FUSSBALL: Kündigung nach zwei Jahren

DAUN. Aus nach zwei Jahren: Die Verbandsgemeinde Daun hat zum 1. Juli den Vertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) über den Nachwuchs-Stützpunkt gekündigt. Der Grund liegt in den vom Tus Daun angemeldeten Nutzungszeiten für die eigenen Jugend- und Seniorenmannschaften.

Der seit Monaten schwelende Konflikt ist nun zum Ausbruch gekommen. Schon als der DFB-Stützpunkt im Frühherbst 2002 seine Arbeit in Daun aufnahm, gab es Kritik aus den Reihen des Tus Daun. Der Grund: Vor allem Leichtathleten und Handballer sahen sich bei den Hallenzeiten benachteiligt. Für die Sportanlage auf dem Wehrbüsch musste ein Spagat gefunden werden zwischen den Bedürfnissen des DFB und des Tus. Geschafft wurde er aus Sicht des Tus nie. "Wir brauchen die Anlage selber im Verein. Sowohl den Platz, wo alle Jugendmannschaften trainieren, als auch im Winter die Halle", begründet Tus-Vorsitzender Frank Wieber. Von vornherein sei die Abstimmung nicht optimal gewesen ist. Laut Vertrag stellt der Platzeigner, die Verbandsgemeinde Daun, dem DFB für das Training des Talentförderprogramms die Sportanlage (Rasenplatz, Ausweichplatz, Umkleidekabine, Sporthalle, Tore) für wöchentlich drei Stunden zur Verfügung. Dafür zahlt der DFB dem Platzeigner einen jährlichen Betrag von 1024 Euro. Die VG bedauert die Kündigung. Gleichzeitig sagt Pressereferent Gerd Becker auf TV -Anfrage aber auch: "Dem Tus Daun wird wegen des hohen finanziellen Engagements beim Bau des neuen Rasenplatzes eine höhere Priorität bei der Nutzung der Sportanlagen eingeräumt." "Wir haben den Stützpunkt zwei Jahre gerne unterstützt, aber mit neun Abteilungen sind wir uns näher", erklärt Wieber. Gerd Schenkelberg, DFB-Stützpunktkoordinator für das Rheinland, hat dagegen einen anderen Eindruck: "Es gibt Strömungen im Verein, die dagegen sind. Damals hatte sich der Ex-Vorsitzende Friedbert Wißkirchen noch sehr für den Stützpunkt stark gemacht." Das heutige Argument des Tus von Zeit-Überschneidungen sei nicht nachvollziehbar.DFB weicht wohl zur SG Mehren/Darscheid aus

Der Koordinator gibt die Hoffnung nicht auf, später nach Daun zurückkehren zu können. Denn die Rahmenbedingungen seien auf dem Wehrbüsch optimal. Derweil dürfte der Stützpunkt auf das Gelände der SG Mehren/Darscheid umziehen. Laut Schenkelberg gibt es am 13. Juli das entscheidende Gespräch. Die Kinder würden dann ab Ende August auf dem Rasenplatz in Darscheid sowie im Winter auf dem Hartplatz in Mehren beziehungsweise dienstags 90 Minuten in der Wehrbüschhalle in Daun trainieren. Diese Möglichkeit hat die VG dem DFB zugesagt. Ein im Vorfeld bei einem Gespräch am 17. Juni mit Vertretern des Tus, des DFB und der VG ins Spiel gebrachter Kompromiss war für Schenkelberg keiner. Vorgeschlagen wurde, mehrere im Umkreis von rund zehn Kilometern gelegene Rasenspielfeldern zur Entlastung des Platzes im Wehrbüschstadion zu nutzen. Schenkelberg: "Dann hätten wir 70 Bälle, Stangen und anderes Material ständig hin- und hertransportieren müssen."

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