TV-Leser erinnern sich an ihre persönlichen Erlebnisse mit Fritz Walter
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TV-Leser erinnern sich an ihre persönlichen Erlebnisse mit Fritz Walter
Foto: privat „Mit der 4 x 100-Meter-Staffel des Deutschen Leichtathletikverbandes war ich per Bahn auf dem Weg zu einem Wettkampf nach Friedrichshafen am Bodensee. In Mannheim stieg zu unserer großen Überraschung Fritz Walter ein. Er kannte unseren Trainer Bernd Sumser. Als ganz natürlichen Menschen ohne irgendwelche Allüren habe ich Fritz Walter kennengelernt. Das Autogramm, versehen mit dem Datum 1. September 1968, habe ich heute noch (Foto: privat).“
Horst Assion, Bitburg
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Foto: dpa/Thomas Frey „Mit meinen zwei weiteren Brüdern habe ich in den 60ern beim SV Ehrang gespielt. Nach Salmrohr oder Sehlem – so genau weiß ich das nicht mehr – waren wir in dieser Zeit zum Hauptspiel eines Turniers eingeladen. Nach uns spielte die Altherrenmannschaft des 1. FC Kaiserslautern. Auch Fritz Walter wirkte hier mit. Als er auf dem Platz stand, habe ich mitgezählt: Die ersten zehn Ballberührungen hat er alle mit der Hacke weitergeleitet. Das alles wirkte in meiner Erinnerung so leicht und ohne Überheblichkeit. Er konnte es einfach.“
Herwart Reh, Trier
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TV-Leser erinnern sich an ihre persönlichen Erlebnisse mit Fritz Walter
Foto: dpa „Die unglaubliche Fußballbegeisterung um die WM 1954 habe ich als Zehnjähriger miterlebt. Dann geschah für mich kurz nach der Weltmeisterschaft das Unerwartete: Mein Patenonkel hatte Eintrittskarten für das Meisterschaftsspiel der damaligen Oberliga Südwest zwischen Eintracht Trier und dem 1. FC Kaiserslautern besorgt. Ich durfte mit. Im Moselstadion stand ich unter den Erwachsenen und sah zunächst fast nichts. Also drängelte ich mich bis zur Bande vor und hatte dann fast nur noch Augen für meine Idole. Kurz nach der Halbzeit gab es in unserem Bereich einen Einwurf für die Lauterer. Und niemand anderes als Fritz Walter kam auf uns zu, um den Ball zum Einwurf aufzunehmen. Mit rutschte das Herz in die Hose und gleichzeitig war ich im siebten Himmel. Ein unvergesslicher Moment.“
Oswald Weber, Gerolstein-Büscheich
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Foto: privat „Zu seinem 70. Geburtstag gab Bundeskanzler Helmut Kohl im Weltmeisterjahr 1990 im Palais Schaumburg in Bonn einen Empfang für Fritz Walter. Wir von der Bonner C-Junioren-Kreisauswahl durften in den DFB-Trikots damals Spalier stehen (Foto: privat). Auf uns hat er einen total freundlichen, zugewandten Eindruck gemacht. Spontan lud er unsere gesamte Mannschaft zu einem Bundesligaspiel auf den Betzenberg ein.“
Thomas Meyer, Bornheim
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Foto: dpa/Uwe Anspach „Als 13-Jähriger erlebte ich Fritz Walter kurz nach dem errungenen WM-Titel 1954 bei einem Spiel des FCK in Göttingen. Nahe am Spielfeldrand stehend, hatte ich es mir fest vorgenommen, nach Spielschluss zu ihm zu laufen und ihn wenigstens für einen kurzen Moment zu berühren. Ich erfasste leider nur seine Sporthose und lief so schnell wie möglich unter dem Gejohle der Zuschauer wieder zurück.“
Johannes Michael Nebe, Trier
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Foto: dpa/Uwe Anspach „1954 habe ich das WM-Endspiel von Bern live im Fernsehen erlebt. Seitdem zählte ich besonders zu den Bewunderern von Fritz Walter. Umso schöner war es, dass er 1972 mit der FCK-Traditionsmannschaft zu uns nach Wiltingen kam. Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens unseres SV Rot-Weiß gab es ein Freundschaftsspiel gegen eine Kreisauswahl. 2000 Zuschauer waren damals Zeuge des 1:1. Fritz Walter hat rund um das Spiel einen sehr sympathischen und sportkameradschaftlichen Eindruck auf mich gemacht.“
Tilmann Konz, Wiltingen
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Foto: privat „Es war im November 1969. Damals gab es an Tankstellen Sammelmünzen von deutschen Nationalspielern. Leider fehlten mir noch drei Exemplare. Da Fritz Walter damals Werbepartner der Tankstellenkette war, schrieb ich ihn einfach mal an. Eines Tages bekam ich einen Brief von seiner Sekretärin Renate Kehl. Sie teilte im Auftrag von Fritz Walter mit, dass es ihm nicht möglich sei, die drei Münzen zu beschaffen. Gefreut habe ich mich aber über eine Autogrammkarte mit persönlicher Widmung (Foto: privat). Es war just zu meinem 14. Geburtstag am 2. November 1969 das bis heute schönste Geburtstagsgeschenk für mich.“
Bernhard Schlarp, Morbach
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Foto: dpa/- „Unser Gerolsteiner Taxi-Chauffeur ‚Abi’ erzählte uns während der Fahrt voller Stolz, dass er in den ersten Nachkriegsjahren mit dem FSV Trier-Kürenz gegen den 1. FC Kaiserslautern gespielt habe. 14 Tage bevor Abi Ende der 90er Jahre seinen 75. Geburtstag feierte, wandte ich mich mit der Bitte an den 1. FC Kaiserslautern, mein Schreiben mit einer Anekdote von ‚Abi’ an die einstige 0:20 (!)-Niederlage an Fritz Walter weiterzuleiten. Dieser ließ es sich nicht nehmen, seinem alten Fußballkameraden Abi in einem persönlichen Schreiben zu seinem 75. Geburtstag zu gratulieren. Beigefügt in dem Päckchen waren Bilder, Autogrammkarten und ein Bildband. Die Freude und der Stolz von ‚Abi’ über dieses Geschenk kann man sich vorstellen.“ Jakob Conen, Gerolstein
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Foto: dpa/Uwe Anspach „Besonders gut kann ich mich an zwei Spiele mit Fritz Walter erinnern: Zum einen ist da das erste Endspiel um die Deutsche Fußball Meisterschaft nach dem 2. Weltkrieg 1948 im Kölner Stadion, das der 1. FC Kaiserslautern gegen den 1. FC Nürnberg mit 1:2 verlor.
Ich verfolgte dieses Finale im Radio und war zusammen mit meinen Freunden aus Gonzerath, wo ich geboren wurde, nach der Niederlage todtraurig. Ja, wir weinten sogar bittere Tränen.
Sechs Jahre später, 1953, trat der FCK zum Pokalspiel in Kirn an. Ich fuhr mit drei Freunden morgens um 10 Uhr mit den Fahrrädern los, um unser Idol Fritz Walter einmal mit eigenen Augen zu sehen. Es war ein unvergessenes Erlebnis, gerade diesen genialen Spielmacher live zu erleben.
