Fünfkämpferin Schöneborn mit Olympia-Test zufrieden

Rio de Janeiro (dpa) · Lena Schöneborn ist und bleibt eine der größten deutschen Olympia-Hoffnungen. Beim Test-Wettkampf in Rio sammelte die Weltmeisterin im Modernen Fünfkampf wertvolle Erfahrungen. Sie machen Mut für den Medaillenkampf.

Platz eins und zwei, vier Auftritte in fünf Tagen, ein schwieriges Reiten, ein Geländelauf bei Unwetter und ein neues Format ausprobiert - Lena Schöneborn hat beim Olympia-Test der Modernen Fünfkämpfer so viel wie möglich mitgenommen.

„Geile Ausbeute beim Weltcup Nummer zwei“, bilanzierte die Weltmeisterin per Facebook ihren Aufenthalt in Rio. Dort bestand sie die Olympia-Generalprobe im Deodoro Park mit Bravour.

Nach ihrem Sieg beim Weltcup-Auftakt in Kairo unterstrich die Wahl-Berlinerin mit Rang zwei im Einzel hinter der Italienerin Claudia Cesarini ihre Ambitionen auf eine Olympia-Medaille. Der Sieg mit ihrem Partner Patrick Dogue (Potsdam) in der nicht-olympischen Mixed-Staffel war am Montagabend ein schmückendes Beiwerk und ein gelungener Abschluss. Auch wenn sich nur acht Staffeln beteiligten.

„Das war ganz schön anstrengend. Aber es ist gut, dass ich noch einmal die olympischen Wettkampfstätten testen und zudem die Pferde kennenlernen konnte. Da haben wir einige Punkte verloren“, berichtete Schöneborn. Auch im Einzel hatten sie und andere Top-Athletinnen Probleme beim Reiten. Im Gegensatz zu den Spezialisten reiten die Fünfkämpfer nicht mit eigenen Pferden, sondern auf Tieren, die die Veranstalter zur Verfügung stellen.

Bei den Vierbeinern haben die Olympia-Organisatoren noch reichlich Nachholbedarf. „Für uns war es sehr wichtig, die richtigen Pferde zu finden und sie zu testen“, erklärte Klaus Schormann (Darmstadt), der Präsident des Weltverbandes UIPM. Fast unbemerkt hat er erneut eine Modifizierung des Fünfkampf-Formats vorgenommen und den Eintageswettkampf in einen zweitägigen Wettbewerb verwandelt.

Das Fechten als erste Disziplin wurde in Rio erstmals ausgelagert. Es fand vor dem eigentlichen Finaltag statt. So ist es auch für Olympia geplant. Die 36 Teilnehmer duellieren sich nach dem Modus „Jeder gegen Jeden“ über mehrere Stunden. Das ist für Zuschauer nicht so spektakulär, für die Aktiven aber umso wichtiger. Letztlich bleibt Fechten die einzige Disziplin, in der man dem Gegner im direkten Vergleich Punkte abnehmen kann.

Das trifft vor allem für Schöneborn zu. Die 29-Jährige gilt als Degen-Spezialistin. Den Grundstein für ihre größten Erfolge, den Olympiasieg 2008 und den WM-Titel 2015, legte sie jeweils mit einem überragenden Fechtergebnis. Beim Olympia-Test in Rio klappte es als Vierte auf der Planche nicht ganz optimal, bis zum Jahreshöhepunkt bleibt aber genügend Zeit, um die Topform zu erreichen.

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