Baden-Baden Geschredderte Millionenkunst im Museum

Baden-Baden · Im Oktober 2018 schockte Banksy die Kunstwelt — jetzt wird das Bild in Baden-Baden ausgestellt.

  Das Bild „Girl With Balloon“.

Das Bild „Girl With Balloon“.

Foto: dpa/Banksy

Es wurde berühmt, weil es bei einer Kunstauktion geschreddert wurde — ein Bild des Street-Art-Künstlers Banksy. Nun kommt „Girl With Balloon“, das sich durch einen im Rahmen verborgenen Schredder selbst zerstörte, nach Baden-Baden: Wie das Museum Frieder Burda mitteilte, ist es dort vom 5. Februar bis zum 3. März zu sehen. „Wir erwarten ein großes Interesse, auch gerade von jungen Menschen und Banksy-Fans“, sagte Museumsdirektor Henning Schaper.

Das Museum will das berühmte Bild nicht einfach nur zur Schau stellen, sondern dem Anliegen des Künstlers nach „Demokratisierung der Kunst“ Rechnung tragen. „Wir diskutieren gerade, wie wir das Werk möglichst vielen Menschen zugänglich machen können“, so Schaper. Die Präsentation soll von einem Symposium begleitet werden. Neben Hintergründen und der Intention Banksys sollen Bedingungen in einer Kunstwelt beleuchtet werden, die eine „Wertexplosion“ ermöglichen.

Das Bild „Girl With Balloon“ zerstörte sich im Herbst kurz nach seinem Verkauf an eine europäische Sammlerin für umgerechnet knapp 1,2 Millionen Euro. Banksy, dessen wahre Identität unbekannt ist, stellte die Aktion auf seinem Instagram-Account im Internet als von langer Hand geplante Kritik am Kunstmarkt dar. Sotheby‘s feierte das zerstörte Bild dagegen als „erstes Kunstwerk der Geschichte, das während einer Auktion live entstanden“ sei. Banksy habe in der Auktion kein Kunstwerk zerstört, sondern eines geschaffen.

Das geschredderte Bild heißt seitdem „Love is in the Bin“ („Die Liebe ist im Eimer“). Banksy, der aus Bristol stammen und Ende der 90er Jahre nach London gekommen sein soll, machte sich einen Namen mit gesellschaftskritischen und oft kontroversen Motiven.

Bis zum 24. März ist in dem Museum außerdem die Sonderausstellung „Die Brücke“ zur gleichnamigen expressionistischen Künstlervereinigung mit rund 120 Exponaten zu sehen.

(dpa)
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