GESUNDHEIT: Reform bringt viele Menschen "ins Rennen"

Von unserem Redakteur MIRKO BLAHAKTRIER/WITTLICH/BITBURG. Die vor neun Monaten in Kraft getretene (neuerliche) Gesundheitsreform hat ein neues sportliches Denken in der Bevölkerung entzündet. Einige Sportvereine und Volkshochschulen verzeichnen eine höhere Nachfrage nach ihren Gesundheits-Sport-Angeboten. Die Beliebtheit von Gesundheits-Sport in der Bevölkerung nimmt zu. Sport zu treiben, um etwas für die Gesundheit zu tun, lockt Menschen verstärkt in Kurse und Vereine. "Im Vergleich zum Jahr 2003 ist bei uns eine Steigerung der Gesundheitskursnachfrage um rund 100 Prozent zu verzeichnen", sagt Petra Thetard, Geschäftsführerin des Wittlicher Turnvereins. Zuwächse gibt es vor allem bei Nordic Walking, Aquafitness und Funktionsgymnastik nach Pilates. Auch die Turngemeinde Konz vermeldet Zuwächse. Die Nachfrage in den Gesundheitspräventiv-Kursen ist laut Geschäftsstellenleiterin Helga Reinsbach um 40 Prozent gestiegen. Hiltrud Schilz, Geschäftsführerin des PST Trier spricht von einer "leicht gestiegenen Nachfrage besonders nach Gesundheitssport in Kursform". Beliebt sind Walking, Laufen, Aerobic, Krafttraining und Entspannungskurse. Eine um rund 20 Prozent höhere Nachfrage im Reha- und Präventivsport vermeldet der SFG Bernkastel-Kues. Ähnlich ist das Bild bei den Volkshochschulen: Von 20 Prozent mehr Zulauf in den Bewegungskursen berichtet Michaela Böhm von der Volkshochschule Bitburg, von 17 Prozent mehr Teilnehmern im Gesundheitsbereich spricht Rudolf Hahn von der Volkshochschule Trier. Um rund 50 Prozent sei die Nachfrage in Selbstverteidigung, Nordic Walking, Yoga und Tibeter gestiegen, teilt Katrin Durchdewald von der Volkshochschule der Verbandsgemeinde Manderscheid mit. Vereine kooperieren mit den Kassen Woran liegt das? Ein Grund ist die zum Jahreswechsel in Kraft getretene Gesundheitsreform, die der Prävention und Selbstverantwortung der Versicherten mehr Gewicht zuschreibt. Viele Krankenkassen haben Bonussysteme aufgelegt, einige Kassen erstatten ihren Versicherten Kursgebühren. "Unser Abnahmkurs Top-Forming (Ernährungsberatung in Verbindung mit Sport) musste vor der Reform oftmals mangels Masse abgesagt werden. Seit der Bezuschussung durch die Krankenkassen läuft er hervorragend", nennt Helga Reinsbach eine Folge. Einige Vereine arbeiten inzwischen in offiziellem Rahmen mit den Krankenkassen zusammen. Der Wittlicher TV ist einer von mehreren Klubs, die vom Sportbund Rheinland mit dem Gütesiegel "Sport pro Gesundheit" und damit gleichzeitig mit dem Gütesiegel des Deutschen Turnbunds "Pluspunkt Gesundheit" ausgezeichnet wurde. "Alle zertifizierten Kurse sind vom Bundesverband der Betriebskrankenkassen anerkannt und werden bis zu 85 Prozent bezuschusst", erklärt Geschäftsführerin Thetard. In ähnlicher Manier arbeitet die Volkshochschule Bitburg mit der Barmer Ersatzkasse zusammen. Im Rahmen der Präventions-Initiative "Deutschland bewegt sich" hat sie neue Kurse angeboten, zum Beispiel "Bewegung für übergewichtige Kinder", "Herz-Kreislauf-Training" und "Lerne Laufen". Die Volkshochschule in der Bierstadt ist eine von 14 PilotVolkshochschulen in Rheinland-Pfalz, die diese Aktion mit Leben füllt. "Die Anreize, die die Krankenkassen schaffen, haben die Aufmerksamkeit der Leute erregt", sagt Schilz. Diese finanziellen Anreize oder Belohnungen sowie das gestiegene Gesundheitsbewusstsein, Sport zur Gesundheitsförderung und Krankheitsvorbeugung zu nutzen, bewirkten das hohe Interesse. Eine weitere Folge: Vereine reagieren mit neuen Angeboten, etwa mit Kursen zur Gewichtsreduktion, Venengymnastik, Gesundheitsförderung für Kinder, Sport mit Osteoporose oder Rückenfitness. Andere wollen reagieren, etwa die Volkshochschule Morbach, die nach Auskunft von Edith Petry zukünftig Nordic Walking, Jogging und Rückengymnastik anbieten möchte. Und es gibt einen Nebeneffekt für die Vereine: Sie können sich als professionelle Gesundheitssportanbieter profilieren.

