Umwelt Die fünf größten Umweltprobleme der Region
Der Klimawandel
Die globale Erwärmung wird die Region Trier grundlegend verändern. Im Wald sind die Folgen bereits jetzt deutlich zu spüren.
Die Bäume wurden von der Sonne versengt, von Stürmen entwurzelt, sie verdorrten, weil kein Wasser mehr im Boden war, sie fielen Borkenkäfern oder Waldbränden zum Opfer. Nach zwei extrem heißen, trockenen und stürmischen Jahren geht es dem heimischen Wald so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht. Viele sprechen vom ?Waldsterben 2.0?.
Bundesweit war es eines der schwersten Schadereignisse in der deutschen Forstwirtschaft der vergangenen 30 Jahre ? über 110 000 Hektar Waldfläche sind weggefallen.
Nitrat im Grundwasser
Die gute Trinkwasserqualität ist in Gefahr. Wird der allergrößte Teil des Trinkwassers doch aus Grundwasser gewonnen. Und dieses befindet sich in der Region Trier oft in schlechtem chemischen Zustand. Die Grenzwerte für Nitrat werden vielerorts überschritten.
In Rheinland-Pfalz gibt es nach Auskunft des Mainzer Umweltministeriums bundesweit die höchsten Nitratüberschreitungen: 42 der 117 Grundwasserkörper – das sind abgrenzbare Grundwasservorkommen – befinden sich derzeit aufgrund der Nitratbelastung in schlechtem Zustand. Die höchsten Nitratwerte werden mit 200 bis 350 Milligramm/Liter an Messstellen in den Gemüseanbaugebieten um Frankenthal und Ludwigshafen gemessen. Neben Rheinhessen stellen laut Ministerium Teile der Vorderpfalz, das untere Nahetal und das Moseltal, Teile des Bitburger Landes, das Pellenzer Feld und das Maifeld westlich von Koblenz sowie der Saargau und die Hochflächen des Pfälzer Westrich weitere Schwerpunkte der Nitratbelastungen im Land dar. Viele der stark betroffenen Gebiete liegen demnach in der Region Trier.
Perfluorierte Tenside
So idyllisch dieser Weiher auch aussehen mag, so gefährlich wäre es, Fische zu essen, die in seinem Wasser schwammen.
Der Märchen-Weiher bei Binsfeld enthält perfluorierte Tenside (PFT) – Stoffe, die von der benachbarten Airbase Spangdahlem über Jahrzehnte hinweg mit Löschschäumen in die Umwelt gelangten. Auch rund um Bitburg, den Flughafen Hahn oder bei Büchel sind die Chemikalien in viel zu hohen Konzentrationen in Gewässern und im Grundwasser nachgewiesen worden.
Studien zufolge können schon geringe Konzentrationen im Blut Auswirkungen auf die Gesundheit haben: Die Blutfettwerte steigen, ebenso wächst die Gefahr, an Herzkrankheiten oder Krebs zu erkranken.
Militärische Übungsflüge
Fluglärm gehört für viele Menschen der Region zum Alltag: Wer in Spangdahlem oder Binsfeld wohnt weiß, dass kein Wort mehr zu verstehen ist, sobald Kampfjets der Airbase Spangdahlem starten oder landen.
Aber auch viele Menschen an Mosel, Saar oder im Hunsrück leiden unter Fluglärm ? liegen weite Teile der Region Trier doch unter der militärischen Übungszone Tra Lauter.
Welch hohes Risiko mit den Trainingsflügen einhergeht, zeigte 2019 der Absturz einer F 16. Nicht das erste mal, dass ein Kampfflugzeug in der Region abstürzte. Und nicht das erste Mal, dass danach Details ans Licht kommen, die die Menschen der Region schockieren.
Kerosinregen
Immer wieder lassen Flugzeuge über der Region Trier große Mengen Kerosin ab. Wegen der Nähe zu zivilen und militärischen Flugplätzen sind besonders die Bürger in der Eifel, Pfalz und auf dem Hunsrück öfter von den Treibstoffablässen betroffen. In vielen Fällen träten die Probleme unmittelbar nach dem Start auf, und dann müsse rasch gehandelt werden, sagt eine Sprecherin der Flugsicherung.
Nach Einschätzung des Umweltbundesamts sind die Kerosinablässe für Menschen und Umwelt unkritisch. „Nach derzeitigem Wissensstand“ gebe es „keine kritischen Umweltauswirkungen von Treibstoffschnellablässen auf Boden, Grundwasser, Luft und menschliche Gesundheit“, lautete das Ergebnis eines im Mai veröffentlichten Forschungsberichts. Allerdings sollten die Fuel dumpings nicht immer über denselben Gebieten erfolgen, lautete die Empfehlung des Umweltbundesamts.
Dennoch sind viele Menschen beunruhigt.