Fotostrecke Sie packen an! - Engagierte Helfer nach dem Unwetter
Der Samstag nach dem Hochwasser in Prüm: Das Engagement der Helfer reißt nicht ab.
El-Ali Heisam aus Feyen (41, links) hilft seinem Schwager Mahmoud Hindawi (39) beim Aufräumen und Saubermachen. Hindawi wohnt in der Florastraße in Trier-Ehrang. Nicht nur der Keller seines Hauses war überflutet, auch in der Wohnetage stand das Wasser etwa 30 Zentimeter hoch. "Wir arbeiten hier seit sechs Tagen, von 8 Uhr am Morgen bis spät in den Abend, bis uns die Kraft ausgeht", sagt Hindawi. "Selbstverständlich helfe ich meinem Schwager! In der ganzen Straße helfen die Leute sich gegenseitig. Wenn es wirklich eng wird, stehen die Menschen dann doch füreinander ein, das spüren wir hier deutlich", sagt Heisam. Nahezu der komplette Hausstand seines Schwagers steht verdreckt, verschlammt und kaputt auf der Straße. "Von öffentlicher Seite haben wir bisher noch keine Hilfe bekommen, wir hoffen aber, dass der Sperrmüll bald abgeholt wird", sagt Hindawi. (woc)
Helfer und Helferinnen: Jesicca Saintjevint (links) und Amayi Marx schieben die Schlammbrühe vor der Apotheke in Kordel weg. Sie sagen: "Wir kommen aus den oberen, nicht überfluteten Dorfteilen und helfen hier, weil es hier am schlimmsten ist."
"Wir haben andere Aufträge aufgeschoben, das Hochwasser und dass die Leute hier Hilfe bekommen, geht vor", sagt Ingo Reidenbach von der Firma Steinbruch Meter in Hoxel, einem Ortsbezirk von Morbach im Hunsrück. Im Auftrag der Stadt Trier hilft er dabei, den Bauschutt, der sich an den Ehranger Straßenrändern türmt, abzutransportieren. (woc)
Finja-Marie Jacobs, Annika Gräsel und Anke Gräsel (von links) ist es ein bisschen unangenehm, dass der Volksfreund sie fotografieren möchte für eine Danke-Zeitungsseite an die Helfer. "Wir verteilen doch nur Kaffee und Brötchen", spielt die Ehrangerin Anke Gräsel ihren und den Einsatz ihrer Tochter und deren Freundin Finja-Marie aus Quint herunter. Dabei sind die drei schon seit Freitag unterwegs, um die Helfer in Ehrang mit Brötchen, Schokolade und Gummibärchen zu versorgen. Snacks und Getränke sind finanziert von der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde in Ehrang. "Im evangelischen Gemeindehaus geben wir auch andere Sachspenden heraus - Kleidung, Hygieneartikel, Lebensmittel. Alle Betroffenen können gern vorbeikommen!", sagt Anke Gräsel. (woc)
Nicole Meusel wohnt selbst in Trier-Ehrang. "Allerdings am Bahnhof, da sind wir verschont geblieben", sagt die 39-Jährige. Mit Gummistiefeln und Handschuhen ist sie nun in die Florastraße zum Helfen gekommen. Ein Freund habe ihr gesagt, dass noch Hände benötigt werden, und jetzt ist Meusel einfach da und fragt sich durch, wo sie mit anpacken kann. Auch ihr ist es übrigens gar nicht richtig recht, dass der Volksfreund ihr Engagement in Bild und Text festhalten will - Nachbarschaftshilfe sei schließlich selbstverständlich in dieser Katastrophe. (woc)
Viele Air Base Soldaten wie Aceley Agustin, Benjamin Roberds, Foust Weston und Matthew Nichols haben in der Region mit angepackt. Ihre Motivation? "Wir gehören zu dieser Community und wollen auch etwas dazu beitragen", sagen sie beim Einsatz auf dem Campingplatz Kyllburg. Die vier aus Wittlich, Hupperath und Bitburg haben sich wie viele der US-Amerikaner auf einer Liste von Helfern auf dem Flugplatz eingetragen. Dort teilt man ihnen dann die Einsatzorte zu. Gezwungen wird niemand, die ganze Aktion ist freiwillig. Danke dafür! Foto: Christian Altmayer
Süße Grüße für die Helfer: Die Gombolds machen wieder, was sie am Besten können: Crepes backen. Vater Josef aus Scharfbillig und sein Sohn Toni, der in Bausendorf wohnt, wollen damit aber kein Geld verdienen. Sie bieten den Helfern und Betroffenen die französischen Pfannkuchen dieser Tage für lau an, etwa in Kyllburg oder Trier-Ehrang. Nach nach der auch für die Schausteller harten Corona-Zeit ist das erst recht eine freundliche Geste. Foto: Christian Altmayer
Helfer und Helferinnen: Die Ehepaare Feibel und Wagener waren in Kordel mit dem Bollerwagen eines Enkels unterwegs, um alle, die aufgeräumt haben, mit Kaffee und Süßem zu versorgen. Angelika Feibel (links im Bild) sagte: „Wir sind nicht so betroffen von dem Hochwasser und da dachten wir, wir tun so etwas Gutes.“ Ihr Angebot wurde dankend angenommen - in diesem Fall von einem Feuerwehrmann.
Schutt sortieren: Regino Esch aus Wascheid kommt mit dem Traktor.