Frauen-Streit: Wer ist die bessere Mutter?

Das ausführliche Leser-Echo

Bessere Väter!
Typisch für die ideologische Engführung so mancher Diskussion im politischen wie sozialen Leben ist die derzeitige Diskussion der Frage, wer denn die bessere Mutter sei! Mal wieder hat man eine Zielscheibe für Missstände gefunden: die Mütter. Dabei bleiben die Väter in der Diskussion außen vor. Kinder kommen aber nur durch die Mitwirkung von Vätern zur Welt, was für mich bedeutet, dass es da auch eine Mitverantwortung der Männer für die Kinder gibt. Allein das Geld für den Lebensunterhalt nach Hause zu bringen erscheint mir zu dürftig. Die väterliche Mitverantwortung bezieht sich auch auf die Erziehung und die Schaffung eines emotionalen Nestes: auf das Vermitteln von seelischer Heimat und Geborgenheit, die jeder Mensch braucht. Dies zu schaffen ist Aufgabe von Mutter und Vater. Aus meiner beruflichen Erfahrung weiß ich, dass in vielen Fällen Beruf und Familie nicht wirklich zusammen gehen aller Behauptungen von verschiedenen politischen Seiten zum Trotz, denn es sind allein die Mütter, die Familie, Haushalt, Beruf und Erziehung unter einen Hut bringen müssen. Väter haben da nicht selten eine marginale Funktion. So bleibt es häufig den Frauen überlassen, einen Spagat hinzulegen, den sie in Wirklichkeit - wenn überhaupt - nur unzureichend und unter großen persönlichen Opfern hinlegen können! Welche Chancen aber bieten z.B. die Verhältnisse in der Arbeitswelt den Vätern, ihren Aufgaben und ihrer Verantwortung gerecht zu werden? Hier gibt es unglaublich viel zu tun, gerade für Wirtschaft und Politik! Aber da wette ich schon jetzt darauf, dass die Bemühungen darum im Sande verlaufen werden und man wie gehabt Zwänge anführen wird, an denen man eben nicht vorbeizukommen glaubt. Einen Zwang kann man benennen, auf den sich die meisten Probleme unserer Gesellschaft im tiefsten zurückführen lassen: der Zwang, den der Götze Geld auf alle Beteiligten ausübt! Solange Wohl und Wehe der Menschen diesem Zwang geopfert werden, so lange wird sich auch an familiären Verhältnissen wenig ändern!
Würden die Väter den ihnen entsprechenden Anteil am Familienleben in das Leben ihrer Familie einbringen können, dann bräuchte keine berufstätige Frau ein schlechtes Gewissen zu haben, dass sie (zu Recht!) sich auch im beruflichen Feld entfalten möchte.
Karl-Heinz Graus
Im Wiesengrund 10
54329 Konz


Die Zeit die man damit verbringt Mütter und Rabenmütter zu vergleichen, würde man besser aufwenden alle Frauen zu unterstützen die Kinder gebären und versuchen die Kinder auf unsere Gesellschaft vorzubereiten, bei der es immer mehr zu wünschen übrig lässt.
Was tut denn unser Staat für Familien? Scheinbar kann sich unsere Gesellschaft leisten auf die Arbeit der Mütter und Hausfrauen zu verzichten.
Edith Baur
Bleialf


Ich bin geteilter Meinung mit Ihnen.Ich selbst bin seit 10 jahren alleinerziehende Mutter von 2 Töchtern im Alter von 11 un 13 Jahren.Verdiene unseren Lebensunterhalt selbst ,der Vater der Kinder zahlt seit dem noch nie Unterhalt.Um den Kindern das soziale Umfeld und ihren Lebenslauf zu sichern hat man als Frau noch keine andere Wahl.Die Älteste besucht das Gymnasium und Die Kleine die Realschule.Für Alleinstehende und Berufstätige müsste man mehr unter die Arme greifen und nicht noch,wenn man arbeiten geht alle Hilfsmittel und Betreuundskosten streicht.Fahrkarten,Bücher,Schulmaterial u.w.s. muss von einem Verdienst ausreichen.Das nennt man heute schlicht weg kämpfen um das reine Überleben!!!
Heike Schons
Seiferstr.21
54293 Trier