Wir fuhren erst lange nach Spielschluss zurück nach Gonzerath, wobei es schon dunkel wurde. Es waren über 120 Kilometer nach Kirn und zurück – über holprige Straßen und Feld- und Waldwege. Wir hatten alte, klapprige Fahrräder und davon nur zwei mit Lichtanlage. Eins davon fuhr vorneweg und das andere zum Schluss. Aber trotz dieser ganzen widrigen Umstände schwärmten wir noch jahrelang von dieser Tour.“
Willi Gorges, Trier
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Foto: dpa/Uwe Anspach „Mit dem Zug wollte ich nach der Schule von Trier nach Nittel fahren. Ich konnte es nicht fassen, als in der Bahnhofshalle Fritz Walter saß – mein großes Idol, das einige Jahre zuvor Weltmeister geworden war. Ich war total geplättet, Schnell holte ich ein Blatt aus meinem Schulranzen und bat Fritz Walter ziemlich nervös um ein Autogramm. Er fragte mich, wie ich heiße und wollte auch ansonsten allerhand von mir wissen. Zehn Minuten lang unterhielten wir uns, ehe er seinen Zug nach Kaiserslautern nehmen musste. Meinen nach Hause hatte ich verpasst, dafür aber ein Autogramm vom großen Fritz in der Tasche. Damals als Zwölfjähriger war es für mich fast unbegreiflich, wie vollkommen allürenfrei eine solche Galionsfigur war.“
Peter Wagner, Trier
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Foto: SWR/SWR - Südwestrundfunk „Natürlich schwingt immer stark die Nostalgie mit, wenn an Fritz Walter (auf dem Foto mit Sepp Herberger, Anm. d. Red.) erinnert wird, diesen Magier des runden Leders, in dem meine Generation der Kriegskinder immer mehr gesehen hat als einen begnadeten Fußballspieler. Fritz Walter war für uns in den vierziger und fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein Idol mit Legendenstatus, auch, weil er stets bescheiden geblieben war und nie die Bodenhaftung verloren hat.
Für uns war der Fritz ‚einer aus dem Volk’, ein Mann mit ehernen Grundsätzen, der Werte wie Anstand, Rücksichtnahme und Fairness auch auf dem Spielfeld beispielhaft vorlebte. Unvergessen sind für mich die Spiele der Walter-Elf gegen Eintracht Trier in den fünfziger Jahren.
Fritz Walter hat mir einmal gestanden, dass er vor jedem Spiel unter Bauchschmerzen gelitten hätte, vor allem vor großen Zuschauerkulissen gegen Mannschaften wie Eintracht Trier; allerdings hätte sich die große Nervosität meist schon nach dem ersten Ballkontakt gelegt.
Meiner Freundschaft mit Horst Eckel verdanke ich viele Erinnerungen an den ‚großen Fritz’, der früh die Qualitäten des Fußballtalents aus Vogelbach erkannte, mit dem er 1954 in Bern Weltmeister wurde.
Klaus Müller, der frühere Nestor der Trierer Fußballer und in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Kapitän der Trierer Eintracht, verband eine jahrzehntelange Freundschaft mit Fritz Walter, ‚mit dem wir uns wie auch mit den anderen Lauterer Spielern nach jeder Begegnung hier im Moselstadion im Vereinslokal Pieper getroffen und so manchen Stiefel geleert haben’.
Als junger Journalist (Horst Lachmund war über 30 Jahre lang Sportchef des Trierischen Volksfreunds sowie später stellvertretender Chefredakteur, d. Red.) und glühender Verehrer von Fritz Walter hat mich vor einigen Jahrzehnten, wahrscheinlich in einer wohl äußerst euphorischen Stimmung, der Teufel geritten, als ich aus Anlass irgendeines Jubiläums, an das ich nicht mehr genau erinnere, in einem Artikel geschrieben habe, dass für uns Jungen damals das schon arg verwaschene rote Trikot von Fritz Walter eine höhere Wertschätzung besessen hätte als der Heilige Rock.
Dass manche Leser mich daraufhin der Blasphemie bezichtigten, konnte ich zwar nicht verstehen. Ungeachtet dessen änderte dies nichts an meiner Verehrung für die Ausnahmepersönlichkeit Fritz Walter, dessen Bruder ‚Ottes’ (Ottmar) und meinen langjährigen Freund Horst Eckel (88), den letzten Überlebenden der ‚Helden von Bern’.“
Horst Lachmund, Trier
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Foto: privat „Das handsignierte Originaltrikot von Fritz Walter (Foto: privat) von der WM 1958 in Schweden habe ich 1969 bei einer Benefizaktion des Radiosenders Europawelle Saar zugunsten eines SOS-Kinderdorfs ersteigert. Fritz Walter hat sich damals sehr über mein Engagement gefreut. Vier Jahre später erhielt ich sogar noch ein Autogramm mit persönlicher Widmung und einen FCK-Wimpel von ihm.“
Hans-Paul May, Konz-Könen
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