Gesundheit aus dem Weinberg

Die Mühen von mehr als 30 engagierten Personen haben sich gelohnt. Die Stadt Bernkastel-Kues kann das Konzept "Vino Sanitas" (Gesundheit durch Wein) vorantreiben und einen Masterplan erarbeiten.

 So schön wie auf unserem gestellten Bild könnte Gesundheitsurlaub sein: Eine wohltuende Massage im Weinberg mit Produkten aus dem Weinberg. TV-Foto: Klaus Kimmling

So schön wie auf unserem gestellten Bild könnte Gesundheitsurlaub sein: Eine wohltuende Massage im Weinberg mit Produkten aus dem Weinberg. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bernkastel-Kues/Mainz. "Die Kombination von Wein und Tourismus kann Bernkastel-Kues glaubwürdig und profiliert vertreten, da es in beiden Bereichen über hohe Kompetenz verfügt. Ideen und Präsentation zeugen von Einfallsreichtum." Mit diesen Worten haben die sieben Jurymitglieder das Ideenpapier bewertet, mit dem sich Bernkastel-Kues am Ideenwettbewerb für Heilbäder und Kurorte in Rheinland-Pfalz beworben hatte. An dem Wettbewerb hatten sich 19 der 21 Kurorte und Heilbäder im Land beteiligt.

Am Mittwoch hat Wirtschaftsminister Hendrik Hering die fünf Sieger bekanntgegeben. Zu denen zählt auch Bernkastel-Kues mit seinem Konzept "Vino Sanitas". Unter diesem Motto möchte sich die Stadt im Bereich des Gesundheitstourismus neu positionieren (der TV berichtete).

Leitgedanke ist die positive gesundheitliche Wirkung, die den aus der Weinrebe gewonnenen Produkten attestiert wird. Dazu gehören zum Beispiel Traubenkernöl (für Massagen) und Traubenkernmehl (für Packungen). Gemahlener Schiefer kann zu Fango-Ersatz werden. Das alles soll vor Ort angeboten werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Forschung.

Neben Bernkastel-Kues gehören Bad Bertrich, Daun und Manderscheid (mit einem gemeinsamen Ideenpapier), Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg (ebenfalls gemeinsam), Bad Sobernheim und Bad Neuenahr zu den Siegern. An alle erging der Auftrag, einen detaillierten Masterplan zu erarbeiten. Das Land wird die dafür notwendigen Kosten mit bis zu 80 Prozent fördern.

Stadtbürgermeister Wolfgang Port, derzeit im Urlaub, vollzog vor Freude sinnbildlich einen Handstand, als er vom TV das Ergebnis erfuhr. Freude auch bei Jörg Lautwein, dem Leiter des Mosel-Gäste-Zentrums. "Das ist eine Würdigung unserer Arbeit und zeigt, was wir zu bieten haben", sagte er. An der Erstellung des Ideenpapiers waren mehr als 30 in diesem Bereich bewanderte Personen beteiligt. Sie werden auch bei der Erstellung des Masterplans dabei sein. Man werde sich aber auch externer Fachleute bedienen, kündigte Lautwein an.

Ulf Hangert, Bürgermeister der VG Bernkastel-Kues, und Stadtbeigeordneter Wolfgang Pastor wohnten der Siegerehrung bei. "Die Auszeichnung ist auch eine Verpflichtung. Die Umsetzung braucht aber Zeit und ist nur in kleinen Schritten möglich", sagte Hangert.

Meinung

Für Motivation ist gesorgt

Der Plan, sich stärker dem Gesundheitstourismus zuzuwenden, wäre auch vorangetrieben worden, wenn Bernkastel-Kues nicht zu den Siegern des Ideenwettbewerbs gehört hätte. Umso schöner, dass die Stadt nun mit Unterstützung des Landes in die Offensive gehen kann. Die Anerkennung wird bei den Beteiligten für weitere Motivation sorgen, etwas Besonderes auf die Beine zu stellen. Die Erstellung des Masterplans wird Zeit in Anspruch nehmen. Bei dieser Arbeit wird deutlich werden, was machbar ist und was nicht. Denn die Umsetzung ist auch vom Geld abhängig. Und das ist knapp. Aber erst einmal herrscht Freude vor. Sie geht mit der Gewissheit einher, dass Bernkastel-Kues das Zeug dazu hat, im Bereich Wein und Gesundheit eine Ausnahmestellung einzunehmen. c.beckmann@volksfreund.de

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