Als Rabenmütter möchte ich keine Mutter bezeichnen, sicherlich möchte jede Mutter irgendwie das Beste für Sich und die Familie erreichen.
Allerdings spalten sich da die Geister, denn tatsächlich sind einige Mütter schon egoistischer und empfinden Ihre Bedürfnisse oft wichtiger als die eines Babys oder Kleinkindes. In unserem Bekanntenkreis erlebe ich nun mal seit Langem dass die berufstätigen Mütter zwar ständig behaupten wie toll alles so klappt, allerdings muss man dann sehen dass die Kinder oft mit sich und Ihren Sorgen alleine sind, fast ständig in Krippen, zu Grosseltern oder Bekannten abgedrückt werden, vorallem in den Ferien( denn soviel Urlaub bekommt man schliesslich nicht ) und dass aus schlechtem Gewissen kaum noch erzogen wird, da man " in der wenigen Zeit die bleibt nicht noch streiten will ".
Ganz im Gegenteil muss ich mich rechtfertigen weil ich Zuhause bin, wie oft heisst es dass ich doch ein laues lustiges Leben habe, nur Kinder zu betreuen und den Haushalt zu machen sei was für Minderbemittelte. Und wenn dann noch Frau von der Leyen von sich gibt dass eine Krippe einem Kind mehr geben kann als eine Mutter wird mir schlecht.
Jeder hat uns soll seine Meinung dazu haben, ich hab meine . Ich habe jahrelang kinderlos erlebt wie " gerne" die Kinder morgens weggingen, dass selbst knapp 1 Jährige Kinder um sechs wachgemacht wurden um dann den ganzen Tag fremdbetreut zu werden, auch mit Fieber und sonstigen Krankheiten. Dass diese Kinder stärker trotzten und unausgeglichen waren, oft nach der Mama oder dem Papa geweint haben.
Meine Kinder gehen gerne und oft zur Oma, Sie hängen mir nicht am Rockzipfel und ich glucke auch nicht herum. Aber ich bin da , gerade in den ersten drei Jahren wo die Prägung entscheidend ist. Ich möchte mein Kind prägen, nicht eine Erzieherin in der Krippe soll das übernehemen . Ich kann es auf den Arm nehmen wenn es weint, der Kleine hat mit 4 Monaten immer noch viel Bauchweh und braucht viel Nähe, auch die Grosse muss mal kuscheln . Kann das eine Erzieherin in einer Krippe leisten die drei so kleine Wesen oder mehr betreuen muss? Ist doch klar dass da auch zurückgesteckt werden muss. Nur wie soll das so ein kleines Kind verstehen???
Natürlich müssen viele Frauen arbeiten damit die Familie finanziell rumkommt. Aber ich kenne leider einige Frauen die auch sagen dass Sie keine Rücksicht auf Ihr Kind nehmen wollen, schliesslich " möchte man nicht Zuhause versauern", und die am liebsten Ihr Kind mit drei Monaten abgeben würden. Sicherlich ist nicht Quantität sondern Qualität wichtig, aber die Zeit mit dem Kind kehrt nicht wieder und ich denke dass es wichtig für die Eltern-Kind-Bindung ist wenn gerade in den ersten Jahren ein Elternteil da ist wenn es gebraucht wird.
Und dass ist nicht nur abends ab sieben Uhr!
Eine Freundin von mir sagte mir mal als wir beide Mütter wurden dass Sie Ihrem Kind ersparen möchte was Sie erlebt hat. Ein Schlüsselkind zu sein dass den ganzen Tag irgendwo unterkommt um dann abends gesagt zu bekommen dass Mama und Papa müde von der Arbeit wären. Kaum Zeit, selten Gespräche, Sie sagte, viel sei von Ihrer Kindheit bezüglich Ihrer Eltern nicht hängen geblieben. Doch, Sie hatte immer viel Taschengeld - na das ist doch was, oder?
Michaela Stock
Trebetastrasse 3
54296 Trier


