zudem, künftig keine Rücksicht mehr auf mögliche Fusionen zu nehmen und die regulären Amtszeiten etwa beim Bürgermeister nicht mehr zu verkürzen.
Manuel Follmann wird Bürgermeister
Wittlich (will) Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land hat einen neuen Chef: Manuel Follmann (CDU) gewinnt die Wahl zum Bürgermeister der VG im September mit 68,3 Prozent der Stimmen. In 44 der 45 Gemeinden hat er die Mehrheit gegenüber seinem Konkurrenten Jürgen Jakoby (parteilos) geholt. Ende Oktober wird Follmann in sein Amt als neuer Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wittlich-Land eingeführt.
Gewerbepark lässt auf sich warten
Maring-Noviand (hpl) Seit mehreren Jahren sind rund 70 Hektar Gewerbegebiet bei Maring-Noviand in der Planung. Allerdings muss dafür der übergreifende Raumordnungsplan geändert werden. Das wird nun noch einige Jahre dauern. Indes ist der Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues abgeschlossen.
Dr. Oetker vergrößert sich
Wittlich (cmo) Der Lebensmittelhersteller Dr. Oetker backt seit dem Frühjahr große Pizzen in Wittlich: Nach rund zwei Jahren Bauzeit weiht der Tiefkühlproduzent mit Sitz in Bielefeld am Standort Wengerohr im April eine zusätzliche Produktionshalle ein. Trotz erschwerter Bedingungen durch die Corona-Pandemie kann der Bau ohne Komplikationen durchgezogen werden, so Dr. Oetker. Mit der neuen Pizzalinie trage das Unternehmen der steigenden Nachfrage nach Tiefkühlprodukten Rechnung, heißt es von Unternehmensseite. Dank der neuen Produktionslinie stellt Dr. Oetker nun auch in Wittlich das Sortiment La Mia Grande her.