Die Beliebtheit von Gesundheits-Sport in der Bevölkerung nimmt zu. Sport zu treiben, um etwas für die Gesundheit zu tun, lockt Menschen verstärkt in Kurse und Vereine. "Im Vergleich zum Jahr 2003 ist bei uns eine Steigerung der Gesundheitskursnachfrage um rund 100 Prozent zu verzeichnen", sagt Petra Thetard, Geschäftsführerin des Wittlicher Turnvereins. Zuwächse gibt es vor allem bei Nordic Walking, Aquafitness und Funktionsgymnastik nach Pilates. Auch die Turngemeinde Konz vermeldet Zuwächse. Die Nachfrage in den Gesundheitspräventiv-Kursen ist laut Geschäftsstellenleiterin Helga Reinsbach um 40 Prozent gestiegen. Hiltrud Schilz, Geschäftsführerin des PST Trier spricht von einer "leicht gestiegenen Nachfrage besonders nach Gesundheitssport in Kursform". Beliebt sind Walking, Laufen, Aerobic, Krafttraining und Entspannungskurse. Eine um rund 20 Prozent höhere Nachfrage im Reha- und Präventivsport vermeldet der SFG Bernkastel-Kues. Ähnlich ist das Bild bei den Volkshochschulen: Von 20 Prozent mehr Zulauf in den Bewegungskursen berichtet Michaela Böhm von der Volkshochschule Bitburg, von 17 Prozent mehr Teilnehmern im Gesundheitsbereich spricht Rudolf Hahn von der Volkshochschule Trier. Um rund 50 Prozent sei die Nachfrage in Selbstverteidigung, Nordic Walking, Yoga und Tibeter gestiegen, teilt Katrin Durchdewald von der Volkshochschule der Verbandsgemeinde Manderscheid mit.Vereine kooperieren mit den Kassen

Woran liegt das? Ein Grund ist die zum Jahreswechsel in Kraft getretene Gesundheitsreform, die der Prävention und Selbstverantwortung der Versicherten mehr Gewicht zuschreibt. Viele Krankenkassen haben Bonussysteme aufgelegt, einige Kassen erstatten ihren Versicherten Kursgebühren. "Unser Abnahmkurs Top-Forming (Ernährungsberatung in Verbindung mit Sport) musste vor der Reform oftmals mangels Masse abgesagt werden. Seit der Bezuschussung durch die Krankenkassen läuft er hervorragend", nennt Helga Reinsbach eine Folge. Einige Vereine arbeiten inzwischen in offiziellem Rahmen mit den Krankenkassen zusammen. Der Wittlicher TV ist einer von mehreren Klubs, die vom Sportbund Rheinland mit dem Gütesiegel "Sport pro Gesundheit" und damit gleichzeitig mit dem Gütesiegel des Deutschen Turnbunds "Pluspunkt Gesundheit" ausgezeichnet wurde. "Alle zertifizierten Kurse sind vom Bundesverband der Betriebskrankenkassen anerkannt und werden bis zu 85 Prozent bezuschusst", erklärt Geschäftsführerin Thetard. In ähnlicher Manier arbeitet die Volkshochschule Bitburg mit der Barmer Ersatzkasse zusammen. Im Rahmen der Präventions-Initiative "Deutschland bewegt sich" hat sie neue Kurse angeboten, zum Beispiel "Bewegung für übergewichtige Kinder", "Herz-Kreislauf-Training" und "Lerne Laufen". Die Volkshochschule in der Bierstadt ist eine von 14 PilotVolkshochschulen in Rheinland-Pfalz, die diese Aktion mit Leben füllt. "Die Anreize, die die Krankenkassen schaffen, haben die Aufmerksamkeit der Leute erregt", sagt Schilz. Diese finanziellen Anreize oder Belohnungen sowie das gestiegene Gesundheitsbewusstsein, Sport zur Gesundheitsförderung und Krankheitsvorbeugung zu nutzen, bewirkten das hohe Interesse. Eine weitere Folge: Vereine reagieren mit neuen Angeboten, etwa mit Kursen zur Gewichtsreduktion, Venengymnastik, Gesundheitsförderung für Kinder, Sport mit Osteoporose oder Rückenfitness. Andere wollen reagieren, etwa die Volkshochschule Morbach, die nach Auskunft von Edith Petry zukünftig Nordic Walking, Jogging und Rückengymnastik anbieten möchte. Und es gibt einen Nebeneffekt für die Vereine: Sie können sich als professionelle Gesundheitssportanbieter profilieren.

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