Am meisten ärgert mich an der Forderung von Eva Herman "Frauen zurück an den Herd", dass sie , viermal verheiratet, Mutter eines acht- jährigen Sohnes und Karrierefrau, selbst jawohl nicht am Herd steht.
Im Gegensatz zu Frauen, die aus finanzieller Not zum Arbeiten gezwungen sind, kann sie sich Putzfrau, Köchin und Kindermädchen leisten.
Woher diese Forderung, die sie selbst nicht lebt!
Ich finde es sehr bedauerlich, dass ca. 40 Jahre Emanzipationskampf durch Herman`s Profilneurose ( nach dem Motto: "... ich möchte auch mal was Eigenes sagen, als immer nur Nachrichten vom Blatt abzulesen... " ) in Frage gestellt wird, Alice Schwarzer lässt grüßen.
Gloria Riemann Müller
Ringstr. 7
54318 Mertesdorf


Eine Frau wie Eva Hermann (4x verheiratet,1 Kind),die 15 Jahre beim Fernsehen gutes Geld verdient hat und sich jetzt vielleicht wegen ihres nun 8-jährigen Sohnes eine Auszeit nimmt, sollte nicht darüber, was sie selbst jahrelang vorgelebt hat, nämlich Beruf und Mutter unter einen Hut zu bringen, den Stab brechen.
Viel eher ist es wahrscheinlich, daß diese ganze Diskussion ein riesengroßer Werbegag für ihr zu erwartendes Buch sein soll!! Auf solche Bücher kann ich verzichten,mittlerweile haben wir genug solcher Schreibereien von Leuten, die, wenn nichts mehr geht, Bücher schreiben. Und vielleicht sehen wir Frau Hermann ja auch schon bald wieder auf dem TV-Bildschirm!! Hoffentlich nicht!! Freundliche Grüße
Rosel Rothbrust
Feller Straße 15
54317 Kasel


Meine Meinung, denn ich habe beides kennengelernt:
1. Berufstätige Frauen finanzieren mit Ihren Steuern auch die Erziehungsgelder
und Freibeträge der Hausfrauenfamilien.
2. Nicht die Frauen sondern die Männer haben die Sorge für die Kinder abgegeben.
Frauen sorgen auch heute noch überwiegend als Alleinerziehende für die Kinder,
während sich viele Männer vor den Unterhaltzahlungen drücken.
Um ihren Kindern mehr bieten zu können, gehen viele Mütter arbeiten.
3. Frauen sind es leid sich ständig von der Politik für dumm verkaufen zu lassen.
Vor jeder Wahl die Versprechen "mehr Kinderbetreung". Die
Wirklichkeit: Mütter die sich
abhetzen müssen weil gleich der Kindergarten oder die Schule
schließt, wenn Sie überhaupt einen Betreuungsplatz bekommen haben.
4. Frauen begeben sich in eine große Abhängigkeit, wenn sie den Beruf aufgeben.
Natürlich sind die Gesetze für beide gleich, aber versuchen Sie mal als Hausfrau
einen Kredit zu bekommen, oder ein Haus zu finanzieren, Sie merken schnell, wer das
Geld verdient, hat das Sagen.
Monika Kauth
Neuerburger Str.4
54675 Sinspelt


Warum sind es immer Mütter,die andere Mütter kritisieren? Wer will denn beurteilen, ob eine Mutter gut oder schlecht ist? Fakt ist:eine wirklich schlechte Mutter wird auch keine Gute,wenn sie nicht berufstätig ist und im umgekehrten Fall ebenfalls nicht.Wie bei vielen anderen Dingen, kommt es bei der Kindererziehung nicht auf die Quantität,sondern die Qualität an.Wie wetvoll ist für ein Kind eine Mutter,die den ganzen Tag zu hause ist,aber nur nörgelnd und frustriert ihren Alltg bestreitet?Wie ist es, wenn eine Mutter abends total gestresst und genervt in der wenigen Zeit die sie für die Kinder hat,noch tausend Dinge erledigen muss? Wenn all die Mütter,die andere kritisieren und verurteilen,diese Zeit und Energie,in ihre eigenen Kinder investieren würden,hätten sie einen großen Schritt getan,selbst eine noch bessere Mutter zu sein.Jede Mutter kann eine gute Mutter sein,ob sie nun berufstätig ist,oder nicht.Kaufen wir doch ein schönes Kinderbuch und genießen es mit unseren Kindern,statt Frau Hermann auch noch zu belohnen,indem wir ihr Buch erwerben.
Agnes Altenhofen
Bachstr.36
54455 Serrig


