Genau die richtige Entscheidung

Der Neubau einer Kindertagesstätte (Kita) und die Schließung der Kita Lindenanlage sind vom Gerolsteiner Stadtrat "beschlossene Sachen". Die Elternschaft steht voll dahinter. Ebenso die Kita-Leitung. Allerdings fordern Elternvertreter "konkretere Informationen".

 Ortstermin für die Besichtigung: Bernhard Brinkmann, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses des Bundestages (vorne) auf dem Weg durchs Gebäude der ehemaligen Stov in Gerolstein. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Ortstermin für die Besichtigung: Bernhard Brinkmann, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses des Bundestages (vorne) auf dem Weg durchs Gebäude der ehemaligen Stov in Gerolstein. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Gerolstein. "Schauen Sie sich doch einmal um! So würden die meisten Menschen in ihren privaten Wohnungen nicht leben wollen", meint Karin Rittich, die Leiterin der Kita Lindenanlage.

Blinde Fenster, bröckelnder Putz, überalterte Sanitäranlagen - der hohe Sanierungsbedarf ist offensichtlich. Die Kosten für Sanierung und Anbau, um Platz für mehr Kinder zu schaffen, wurden auf 1,7 Millionen Euro geschätzt.

Eine viel zu teure Investition für ein altes Gebäude, befand der Stadtrat und votierte deshalb einstimmig für einen Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Standortverwaltung (Stov) (der TV berichtete mehrmals).

Eine Kita soll auf dem Stov-Gelände in der Raderstraße gegenüber dem Schwimmbad neu gebaut werden. Den Planer-Wettbewerb gewann der Gerolsteiner Architekt Hendrik Eltze.

"Wir hoffen auf eine schöne, optimale Lösung", meint Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz zu dem Entwurf. Neben Hendrik Eltze haben die Architekten Assion und Heinen aus Gerolstein, Schmitz aus Birresborn und Perings aus Oberbettingen an dem Wettbewerb für den Kita-Neubau teilgenommen. Eltze ist für die Planungen zum Kita-Neubau mit Armin Schmitz, Architekt aus Bad Neuenahr, eine Kooperation eingegangen.

Schwartz bezeichnet Eltzes Vorschlag als "durchdacht und mit 2,1 Millionen Bausumme der kostengünstigste".Die Eltern der Kita mit sechs Gruppen (maximal 135 Kinder in fünf Kindergarten- und einer Krabbelgruppe) schauen optimistisch in die Zukunft. Isabell Endres aus Lissingen meint: "Es ist ein gutes Gefühl, dass sich vonseiten der Verwaltung mal so intensiv gekümmert wird."

Allerdings kann sich die junge Mutter nicht vorstellen, wie das Miteinander mit den künftigen Nutzern des ehemaligen Stov-Gebäudes (Polizei und Ingenieure des Landesbetriebes Mobilität) in nächster Nähe funktionieren soll. Sie sagt: "Ich hätte gerne konkretere Informationen, wie das ablaufen soll."

Das ist auch einer der Gründe, warum Martina Klever den neuen Standort "widersprüchlich" findet. Sie sagt: "Das Stov-Gelände ist von der viel befahrenen Raderstraße umschlossen, daher muss dort eine gute Parkplatzsituation geschaffen werden. Solche Zustände wie an der Lindenanlage darf es jedenfalls nicht mehr geben."

Martina Klever, deren Töchter die kommenden vier Jahre die Kita besuchen werden, fordert, dass "das Kita-Personal als Experten bei der Planung einbezogen wird".

Das ist schon passiert. Kita-Leiterin Rittich sagt: "Die Zusammenarbeit mit dem Träger ist hervorragend. Mein Vorschlag zum Raumkonzept war Grundlage für den Architekten-Wettbewerb."

Heilpädagogin Rittich hat als Dozentin an der Heilpädagogik-Hochschule und Leiterin verschiedener Einrichtungen (in verschiedenen Bundesländern) viel Erfahrung und Hintergrundwissen. Sie lobt: "Die Verwaltung und der Rat haben sich das pädagogische Konzept für die neue Kita erläutern lassen. Ein toller gegenseitiger Austausch findet statt."

Der Platzbedarf wird künftig hoch sein. Ab dem Jahr 2010 besteht für jedes zweijährige Kind und ab 2013 für jedes Einjährige ein Rechtsanspruch. Rittich meint: "Schon heute stehen auf der Warteliste für unsere Krabbelgruppe 28 Kinder."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort