Gedämpfte Euphorie

TRIER. (red) Die Weinbranche in der Region Trier bewertet nach der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Trier ihre Geschäftslage als zufrieden stellend. Doch die noch Ende 2005 vorhandene Euphorie ist gebrochen.

Der Flaschenweinabsatz hat in den letzten Monaten einen Dämpfer erhalten. "Besonders negativ werden dabei Fachhandel und Gastronomie bewertet, Vermarktungsbereiche, die immer wieder eine schwierige Absatzentwicklung zeigen", analysiert IHK-Geschäftsführer Albrecht Ehses die Umfrageergebnisse. Wesentliche Hintergründe seien in der allgemeinen Konsumzurückhaltung aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu sehen. Der Außerhaus-Verzehr von Wein in der Gastronomie habe deutlich verloren. Gewinner sei der Lebensmittelhandel und hier besonders die Discounter, die inzwischen größten Weinlieferanten für die privaten Haushalte. Aus Sicht der befragten Weingüter hat sich der Direktabsatz an Endverbraucher weiterhin als stabiler Vertriebsweg bewährt. Die selbstvermarktenden Betriebe entlang der Mosel sehen in diesem Segment weitere Absatzmöglichkeiten. Nach Auffassung der IHK spielen hier sowohl die Chancen als Urlaubsregion wie auch die Nähe zu den Absatzmärkten Belgien und Niederlande eine besondere Rolle. Die Weinkellereien setzen verstärkt auf die Vermarktung ins Ausland. Der Export hat sich für viele Weinunternehmen in der Summe positiv entwickelt. "Doch auch hier haben es hochpreisige Weine oder auch edelsüße Prädikatsweine zunehmend schwerer, ihre Kunden zu finden", so Ehses.

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