Man muss Frau Herman dankbar sein, dass sie diese längst überfällige Debatte angestoßen hat. Dabei geht es natürlich nicht darum, Frauen wieder an den Herd zu verbannen oder berufstätige Mütter als Rabenmütter zu diffamieren. Solche Feindbilder zu entwerfen ist billige Polemik, die von den eigentlichen Problemen ablenkt. Was wir brauchen sind Eltern (Väter und Mütter), die wieder mehr Zeit für ihre Kinder haben, insbesondere dann, wenn diese noch klein sind. Säuglinge und Kleinstkinder ganztägig von ihren Müttern zu trennen, damit diese aus ökonomischen oder auch anderen Gründen außerhäuslich arbeiten können, ist kinderfeindlich und führt nach gesicherten Erkenntnissen der Hirn- und Bindungsforschung zu bleibenden Defiziten bis ins Erwachsenenalter hinein. Der Staat ist daher aufgerufen die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Eltern ihren Kindern die notwendige Zuwendung schenken können, ohne deshalb finanziell oder beruflich ins Hintertreffen zu geraten. Hier ist mehr Kreativität gerfodert als die augenblickliche Verengung der Familienpolitik auf Ganztagsbetreuung ab der Geburt zulässt.
Michael Frisch


Diese Frage rückt mit dem Beginn der Sesshaftigkeit des Menschen vor ca.10 000 Jahren immer mehr in den Vordergrund und ist eine Frage der Definition was bedeutet Berufstätigkeit, gesehen von der Warte einer Frau und Mutter. Ist eine Winzerin oder Bäuerin im eigenen Weinberg oder in den Feldern und im Stall nebst Arbeit im Haushalt tätig, eine Berufstätigkeit? Ist nicht allein Hausfrau mit und ohne Kinder, eine Berufstätigkeit und vom Sozialstaat entsprechend zu berücksichtigen und ist nicht der Meinungsstreit zwischen Frau Eva Hermann und der Frauengewerkschaft ein reiner Streit um eine finanzielle Bewertung und Berücksichtigung! Der Begriff der Rabenmutter hat mit dem Beruf oder Nichtberuf nichts zu tun und ist in den Genen geprägt wie das "Steine werfen" nebst: "Aug` um Auge, Zahn um Zahn".
Gerhard Schmitt
Friedrichstr.4
54464 Bernkastel-Kues


Ich finde die Debatte äußerst einseitig. Denn: Warum wird eine "Nur- Mutter" immer so vorwurfsvoll angeschaut, wenn sie nicht noch arbeiten geht und ganz zu ihrer Entscheidung steht, zu Hause bei den Kindern zu bleiben? Warum kommt dann immer die Frage: "Wann-fängst-du-wieder-an-zu-arbeiten?" oder: "Willst-du-dich-wirklich-so-aufgeben?".
Ich finde kein Job der Welt kann einer Frau so viel Glück schenken ein Kind beim Erwachsenwerden zu begleiten.
Aber: jede Frau sollte alle Freiheit der Welt haben, sich für einen Job nebenbei zu entscheiden. Es soll sich keiner das Recht nehmen, die eine oder andere Variante als besser oder schlechter darzustellen. Es gibt in allen Bereichen schwarze Schafe, die den Anforderungen nicht gerecht werden. Lob an alle Frauen, die Familie und Beruf unter einen Hut bekommen, aber auch Respekt vor allen Müttern, die ihre Karriere für die Kinder verjähren.
Ich werde, wenn mein 2. Kind im Kindergartenalter ist, wahrscheinlich meinen Studienplänen nachgehen, aber mir noch den Rücken freihalten für meine kleine Familie. Denn das lasse ich mir von einem Job nicht vorgeben, wie wichtig die Familie zu sein hat.
Annemarie Schiller
Reichertsberg 20
54294 Trier

