Jahresrückblick Die 8 größten Baustellen und Abrisse des Jahres 2022
Vier Jahre Vollsperrung zwischen Klüsserath und Trittenheim
Schlechte Straße und schmaler Radweg: Die B 53 wird seit August zwischen Klüsserath und Trittenheim ausgebaut. Dass dafür vier Jahre Vollsperrung notwendig sind und Kosten von 17 Millionen Euro anfallen, verstehen allerdings viele Anwohner nicht. Schon kurz nach dem Start der Bauarbeiten gibt es Klagen von Pendlern, Winzern und Wirtschaftsbetrieben sowie Verkehrschaos, das vor allem von LKW verursacht wird.
Wittlich bekommt neues Vitelliusbad
Viele Jahre wurde diskutiert, geplant und sogar vor Gericht gestritten: Doch ab März wird das marode Vitelliusbad in Wittlich mit schwerem Gerät abgerissen. Die Trümmer von Hallenbad und Freibad werden abtransportiert und eine große Baugrube wird ausgehoben. Seit dem Sommer laufen nun die Neubauarbeiten für das Kombibad, das Hallen- und Freibad mit einer gemeinsamen Technikanlage kombiniert. Das neue Schwimmbad soll insbesondere für Jugendliche und Kinder ein erweitertes Angebot bereitstellen.
1973 eingeweiht, 2022 abgerissen
Ein Jubiläum, das keiner feiert. Im Mai 2023 jährt sich die offizielle Einweihung der alten Polizeipräsidiums an der Südallee zu 50. Mal. Doch schon Monate vorher ist der Komplex, in dem 10.000 Kubikmeter Beton, 1900 laufende Meter Sichtbeton-Fertigteilstützen und 800 Tonnen Stahl verbaut waren, von der Bildfläche verschwunden. Weil mit Schadstoffen belastet, war das einstige Polizei-Hauptquartier schon seit geraumer Zeit verwaist; Seit Herbst 2022 wird die Ruine mit schwerem Gerät platt gemacht, um Platz zu machen für den Bau von Triers neuer Feuerwache. Vor dem Baubeginn werden erst einmal Archäologen das geschichtsträchtige Areal untersuchen, auf dem in der Römerzeit eine prachtvolle Villa stand.

Die Flutkatastrophe und die Folgen für den A1-Lückenschluss
Die Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 hat auch Auswirkungen auf den A-1-Lückenschluss: Der Entwässerungsplan für den Ausbau der Autobahn musste überprüft werden. Im Oktober verkündete das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium: Die Überprüfung ist abgeschlossen. Nach der Flutkatastrophe wurden unter anderem höhere Niederschlagswerte zugrundegelegt, so dass etwa Regenrückhaltebecken vergrößert werden. Ministerin Daniela Schmitt (FDP) wertete die Planaktualisierung als „entscheidenden Schritt näher zum Lückenschluss“. Derzeit klafft noch eine gut 25 Kilometer lange Lücke zwischen den Autobahnenden bei Dreis-Brück (Foto) und Tondorf.

Aus Bahnausbesserungswerk wird Wohnquartier
Der Dornröschenschlaf in der ehemaligen Lokrichthalle und im Bahnausbesserungswerk in Trier-West ist beendet. Der Luxemburger Unternehmer Antoine Feidt und seine Partner haben das 1912 erbaute und 1976 geschlossene Bahnausbesserungswerk Trier-West mit seiner riesigen Lokrichthalle gekauft und wollen es in den kommenden zehn Jahren zu einem hochwertigen Wohnquartier für 2000 Menschen entwickeln. Die Halle verliert zwar ihren Denkmalstatus. Zumindest die Außenmauern bleiben aber erhalten.

Verzögerung auf der Eifelstrecke
Der Wiederaufbau der 2021 durch die Flut zerstörten Teilbereiche der Bahnstrecke von Trier nach Köln hat 2022 zwar einige Fortschritte gemacht. So wurde im Herbst auf dem Streckenabschnitt zwischen Oberbettingen-Hillesheim und Lissendorf eine neue Eisenbahnbrücke eingehoben (Foto). Aber Gerolstein bleibt nach wie vor abgehängt: Züge auf rheinland-pfälzischer Seite sollen erst 2023 wieder den dortigen Bahnhof erreichen.

Zähfließender Verkehr und Sperrungen auf der B 51 und B 257
Mit täglichen Staus mussten Autofahrer auf gleich zwei wichtigen Verkehrsachsen im Eifelkreis Bitburg-Prüm rechnen. Die tägliche Fahrt zur Arbeit wurde sowohl auf der Bundesstraße 51 zwischen Bitburg und der Autobahn 60 als auch auf der Bundesstraße 257 rund um Seinsfeld zur Geduldsprobe. Gleich an mehreren Stellen wurde die B 257 zwischen Daun und Bitburg umfangreich ausgebaut: Nach der Großbaustelle bei Wallenborn im Vorjahr ging es 2022 bei Salm sowie zwischen Seinsfeld und Orsfeld bis zum Sommer fix voran. Die Ampeln und Sperrungen bedeuteten teils monatelange Unannehmlichkeiten.
Während in Richtung Daun mittlerweile wieder weitestgehend freie Fahrt gilt, staut es sich auf der B 51 und auf den umliegenden Ausweichstrecken erstmal noch ein bisschen weiter. Für die Instandsetzung der gesamten Strecke musste im Dezember noch einmal eine Vollsperrung eingerichtet werden. Sie soll bald aufgehoben werden, aber auch dann muss so mancher Autofahrer noch den einen oder anderen Umweg in Kauf nehmen: Die Anschlussstellen Fließem und Bitburg-Matzen müssen noch etwas gesperrt bleiben.

100 Einfamilienhäuser und ein Rewe-Markt
Schon vor der ersten Spatenstich ist ein Großteil der Grundstücke im Welschbilliger Baugebiet Auf dem Ritten II verkauft gewesen.
Ein Projektentwickler aus Dockendorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm) schafft in dem Gebiet am Rande der Gemeinde nicht nur Platz für rund 100 neue Häuser und rund 80 Wohnungen in Mehrparteienhäusern. Auf dem Gelände entsteht zudem ein neuer Supermarkt. Der soll, wenn alles optimal läuft, im Oktober 2023 öffnen.

Fotos Das sind die Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl in Trier