Frauen hatten und haben es schwer: Wurden sie früher irgendwo zwischen Heilige und Hure angesehen, mit den jeweiligen interessengeleiteten Polarisierungen, so heute zwischen "Heimchen am Herd" und "Karrierefrau". Sie können machen, was sie wollen: Sie machen es falsch, dabei ist weder das eine noch das andere in dieser Pauschalität richtig, was eigentlich nicht erwähnt werden müsste. Beide Bezeichnungen halte ich für ideologisch bedingt diffamierend. Ohne Zweifel hat die Natur, manche mögen sagen: Gott Frauen als Empfängerinnen und Gebärerinnen neuen menschlichen Lebens vorgesehen, aber wo steht geschrieben, außer vielleicht in der Bibel oder im Koran, dass sie nur und ausschließlich dies tun müssen? Spätestens seit Erfindung der "Pille" und der Reagenzglas-Zeugung, frühestens seit Einführung der kapitalistischen respektive sozialistischen, technologisch dynamisierten Industriewirtschaft werden "Frauen gebraucht" und "eingesetzt": in der Produktion bzw. Verwaltung und Güterdistribution sowie als Zusatzgeldquelle für die an Geldmitteln knappen Familien, gerade diesen doppelbelasteten Frauen geht es tatsächlich schlecht: Zwischen den Anforderungen des Berufs, den notwendigen Ansprüchen der Kinder (und vielleicht auch des Mannes), dem Geldbedarf der Familie und ihrem möglicherweise schlechten Gewissen müssen sie einen täglichen Spagat vollziehen. Die in vielfacher Hinsicht bessergestellten Frauen wie z.B. Frau Von der Leyen haben zweifellos alles (Menschen-)Recht (und fast alle Möglichkeiten) ihre Anlagen und Befähigungen zu entwickeln. Frauen und ihren unterstellten Egoismus oder auch den Feminismus für die gegenwärtige Gesellschaftsmisere (Geburtenrückgang, Überalterung) allein verantwortlich zu machen ist entweder kenntnisschwach oder unhistorisch oder schlichtweg dumm. Allerdings bleibt jeder Frau (und jedem Mann) letztlich die Verantwortung für die überblickbaren Wirkungen und Folgen ihrer - sei es aus Notwendigkeit oder Möglichkeit entstandenen- Entscheidung. Dabei bedürfen besonders die sozial schwächeren Frauen (und die jeweiligen Familien) ausreichende Hilfen. Gibt es die genügend?
Helmut Michael Wilmes
Im Unterland 10
54310 Ralingen-Wintersdorf

Erst einmal zur Schilderung meiner Situation:
Ich bin jetzt 20 Jahre, unser Sohn Michael kam letztes Jahr im November auf die Welt. Da war ich 19. Ich steckte mitten in meiner Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten, die ich momentan immer noch absolviere. Warum ich mich entschloss auf den Aufruf zur Stellungnahme zu reagieren? Ganz einfach! Weil ich nicht zulassen will, dass man arbeitende Mütter immer so in den Dreck zieht.
Nun zu dem Artikel:
Ich finde es eine Unverschämtheit, eine Frau deswegen zu verurteilen, weil sie arbeiten geht und ihr Kind in dieser Zeit gut unterbringt. Ich gehe zum Beispiel wieder arbeiten seit der Kleine 2 Monate alt ist (also nach dem vorgeschriebenen Mutterschutz). Wenn diese Mütter zu Hause bleiben und den ganzen Tag mit ihren Kindern zubringen, um jede Tageszeit in der Stadt zu sehen sind und von der "Sozialhilfe" leben, dann heißt es: "Die könnte ja auch mal arbeiten gehen, zumindest halbtags...". Die Leute, die es sich leisten können, können von mir aus gerne zu Hause bleiben, eine Nachrichtensprecherin hat da ja leicht reden, aber mein Freund (der im übrigen auch arbeitet) und ich können uns es nicht leisten auf mein Gehalt zu verzichten. Deshalb sollten sich die, die Geld genug haben auch kein Urteil über weniger Verdienende erlauben. Das einzige was selbst ich verurteile sind Mütter, die ihre Kinder selbst mit 5 Jahren noch nicht in den Kindergarten gegeben haben und die selbst dann nicht arbeiten, wenn die Kinder in der Schule sind; das zeugt einfach nur von Faulheit, denn wenn die Kinder versorgt sind, kann man wirklich zumindest ein paar Stunden arbeiten gehen. Ich kann meinem Sohn aber später sagen, dass ich trotz ihm die Ausbildung zu Ende gemacht habe, ihm als gutes Beispiel vorangehen und somit auch stolz auf mich sein. Ich muss mich NICHT als Rabenmutter bezeichnen lassen!!!
Jennifer Kahlen
Trier-Ruwer
Rheinstraße 60

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